Keine “Kampfhunde”: Beamte sind stolz auf Pitbull-Kollegen.

02.04.2018 05:11

Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber sogenannten Listen- oder Kampfhunden. Landen diese Vierbeiner erst einmal im Tierheim, haben sie es daher meist schwer, ein neues Zuhause zu finden. Oftmals müssen diese Fellnasen sehr lange auf die Chance warten, ein würdevolles Leben führen zu können, denn die Bedenken und Ängste in den Köpfen der Menschen sitzen tief. Dabei schlummert in ihnen so viel ungeahntes Potenzial.

Doch zum Glück sind nicht alle Menschen voller Vorurteile. Dank der Polizeibeamten der Dienststelle in Clay County, North Carolina (USA), haben nun einige der niedlichen Vierbeiner nicht nur ein neues Zuhause und liebevolle Adoptiveltern gefunden, sie haben auch einen sehr wichtigen Job bekommen. Denn als die Beamten auf der Suche nach neuen Drogenspürhunden für die Polizeihunde-Ausbildung waren, trafen sie eine außergewöhnliche Entscheidung. Die Ausbildung erhalten nämlich in den meisten Fällen Deutsche oder Belgische Schäferhunde, die speziell gezüchtet werden und für die die Züchter auch sehr viel Geld verlangen. Doch die beiden Topspürnasen in North Carolina sind jetzt zwei Pitbulls – Phantom und Sarah. 

Die hellbraune Sarah hatte bereits ein Jahr vergeblich auf eine neue Familie gewartet. Niemand wollte die niedliche Hündin adoptieren. Alles nur, weil sie ein Pitbull ist. Doch in Officer Chris Harper fand sie schließlich ein Herrchen, das sie zusammen mit der Animal Farm Foundation gerettet und erfolgreich zum Rauschgiftspürhund ausgebildet hat. Hunde aus dem Tierschutz in den Polizeidienst zu bringen, ist auch ein besonderes Anliegen der Organisation UniversalK9, die den schwarzweißen Phantom an Officer Heath Woodard vermittelte. Beide Organisationen wollen zeigen, dass mit dem Einsatz von Tierheimhunden an mehreren Stellen ein gutes Werk getan wird. Wie erfolgreich das sein kann, zeigt ein Fall aus Texas, über den du hier mehr erfährst.

Die Vorteile der Rettung von und Arbeit mit Hunden aus dem Tierschutz oder jenen, die unter sehr negativen Vorurteilen leiden, sind klar: Nicht nur, dass die Polizei tolle, tierische Partner bekommt und die süßen Fellnasen endlich ein liebevolles Zuhause haben. Mit dem Einsatz solcher „Kampfhunde“ im polizeilichen Dienst sollen auch die Vorurteile in der Gesellschaft abgebaut werden. Die Menschen sehen dadurch, dass von diesen Hunden bei richtiger Erziehung keine Gefahr ausgeht und sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten können. 

Die beiden Drogenspürnasen Phantom und Sarah haben ihre traurige Vergangenheit jedenfalls komplett hinter sich gelassen und lieben ihre neuen Familien innig. „Es macht mich immer sehr stolz, wenn ich für diese Hunde sinnvolle Aufgaben finden und ihnen damit gleichzeitig ein neues Zuhause geben kann“, erzählt Polizeichef Brad Croft. „Ich besuche Tierheime sehr oft und sehe dort sehr viele Pitbulls. Je mehr von ihnen ich ausbilden kann, desto mehr von ihnen kann ich retten. Jeder gewinnt dabei“, berichtet er weiter. So auch im Fall von Superspürnase Storm, die nur einen Tag vor ihrer geplanten Einschläferung gerettet wurde und zusammen mit Phantom und Sarah in der Polizeischule war. Das war buchstäblich Rettung in letzter Sekunde.  

Den beiden Beamten war die Rasse und Herkunft ihrer zwei tierischen Kollegen ganz egal, ihnen kam es nur auf den Charakter und das Potenzial der beiden Spürnasen an. „Obwohl Pitbulls aufgrund der Medien so einen schlechten Ruf genießen, sind nicht alle von ihnen schlechte Hunde. Sie können hervorragende, wertvolle Dinge für die Gesellschaft vollbringen“, meint die Polizeidienststelle in North Carolina. Und tatsächlich: Mit ihrem erfolgreichen Abschluss in der Polizeihundeschule haben Sarah und Phantom bewiesen, dass man kein reinrassiger Schäferhund sein muss, um eine super Spürnase zu haben und Rauschgift-Händlern das Handwerk zu legen.

 

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