Indonesien: Maskenverweigerer müssen Gräber für Covid-19-Tote ausheben

16.09.2020 14:54

In Indonesien gibt es ungewöhnliche Strafen für Maskenverweigerer: Einige von ihnen müssen Gräber für Covid-19-Erkrankte graben. Den zuständigen Totengräbern hilft das, denn sie sind überfordert.

In Indonesien gibt es das gleiche Problem wie in vielen anderen Ländern der Welt: Als Vorsichtsmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus wurde eine Maskenpflicht eingeführt – doch einige Unverbesserliche weigern sich, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Während im Rest der Welt die Behörden dann meist mit Geldstrafen reagieren, ist man in Indonesien kreativer.

So mussten Maskenverweigerer bereits Liegestütze absolvieren oder sich in der Öffentlichkeit eine Minute lang in einen Sarg legen. Eine weitere Strafe hingegen mutet makaber an – und bitterernst: Wer keine Maske tragen will, wird als Totengräber verpflichtet, berichtet die indonesische Zeitung "The Jakarta Post". Die Maskenverweigerer müssen Gräber für Menschen ausheben, die nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind.

Totengräber in Indonesien arbeiten unter Hochdruck

Laut dem Bericht wurden in der Regentschaft Gresik acht Menschen dazu verurteilt. An dem örtlichen Friedhof herrschte offenbar gerade Personalmangel. Während der Pandemie sterben so viele Menschen, dass die zuständigen Totengräber es kaum noch schaffen, die Gräber vorzubereiten. "Es waren zu der Zeit nur drei Totengräber verfügbar, also dachte ich, dass diese Leute ihnen helfen könnten", sagte der Behördenchef, der sich die Strafe überlegt hat.

Er verspricht sich davon einen abschreckenden Effekt. Jeweils zwei Maskenverweigerer waren für ein Grab zuständig: Einer musste graben, der andere das Grab mit Holzplatten verkleiden. An den Beisetzungen durften sie wegen der Infektionsgefahr nicht teilnehmen. 

Platz auf den Friedhöfen wird eng

Laut "Jakarta Post" steigen die Infektionszahlen in der Regentschaft ebenso wie im ganzen Land stark an. Viele Menschen erliegen ihrer Covid-19-Erkrankung. Ein Mitarbeiter eines Friedhofs in der Hauptstadt Jakarta erzählte dem US-Sender ABC, dass dort in einer Woche 201 Menschen beerdigt worden seien – vor der Pandemie habe es 70 bis 80 Begräbnisse pro Woche gegeben. Dadurch werden auch die Sorgen größer, es könnte bald keinen Platz mehr geben, um die Toten auf dem Friedhof zu begraben.

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