Wer seinen Füßen mal etwas gutes tun möchte, der macht eine Kangalfischbehandlung. Die tierische Fußpflege findet immer mehr Anhänger.
Störende raue Hornhaut an den Füßen – wer kennt das nicht? Dieses kosmetische bis krankheitswertige Übel ist ebenso weit verbreitet wie die Mittel, die dagegen in Apotheken und Drogerien angeboten werden. Da reicht das spanabhebende Spektrum vom gewöhnlichen Hornhauthobel über den Bimsstein bis hin zum Fußpeeling oder zur Anti-Hornhaut-Creme. Und auch menschliche Fußpfleger leben nicht schlecht vom verständlichen Wunsch nach seidenzarten und glatt gepflegten Füßen. Moment mal – menschliche Fußpfleger? Gibt es denn da auch noch andere? In der Tat, die gibt es. Sie hören auf den Namen „Kangalfisch“ und haben einen unglaublichen Appetit auf Hornhautschüppchen. Und wenn die kleinen tierischen Fußkosmetiker ihren Hornhauthunger an Menschenfüßen stillen, dann nennt sich das Fisch-Pediküre (Fisch Pedicure). Doch wie funktioniert das genau? Und wer könnte hier Spaß daran finden, Fische mit den eigenen Füßen zu füttern?
Vom Neurodermitis-Behandler zum Trend-Tier
Neurodermitispatienten wissen die wohltuende Wirkung einer Kangalfischbehandlung schon seit vielen Jahren sehr zu schätzen. Denn ein Badewasser, das man mit diesen kleinen Hautpflegern teilt, wird zum unmittelbaren Genuss. Die kleinen Tierchen begutachten dabei emsig und gründlich die dargebotene Hautoberfläche, um diese dann unendlich sanft und schonend von Schüppchen zu befreien. Dabei fressen sie diese einfach auf. So sehen Mensch und Fisch immer eine allseitige Win-Win-Situation.
Der Kangalfisch verdankt seinen Namen seiner geographischen Herkunft. Denn er stammt aus der Kangalregion in der Türkei. Und dort weiß man schon sehr lange, wie effizient diese freundlichen kleinen Kosmetiker arbeiten. Die frohe Kunde von der Entschuppung durch Schuppentiere gelangte von der Türkei über Umwege nach Frankreich und schickt sich derzeit an, auch Deutschland zu erobern. Führende Kosmetikinstitute bieten ihren anspruchsvollen Kunden schon heute die Fisch-Pediküre an.
Einfach mal knabbern lassen
Die zuvor gründlich gewaschenen Füße verschwinden bei der Fisch-Pediküre für 30 Minuten im entspannend warmen Kangalfischbecken. Und die hungrigen Fischlein lassen sich dann nicht lange bitten. Ganz zart, höchstens mit einem klitzekleinen neckischen Kitzeln verbunden, knabbern die Kangalfische jetzt die losen Hornhautschüppchen überall dort ab, wo sie sie finden. Dieses tierische Gewusel tut ausgesprochen gut, wenn man sich erst mal an die zunächst ungewohnte Situation gewöhnt hat. Und wer einmal den Luxus kangalfischgepflegter Füße selbst erlebt hat, der nimmt diese tierisch guten Pflegedienste immer wieder gerne in Anspruch. Denn schonender und sanfter kann ein gesundes Fußpeeling gar nicht sein.
Worauf muss man bei Anbietern achten?
Natürlich sind auch Kangalfische Lebewesen, die man nicht einfach so ohne Weiteres „benutzen“ darf. Darum darf auch niemand diese Fisch-Pediküre anbieten, der dazu keine Genehmigung vom Amtsveterinär erhalten hat. Danach sollte man also im Kosmetikinstitut auf alle Fälle fragen. Ebenfalls sehr wichtig ist die seriöse Garantie, dass es sich bei den schuppigen Fußkosmetikern auch wirklich um echte Kangalfische, und nicht vielleicht um tierische Plagiate handelt. Darum sollte man auch hier auf einem Echtheitszertifikat bestehen, bevor man seine Füße womöglich der falschen Spezies zum Fraße vorwirft.