Indonesien sperrt Dracheninsel Komodo

08.04.2019 14:02

Komodo-Warane können bis zu drei Meter lang werden

Die indonesische Insel Komodo, Heimat der größten Riesenechsen der Welt, soll nächstes Jahr für Besucher geschlossen werden.

Zwölf Monate lang, von Januar an, sollen die Warane geschützt werden. Nach unterschiedlichen Angaben gibt es noch 3000 bis 5000 Tiere, die ausschließlich auf den Kleinen Sundainseln Komodo, Rinca, Gili Dasami, Gili Montang und Flores leben. Sie werden bis zu drei Meter lang und 70 Kilogramm schwer.

Erst vergangene Woche sollen Schmuggler versucht haben, 41 der auch als Komodo-Drachen bezeichneten Echsen ins Ausland zu verschleppen. Knapp 1,3 Millionen Euro sollen von unbekannten Auftraggebern bezahlt worden sein, berichtete die indonesische Zeitung Tempo.co. Die Polizei konnte den Diebstahl verhindern.

In der Folge hat die Regierung die Sperrung beschlossen. Marius Jelamu, Generaldirektor des indonesischen Ministeriums für Naturressourcen und Erhaltung des Ökosystems, betont, dass die Schließung nur für die Insel Komodo und nicht für alle Schutzgebiete gelten soll. Schon früher hatte es Pläne gegeben, die Zahl der Besucher zu reduzieren. Zurzeit kommen etwa 10 000 Menschen pro Monat.

Die Tiere stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten

Während der Zeit der Schließung, so sagte Jelamu, sollen außerdem endemische Bäume angepflanzt werden und es beginnt ein Programm, um den Bestand der Komodo-Warane zu erhöhen. Die Echsen stehen seit 1996 in der Roten Liste gefährdeter Arten. Größte Bedrohungen sind die Zerschneidung ihres Lebensraums und das Verschwinden der wichtigsten Beutetierarten.

Die Riesenechse gibt es nur auf einigen der Kleinen Sundainseln in Indonesien

Komodo-Warane sind Einzelgänger, die sehr große Flächen für sich beanspruchen. Sie ernähren sich von Nagetieren, die sie aus dem Boden ausgraben, sie jagen aber auch kleine Wildschweine, Makaken, Schlangen und sogar junge Hirsche und Wasserbüffel. (sb)

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