In einem Tiktok-Clip ist Arafat Abou-Chaker mit dem Salafistenprediger Pierre Vogel zu sehen. Abou-Chaker vergleicht darin Adolf Hitler mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Der Berliner Staatsschutz prüft den Vorwurf der Volksverhetzung gegen den Chef eines bekannten arabischstämmigen Clans im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel: Arafat Abou-Chaker.
Hintergrund ist ein Videoausschnitt bei Tiktok, in dem Abou-Chaker mit dem Salafistenprediger Pierre Vogel zu sehen ist. Der Zentralrat der Juden hatte auf der Plattform X, früher Twitter, das Video verlinkt und die Berliner Polizei aufgefordert, wegen Volksverhetzung zu ermitteln. Jugendliche würden auf Tiktok täglich "ideologisch vergiftet", erklärte der Zentralrat.
Kruder Vergleich in Tiktok-Videoclip
Abou-Chaker vergleicht darin Adolf Hitler mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt sei eingeschaltet, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere Angaben machte sie nicht. Die Polizei hatte zuvor schon auf X auf den Post des Zentralrats reagiert: "Selbstverständlich haben wir das Video zur Prüfung an unseren Staatsschutz weitergeleitet." Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.
Abou-Chaker sagte in der Aufnahme, die der Zentralrat gepostet hatte: "Ich sage ganz ehrlich: Für mich ist Adolf Hitler besser als Netanjahu." Zugleich sagte der 47-Jährige: "Ich bin kein Befürworter eines Adolf Hitler." Dieser sei für ihn ein "Massenmörder, ein Diktator". Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich Abou-Chaker zunächst nicht weiter zu dem Vorfall.
Die Abou-Chakers stammen ursprünglich aus dem Libanon und wanderten in den 1980er Jahren nach Deutschland ein. Speziell Arafat Abou-Chaker wurde durch die Freundschaft und spätere Feindschaft mit dem Rapper Bushido bekannt. Ermittler strengten in den vergangenen Jahren mehr als 30 Verfahren gegen den Clan-Chef an.