IN DER FEUERHÖLLE AUSTRALIENS WIRD ER JETZT ZUM HELDEN Der Koala-Retter mit der Super-Nase

20.11.2019 13:05

Collie-Koolie-Mix „Bear“ beim Einsatz in einem australischen Feuergebiet. Die Spezialsocken schützen seine Pfoten vor Hitze und Glutnestern

Mit seinen vier rot-schwarzen Spezialsocken sieht „Bear“ niedlich aus. Doch sie sind alles andere als ein Mode-Accessoire, sondern gehören zur Grundausstattung, wenn er im Einsatz ist: Der Collie-Koolie-Mischling rettet Koala-Bären aus Australiens Feuerhölle!

Eine echte Super-Nase: Denn „Bear“ ist weltweit der einzige Hund, der die Tiere nicht nur an ihren Kot-Ausscheidungen, sondern auch an ihrem Fellgeruch aufspüren kann!

Und diese Fähigkeit macht „Bear“ zum Spezialisten: Denn es dauert lange, bis die Ausscheidungen einen Geruch verströmen – und dann kann es für eine Rettung schon zu spät sein. Das Koala-Fell jedoch kann er leicht erschnüffeln, erklärt Rebekka Thompson-Jones von der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IWAF) der Zeitung Brisbane

Kleine Pause beim Einsatz – mit Streicheleinheiten für „Bear“ ...

„Hat er einen der kleinen grau-braunen Mini-Bären entdeckt, setzt er sich ganz ruhig auf den Boden - und teilt seinem Hundeführer mit, dass sich in der Nähe ein Koala befindet“, sagt die Tierschützerin. „Zu Belohnung gibt's dann eine Runde Ballspielen.“

Mit Joey Sharrad, Hundeführer beim IWAF, ist „Bear“ derzeit im Einsatz: Seit Wochen lodern schwere Buschfeuer in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland, im Osten Australiens.

Die beiden wollen in den ausgebrannten Gebieten verwundete und verwaiste Koalas aufspüren. So wie zuletzt in Cooroibah an der Sunshine Coast, wo die Brände derzeit besonders heftig wüten.

... und einem großen Schluck Wasser aus dem Napf

Helden-Hund hat selbst schweres Schicksal hinter sich​

Dabei hat „Bear“ selbst ein schweres Schicksal gemeistert: Seine Besitzer kamen mit ihm nicht klar, weil er an einer Zwangsstörung leidet und einen exzessiven Bewegungs- und Spieldrang hat. Sie setzen den jungen Hund aus, überließen ihn seinem Schicksal.

Sein Glück: Mitarbeiter der Sunshine Coast University, die Suchhunde ausbilden, nahmen ihn in seine Obhut.

Und „Bear“ erwies sich als perfekte Wahl: Er war der einzige Hund in dem Ausbildungsprogramm, der bei der Koala-Suche eine 96-prozentige Erfolgsrate aufweisen konnte.

Ein Feuerwehrmann im Einsatz in Glenn Innes (Bundesstaat New South Wales)​

In diesem Jahr besonders heftige Buschfeuer

„Es ist jetzt dringend notwendig, Koalas zu finden und in Sicherheit zu bringen“, sagt Hundeführer Sharrad. „Die Feuersaison ist in diesem Jahr besonders heftig gestartet - und es kann noch Monate dauern, bevor die Brände gelöscht sind.“

Von Entwarnung kann noch keine Rede sein: Der im Oktober begonnenen Buschfeuer-Saison sind allein im Bundesstaat New South Wales mittlerweile 1,6 Millionen Hektar Land zum Opfer gefallen – mehr Fläche als in den letzten drei Jahren zusammengerechnet! Das entspricht in etwa der Fläche Schleswig-Holsteins. Dabei wurden viele Lebensräume von Koalas, aber auch Kängurus und Wombats zerstört.

Quelle