Nach russischen Angriffen am Sonntag dauern die Rettungsarbeiten in der Ukraine an. Es gab mehrere Tote. Moskau attackiert das Land weiterhin. Und Japan will der Ukraine helfen – die Nacht im Überblick.
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs am Morgen während des Berufsverkehrs einen großangelegten Luftangriff begonnen. Es seien mehrere Regionen in der Ukraine betroffen, teilt das ukrainische Militär mit. Im gesamten Land gebe es Luftalarm. "Kiew – in Deckung!", schreibt die Luftwaffe auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Die Hauptstadt sei einer Bedrohung durch ballistische Raketen ausgesetzt. Auch die Städte Krywyj Rih, Saporischschja, Charkiw, Dnipropetrowsk und Chmelnyzkyj seien einem "massiven Raketenangriff" der russischen Streitkräfte ausgesetzt, teilt das Militär in den jeweiligen Städten mit.
Beobachtern zufolge sind von knapp einem Dutzend strategischen Bombern Marschflugkörper auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden. Ebenso seien Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch) im Einsatz. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst.
Das Land wehrt seit über 22 Monaten eine russische Invasion ab. Moskau setzte bereits Tausende Raketen gegen Ziele in der Ukraine ein.
Japan kündigt Millionen-Dollar-Hilfe für ukrainische Luftverteidigung an
Bei einem Besuch in Kiew hat die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa der Ukraine Unterstützung bei der weiteren Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. Japan werde 37 Millionen US-Dollar (33,7 Millionen Euro) in einen Nato-Fonds einzahlen, sagte Kamikawa am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba. Dieses Geld solle dann der ukrainischen Luftverteidigung zugute kommen und in Systeme für Drohnenerkennung fließen. Russland überzieht das Nachbarland seit Monaten insbesondere mit großflächigen Kampfdrohnen-Angriffen.
Japan unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf gegen die seit fast zwei Jahren andauernde russische Invasion und hat im Einklang mit dem Westen auch Sanktionen gegen Russland verhängt. Auch Kamikawas Vorgänger Yoshimasa Hayashi sowie Japans Ministerpräsident Fumio Kishida waren bereits im vergangenen Jahr zu Gesprächen in der Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, selbst Waffen an die Ukraine zu liefern.
Nach russischem Angriff: Rettungsarbeiten in Pokrowsk dauern an
Im ostukrainischen Landkreis Pokrowsk dauern unterdessen auch mehr als einen Tag nach schweren russischen Raketenangriffen mit mindestens elf Toten die Rettungsarbeiten noch immer an. In den betroffenen Orten, die im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk liegen, werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er dankte allen Rettern, die seit Samstagabend vor Ort im Einsatz sind.
Die schweren Angriffe am Samstagabend hatten neben der Kreisstadt Pokrowsk auch den Ort Riwne erschüttert. Eine Rakete schlug offiziellen ukrainischen Angaben zufolge in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein. Demnach erfolgte der Beschuss durch umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300.
Tote und Verletzte nach russischem Beschuss von Cherson
Tote durch russischen Beschuss wurden am Sonntag zudem aus der südukrainischen Region Cherson gemeldet. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen und mehrere weitere Personen verletzt worden, schrieb Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram. «Die russische Armee hat heute ein paar Stunden lang ununterbrochen die Wohnviertel von Cherson beschossen.» Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser.
Was am Montag wichtig wird
Im Osten und im Süden der Ukraine halten die schweren Gefechte weiter an.