Kalte Lungenentzündung: Symptome, Dauer und Therapie

20.03.2020 00:17

Eine kalte Lungenentzündung ist schwer zu diagnostizieren. Typische Symptome wie Fieber fallen bei dieser Variante weg. Alles zur Ursache, Symptomen und der Behandlung.

Inhalt
  1. Wie entsteht eine kalte Lungenentzündung?
  2. Symptome der kalten Lungenentzündung
  3. Therapie der trockenen Lungenentzündung ohne Fieber
  4. Wie kann man sich gegen die kalte Pneumonie schützen?

Ist die Lunge entzündet, erhöht sich in der Regel auch die Körpertemperatur - ein eindeutiges Indiz für die Krankheit. Doch es gibt auch eine andere Form der Pneumonie, die sogenannte kalte Lungenentzündung (auch atypische Lungenentzündung genannt). Bei ihr fällt das Fieber weg.

Wie entsteht eine kalte Lungenentzündung?

Eine kalte Lungenentzündung wird durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten, Sprechen) von Mensch zu Mensch übertragen. Sie ist bereits im Anfangsstadium ansteckend. Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. Ältere) und Kinder sind anfälliger für die Erkrankung, die entweder akut oder chronisch auftreten kann.

Die uneindeutigen Symptome sorgen dafür, dass die Krankheit oft nicht auskuriert, sondern verschleppt wird. Auch das Ausbleiben des Fiebers sorgt dafür, dass viele Patienten den Gang zum Arzt vermeiden, weil sie die kalte Lungenentzündung mit einer herkömmlichen Erkältung verwechseln. Dabei ist ein Arztbesuch unumgänglich bei kalter Lungenentzündung.

Auslöser für die Krankheit sind meistens die Bakterien Pneumokokken. Aber auch Viren oder Pilzsporen (selten auch Würmer) können eine kalte Lungenentzündung hervorrufen. Welche Erreger im speziellen Fall vorliegen, kann der Arzt via Urin-, Blut- und Auswurftest herausfinden.

Angegriffen werden in erster Linie das Lungengewebe und die Lungenbläschen des Patienten.

Symptome der kalten Lungenentzündung

Woran erkennt man nun eine kalte Pneumonie - wenn typische Anzeichen wie Fieber wegfallen? Die Schwierigkeit liegt u.a. darin, dass die Symptome bei jedem Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Häufig treten folgende - grippeähnliche - Anzeichen auf:

  • trockener Reizhusten (ggf. mit gelb-braunem Auswurf)
  • stoßartiges Atmen
  • Engegefühl im Brustkorb (manchmal Schmerzen im Lungen- und Rippenbereich)
  • Atemnot / Kurzatmigkeit schon bei geringer Anstrengung
  • Schmerzen beim Ein- und Ausatmen
  • kalte Hände (vor allem bei Kindern)
  • Abgeschlagenheit, Unwohlsein
  • Rückenschmerzen (mit schwerer Atmung)
  • ggf. grippeähnliche Gliederschmerzen

Bei erkrankten Kleinkindern kommen häufig auch Appetitlosigkeit, eine schnelle Atmung, ein erhöhter Puls und Blähbauch als Symptome hinzu.

Da das Fieber in der Regel ausbleibt, dauert die Heilung der kalten Lungenentzündung länger. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit rund 15 Prozent der Todesfälle von Kindern (unter 5 Jahren) auf eine Lungenentzündung zurückzuführen. Grund dafür sind drohende Komplikationen wie Sauerstoffmangel, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung und irreparable Lungenschäden - insbesondere, wenn die Lungenentzündung unbehandelt bleibt.

Therapie der trockenen Lungenentzündung ohne Fieber

Sind die Ursache der kalten Lungenentzündung Bakterien, werden sie häufig mit Antibiotika behandelt. Nach einer Medikamenteneinnahme sollten die Symptome nach zwei bis drei Wochen vollständig abgeklungen sein. Ist dies nach sechs bis acht Wochen immer noch nicht der Fall, sprechen Ärzte von einer chronischen kalten Lungenentzündung.

Liegt die Ursache der kalten Lungenentzündung bei Viren, werden antivirale Arzneien verschrieben, wie z.B. Oseltamivir.

Patienten sollten in jedem Fall viel Tee und Wasser trinken und sich vitaminreich ernähren. Gleichzeitig sollten sie sich schonen (Bettruhe) - wobei leichte körperliche Bewegung an der frischen Luft und Atemübungen zur Heilung beitragen können. Einreibungen und Brustwickel können die Heilung unterstützen.

Wie kann man sich gegen die kalte Pneumonie schützen?

Die ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts (STIKO) empfiehlt Kindern ab 2 Jahren, Senioren, Diabetes-, Asthma-, COPD-Patienten eine Impfung gegen Pneumokokken, die für 90 Prozent aller Lungenentzündungen verantwortlich sind. Auch Menschen mit Herz- und Nierenproblemen empfiehlt die STIKO eine Pneumokokken-Impfung.

Die Impfung kann z.B. zusätzlich zur Grippeimpfung verabreicht, bei Kindern mit der Tetanus-Impfung kombiniert werden.

Quelle