Kleider machen Leute: So beeinflusst die Mode unsere Psyche

22.04.2020 15:28

Mode und Psyche hängen sehr eng zusammen. Jeden Tag steht die Frage im Raum: „Was ziehe ich bloß an?“. Allein die Beantwortung hat schon mehr mit unserer Psyche zu tun als man meinen würde.

Die Kleidung bestimmt, wer wir sind, wie wir uns verhalten und wie wir auf unsere Mitmenschen wirken. Auch wie wir uns fühlen, hängt oft von dem ab, was wir tragen. Selbst die Entscheidung darüber, welche Kleidung nach dem Shoppen letztendlich im Kleiderschrank landet, unterliegt psychologischen Einflüssen aus verschiedenen Bereichen.

Was wir anziehen und warum

Es gibt durchaus praktische Gründe, die darüber entscheiden, was wir anziehen. Ein ganz wesentlicher Grund ist die Wetterlage. Bei Niederschlag und kaltem Wind greifen wir zu anderen Kleidungsstücken als an einem warmen Sommertag.

Noch entscheidender ist allerdings die persönliche Verfassung, in der Sie sich aktuell befinden. Was Sie anziehen, verrät viel darüber, was Sie denken und fühlen. Dabei spielt auch das Unterbewusstsein eine wichtige Rolle, denn wir wählen unsere Garderobe nach Tagesform und Stimmung aus. Je nachdem, ob wir selbstbewusst, glücklich oder deprimiert, unsicher oder gelangweilt sind, greifen wir auch zu anderen Kleidungsstücken.

Auffallen oder untertauchen

Eine wichtige Rolle spielt dabei der Fakt, dass wir unsere Kleidung meist auch so auswählen, dass wir auf andere attraktiv wirken. Vor allem Frauen wählen ihre Kleidung häufig nach diesem Kriterium aus: Die Entscheidung für ein bestimmtes Outfit bietet die Möglichkeit, sich von anderen optisch zu unterscheiden beziehungsweise aus der Masse hervorzustechen und die Attraktivität für die Personen zu erhöhen, die als potenzielle Partner infrage kommen.

Aber nicht nur die Kleidung hat ihre Bedeutung, sondern auch eine Mischung aus der Situation, in der wir sie tragen, der Art und Weise, wie wir sie tragen, und womit wir sie kombinieren.

Umgekehrt ist es genauso möglich, durch die Kleiderwahl bewusst in der Menge unterzutauchen, mit der Menschenmasse zu verschmelzen und die Individualität zu verbergen – etwa an Tagen, an denen man einfach nicht auffallen möchte oder einfach nur in Ruhe durch die Stadt gehen will.

Diese Faktoren beeinflussen Ihren Modestil

Es gibt diverse Faktoren, die sich darauf auswirken, was zum Modetrend wird beziehungsweise was der Verbraucher schlussendlich trägt. Zu den wichtigsten Faktoren gehören die Bereiche Sport und Musik sowie der Einfluss von Influencern und Modebloggern.

Mode aus dem Sport

Aus dem sportlichen Bereich gibt es verschiedene modische Einflüsse, die heute die Trends und den Kleidungsstil der Verbraucher mitbestimmen.

Athleisure: Wann Sportkleidung alltagstauglich wurde

Etwa in den ersten Jahren des aktuellen Jahrtausends hat die Sportkleidung in Deutschland ihren Weg aus den Sporthallen raus auf die Straßen gefunden. Genau das meint der Modebegriff „Athleisure“. Er setzt sich aus den beiden Begriffen „athletic“ und „leisure wear“ zusammen, was so viel wie „sportliche Freizeitbekleidung“ bedeutet.

Sportkleidung, wie sie zuvor nur zum Training getragen wurde, ist mit Beginn des Modetrends auch auf den Straßen, in den Schulen und mittlerweile sogar am Arbeitsplatz zu sehen.  So manches Kleidungsstück beziehungsweise Accessoire wurde ursprünglich nur zum Sport getragen und ist inzwischen auch bei ganz alltäglichen Outfits zu finden.

Aus Sport- wird Alltagsmode

Den Anfang machten die Sneakers. Sie waren ursprünglich als reine Sportschuhe gedacht und konzipiert. Dementsprechend wurden sie lange Zeit ausschließlich zu sportlichen Aktivitäten angezogen. Zu den frühen Sneakers-Modellen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Markt kamen, zählen die heute weltweit bekannten Chucks. Doch schon bis zu den 1950er Jahren hatte sich der Sportschuh zum beliebten Freizeitschuh entwickelt und einen gewissen Kultstatus erlangt.

Heute werden Sneakers immer und überall getragen – selbst im Büro. Die verschiedenen Designs machen es möglich, den Schuh zu den unterschiedlichsten Outfits zu kombinieren. Mal stilistisch passend, mal als bewusster Stilbruch.

Neben den Sneakers gehören inzwischen auch Jogginghosen, Leggings, sportliche Strumpfhosen, Shorts, Trikots und Schweißbänder zum alltäglichen Kleiderbestand.

Modische Einflüsse aus der Musik

Die Musikrichtungen unterscheiden sich nicht nur klanglich, sondern auch optisch und prägen dadurch bis heute die Mode. Denn nach wie vor kleiden sich die Anhänger der einzelnen Musikstile dementsprechend, auch wenn sich das im Alltag oft auf einzelne szenetypische Elemente beschränkt.

  • Das Erscheinungsbild eines Punks ist geprägt von zerfetzter Kleidung, gerne auch in schrillen Neon-Farben, und Kampfstiefeln. Nieten, Buttons und Aufnäher gehören zu den typischen Accessoires eines Punk-Outfits.
  • Rocker und Metalheads verbindet man mit vorzugsweise schwarzer Kleidung. Sie tragen Bandshirts mit oft düsteren Motiven. Hosen, Schuhe und Armbänder sind aus schwarzem Leder.

Einige Elemente dieser Kleidungsstile finden sich immer wieder im Alltag. Doch keine Musikrichtung prägt die Modewelt auf breiterer Ebene bis heute so weitreichend wie der Hip-Hop.

Hip-Hop: Wandel in Musik und Mode

Hip-Hop und Mode sind seit jeher eng miteinander verknüpft. Ende der 70er Jahre, der Anfangszeit, bestand der Hauptzweck der szenetypischen Kleidung darin, anders zu sein und das Leben in den sozialen Brennpunkten Amerikas optisch zum Ausdruck zu bringen.

Dementsprechend bunt und zusammengewürfelt kleideten sich die Hip-Hop-Stars dieser Zeit: Pelz und Leder wurden gerne mit Shorts, Sweater und Baseball-Cap kombiniert. Mit den Stars der Szene veränderte sich immer wieder der Modestil: Aus den bunten Zusammenstellungen wurden einheitliche Looks.

Einen neuen Umschwung gab es mit dem Aufkommen des Gangster-Rap: Zunächst waren – je nach eigener Herkunft – Camouflage-Uniformen oder tiefsitzende Hosen in Kombination Kapuzenshirts oder Flanellhemden angesagt. Mitte der 90er Jahre kleideten sich die Gangster-Rapper der Stunde auch gerne mal im edlen Designer-Anzug. Als Accessoire immer mit dabei: der üppige Goldschmuck.

Hip-Hop prägt die Urban Fashion

Die Einflüsse in Bezug auf Mode und Styling sind heute noch viel stärker in alltäglichen Modetrends wiederzufinden: Viele tragen heute Kleidung im Stil, wie er ursprünglich in der Hip-Hop-Kultur üblich war. Was früher die oft aus Geldmangel heruntergekommene Kleidung der afroamerikanischen Ghettos war, ist als Streetstyle oder Urban heute weltweit bei den Fashion-Brands zu finden: Hoodies, lockere Westen, weite Hosen, bequeme Sneaker, Baseball-Caps – sie alle gehen auf den Kleidungsstil der Hip-Hop-Szene zurück.

Allerdings hat sich über die Jahrzehnte im Design und in der Qualität einiges verändert. Hip-Hop-Kleidung ist heute hochwertiger und wird auch von namhaften Designer-Labels produziert. Die Modeindustrie nutzt den Bekanntheitsgrad von Künstler der Szene aktiv, die in diversen Kooperationen ihre eigenen Kollektionen auf den Markt bringen.

Der Einfluss von Fashion-Influencern und Modebloggern

Modeblogger und Fashion-Influencer beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Mode. Sie wissen, wie man Kleidungsstücke zu außergewöhnlichen, stylishen Outfits kombinieren kann und sind damit wichtige Wegweiser für die Modewelt. Denn schon seit einigen Jahren sind es die Blogger und Influencer, die die neusten Trends auf ihren verschiedenen Kanälen im Internet präsentieren. Unter den beliebtesten und erfolgreichsten Fashion-Influencern sind auch einige aus Deutschland.

Sie zeigen und schreiben über ihre neusten Lieblingsteile und Produkte. Auf die Weise verbreiten sie aktuelle Modetrends oder kreieren selbst welche. Sie inspirieren ihre Fans und Follower dazu, die präsentierten Sachen nachzukaufen. Von den Modebloggern und Fashion-Influencern wird so maßgeblich das Kaufverhalten beeinflusst. Das gilt für einen nicht unwesentlichen Teil der Gesellschaft und damit auch dafür, was getragen wird.

Das verrät die Kleidung über Sie

Anfangs war es eine Frage des Überlebens, sich passend zu kleiden: Tierfelle schützten den frühen Menschen vor dem Erfrieren. Je weiter sich die Kleiderherstellung weiterentwickelte, desto mehr wandelte sich der Zweck der Kleidung.

Zwar ist sie immer noch wichtig, um den Körper vor äußeren Einflüssen zu schützen, sie hat über die Jahrhunderte aber in anderen Bereichen an Bedeutung gewonnen. Einer davon besteht darin, dass bestimmte Kleidungsstücke und Labels einen bestimmten sozialen Status darstellen können.

Mode als Ausdruck der Persönlichkeit

Die Kleidung, die Sie tragen, ist immer auch eine Entscheidung, um nach außen hin genau das Bild zu projizieren, das Sie gern zeigen möchten. Diese Entscheidung, was wir anziehen, fällen wir dabei mehr oder weniger bewusst. Auf diese Weise verrät die Art, wie Sie sich kleiden, anderen viel über Ihre Persönlichkeit. Wenn jemand einen feinen Anzug trägt, suggeriert man damit automatisch Erfolg, Disziplin, vielleicht sogar Macht und Wohlstand.

Trägt jemand Sneakers unter dem Anzug statt eleganter Schuhe, begeht die Person einen bewussten Stilbruch und zeigt damit, dass sie sich alteingesessenen Regeln beziehungsweise Dresscodes entschieden widersetzt. Das wiederum hinterlässt beim Gegenüber den Eindruck, dass diese Person selbstbewusst und nicht von der Anerkennung anderer abhängig ist. Generell verleihen gekonnte Stilbrüche dem Träger automatisch eine gewisse Lässigkeit und Coolness.

Wobei sich die gewünschte Selbstpräsentation und das, was andere hineininterpretieren, nicht zwingend übereinstimmen müssen. Die Interpretation, welche Persönlichkeit hinter einem Outfit steckt, ist schließlich sehr subjektiv und immer von persönlichen Erfahrungen und in gewisser Weise auch durch Vorurteile und Klischees geprägt.

Kleidung als Mittel zur Manipulation

Doch gerade diesen Umstand machen sich viele zunutze, um mit ihrem Outfit bei ihrem Gegenüber ganz bewusst einen bestimmten Eindruck zu erwecken. Kleidung dient in diesem Zusammenhang als Kommunikationsmedium. So können Sie Ihre Außenwirkung durch Ihre Kleidung beeinflussen.

Welches Bild wir von uns durch die Kleidung nach außen transportieren, beginnt schon mit der Farbwahl. Die Farben sind für uns Menschen in vielen Aspekten des Lebens von Bedeutung und spielen daher auch in der Psychologie eine große Rolle. So ist jede Farbe auch bei der Kleidung mit einer bestimmten Wirkung und Symbolik verbunden.

Die Farbwirkung bewusst nutzen

Wie eine Farbe wirkt beziehungsweise welche Bedeutung eine Farbe hat, ist durch Traditionen und verschiedene Kulturkreise unterschiedlich festgelegt. Es gibt aber auch Farben, deren Wirkung fast schon allgemeingültig ist und die von den Menschen weltweit sehr ähnlich aufgefasst werden. Das gilt etwa für die Einteilung in warme und kalte Farben.

Mit Farben können wir verschiedene Dinge bewirken: Wir können unser Aussehen verbessern, unser Image verstärken oder Aufmerksamkeit erregen. Außerdem lassen sich durch die Farbwahl bei der Kleidung Emotionen beeinflussen – sowohl die des Gegenübers als auch die eigenen und wir können damit etwa unser Wohlbefinden steigern.

Diese Wirkung und Bedeutung haben die Farben im Einzelnen:

  • Schwarz: Trauer, Pessimismus; wird aber auch zu besonders festlichen Anlässen getragen, weil die Farbe elegant, edel und schlicht wirkt.
  • Blau: strahlt Ruhe aus, kann auch distanziert und kalt wirken; Blauträger wirken harmoniebedürftig und konfliktscheu.
  • Rot: Energie, Leidenschaft und Vitalität; Rotträgern sagt man ein aufbrausendes Temperament und Durchsetzungsfähigkeit nach.
  • Gelb: Gelbträger gelten als intelligent, freiheitsliebend, sachlich und vernünftig; Gelb kann für Optimismus, aber auch für Neid stehen.
  • Grün: die Farbe der Hoffnung und des Lebens. Grün wirkt beruhigend, Grünträger sagt man Großzügigkeit nach.

Das sind nur einige Beispiele für die Wirkung und Bedeutung von Farben in Zusammenhang mit der Kleidung.

Der Dresscode bestimmt die Wahrnehmung

Genauso wie die Farbe, bestimmt der Kleidungsstil darüber, wie uns andere wahrnehmen. Konventionen spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle. Je nach Dresscode erzielen Sie bei Ihrem Gegenüber eine ganz andere Wirkung.

Wer sich „casual“ kleidet, also hochwertige Freizeitkleidung trägt, wirkt automatisch nahbar und lockerer als jemand im strengeren Business-Outfit. Zu legere Kleidung wirkt allerdings schnell unseriös und unprofessionell – zumindest im Job.

Die Signalwirkung eines Business-Outfits ist eine ganz andere: Wer einen Anzug beziehungsweise ein Kostüm trägt, wirkt auf andere automatisch kompetent, respektvoll und seriös. Auch für Gehaltsverhandlungen stehen die Chancen auf Erfolg besser, wenn man formelle Kleidung trägt.

Nicht zu vergessen ist aber, dass die Körpersprache immer entscheidend für die Außenwirkung ist und diese positiv unterstützen oder negativ beeinflussen kann.

So wirkt sich der Kleidungsstil auf Ihr Verhalten aus

Unsere Kleidung hinterlässt aber nicht nur bei unserem Gegenüber einen bestimmten Eindruck, sondern hat auch eine Rückwirkung auf uns selbst. Die Wahl der Kleidung beeinflusst damit auch das eigene Selbstbild und das Verhalten.

Haltung und Selbstwertgefühl

Hochwertige, formelle Kleidung strahlt Selbstbewusstsein und Kompetenz aus – was sich auch im persönlichen Empfinden bemerkbar macht und das Selbstwertgefühl erhöhen kann. Dadurch wird wiederum das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und damit die Arbeitsmotivation gestärkt.

Außerdem bewegen sich Menschen in formeller Kleidung meist ganz anders. Sie achten viel eher auf eine gerade Körperhaltung und wirken dadurch kompetenter und selbstbewusster. Zu legere Kleidung beziehungsweise eine schlechte Körperhaltung bewirkt das Gegenteil.

Arbeitsweise und beruflicher Erfolg

Der Kleidungsstil hat sogar Einfluss auf Ihren beruflichen Erfolg und Ihre Arbeitsweise. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sind Mitarbeiter, die formelle Kleidung wie Anzug und Kostüm tragen, produktiver als andere.

Das belegt unter anderem eine Studienreihe aus dem Jahr 2015, die sich mit den kognitiven Auswirkungen von formeller Kleidung befasst hat. Sie zeigt, dass sich Menschen, die sich entsprechend kleiden, besser konzentrieren und abstrakter denken können und dadurch klügere Entscheidungen treffen – Aspekte, die für den beruflichen Erfolg entscheidend sind.

Mode sorgt für Glücksgefühle

Kleidung steuert nicht nur das Verhalten, sondern sogar das Wohlbefinden. Das neue Kleid, das neue Hemd, der neue Mantel – wenn Sie sich Kleidung kaufen, stellen sich Glücksgefühle ein. Ebenso, wenn Sie endlich die Gelegenheit dazu haben, das neue Outfit zu präsentieren.

Die positiven Gefühle, die ein erfolgreicher Shopping-Trip mit sich bringt, sind auch der Grund dafür, warum so viele shoppen gehen, wenn sie deprimiert sind oder einen schlechten Tag hatten. Dieser Glücksmoment ist wie ein Kick, der die Laune nach oben treibt. Durch das Online-Shopping ist es möglich, den Kick jederzeit und auch von zuhause aus zu erleben.

Gefahr der Kaufsucht

Je häufiger Sie aber Kleidung oder andere Dinge einkaufen, desto seltener werden sich Glücksgefühle einstellen. Sie gewöhnen sich schlicht und einfach mit der Zeit daran, sodass die Einkäufe keine Besonderheit mehr sind. Wer nicht aufpasst, landet dadurch in einer gefährlichen Spirale: Um den Kick weiter zu erleben, werden einfach noch mehr Dinge gekauft – und das immer wahlloser. Das kann sich zu einer Kaufsucht entwickeln, denn die Grenze zwischen normalem Kaufspaß und einer Kaufsucht sind fließend.

Die Folgen: finanzielle Probleme, Messie-Syndrom, psychische Probleme, Entzugserscheinungen, soziale Isolation. Suchen Sie sich also lieber andere Methoden, um die Laune anzuheben, die langfristiger wirken und viel weniger kosten.

Kleidung schafft Gruppen und Außenseiter

Nicht jeder interessiert sich für Mode und die neusten Trends vom Laufsteg. Dennoch kommt niemand darum herum, etwas anzuziehen und sich irgendwie zu kleiden. Dadurch teilt die Mode die Gesellschaft unweigerlich in Gruppen auf: die, die sich modebewusst kleiden, und diejenigen, die Trends ablehnen. Daraus entstehen immer auch Außenseiter und die Leute, die einfach dazugehören. Doch das ist leider nicht der einzige negative Effekt der modischen Gruppenbildung.

Die Macht der Mode über die Psyche

Modetrends wirken sich in einigen Aspekten auch durchaus negativ auf unsere Gefühls- und Gedankenwelt und auf unser Körpergefühl aus. Ein typisches Beispiel: Wir sehen Werbung für einen neuen Modetrend oder ein neues Outfit, für das wir uns begeistern lassen. Wir möchten die entsprechenden Kleidungsstücke nachkaufen, müssen dann aber im Laden oder im Online-Shop feststellen, dass die Kleidung nicht in der benötigten Größe angeboten wird. 

Das wirkt sehr frustrierend. Das gilt ebenso für ein einseitiges Schönheitsideal. Noch immer präsentieren vor allem schlanke Models die neusten Modetrends und machen Werbung für Kleidung – Stücke, die durch ihren Schnitt und ihr Design oft nur für schlanke Menschen gemacht sind. Auch das hinterlässt Frust und das Gefühl von Ausgrenzung.

Die Auswirkungen reichen bis zum sogenannten Bodyshaming, einem Schamgefühl für den eigenen Körper – auch wenn dem inzwischen mit der Bewegung „Body Positivity“ in den Medien entgegen gesteuert wird.

Quelle