Krankenpfleger erzählen von traurigen letzten Worten

02.05.2023 11:52

Die letzten Worte vor dem Tod – bestimmt hat jeder schon einmal darüber nachgedacht, was sie wohl sein werden.

Manche Berufe bringen es mit sich, dass man die letzten Momente vieler Menschen miterlebt.

Krankenschwestern und Altenpfleger sehen im Laufe der Jahre leider viele ihrer Patienten für immer gehen.

Als jemand auf der Internet-Plattform reddit fragte, ob jemand von solchen Momenten berichten könne, dauerte es nicht lange, bis die herzzerreißenden Geschichten eintrafen.

Späte Reue

Ein Arzt erinnerte sich zum Beispiel an einen Patienten, bei dem er Kehlkopfkrebs festgestellt hatte. Die Erkrankung war gefährlich, aber behandelbar. Die Überlebenschancen des Patienten standen nicht schlecht:

„Doch er ließ sich nicht behandeln. Keine Chemotherapie, keine Bestrahlung, keine Operation. Drei Monate später brachten seine Frau und seine beiden erwachsenen Söhne ihn zu uns. Sie mussten ihn tragen. Wir alle wussten, dass er nicht mehr viel Zeit hatte.

Er tätschelte die Seite meines Beins, mehr konnte er sich nicht mehr bewegen. Er flüsterte: ‘Ich hätte auf euch alle hören sollen. Ich will nicht sterben.’ Er verlor das Bewusstsein, bevor der Krankenwagen eintraf, der ihn ins Krankenhaus bringen sollte. Er wachte nicht wieder auf.“

Humor gegen die Angst

Ein anderer Nutzer beschrieb, wie er sich um einen Mann mit einer schweren Herzkrankheit kümmerte. Der Mann hatte immer wieder schlimme Krampfanfälle, wenn er husten musste oder sich nach vorne beugte:

„Wir versuchten, der Situation mit Humor etwas von ihrem Schrecken zu nehmen. Er machte sogar selbst einen Witz darüber, dass einer dieser Anfälle ihn eines Tages umbringen werde. Keine fünf Minuten später hatte er seinen nächsten Anfall. Es war sein letzter.“

Was für eine tragische Erinnerung an einen lieb gewonnenen Patienten. Der kranke Mann hatte noch versucht, mit seinem Pfleger zu scherzen und so das Beste aus seinen letzten Tagen zu machen.

Sie haben sich gefunden

Eine Frau erinnert sich an die letzten Momente ihrer Großmutter. Die alte Dame litt an fortgeschrittener Demenz und war nur noch selten bei klarem Bewusstsein. Plötzlich öffnete sie im Bett ihre Augen und sagte klar und deutlich: „Ich habe Jack gefunden.“ Jack war ihr vor acht Jahren verstorbener Mann. Sie sagte, sie sei mit Jack und all ihren Freunden in einem Ballsaal: „Ich muss jetzt gehen. Er hat um einen Tanz gebeten.“ Das waren ihre letzten Worte.

Ein schlimmer Tag im Rettungsdienst

Ein weiterer Mann berichtet von seinem traurigsten Einsatz als Sanitäter. Er und sein Team hatten gerade erfolgreich einen Herrn im mittleren Alter wiederbelebt. Dessen Herz hatte auf einmal aufgehört zu schlagen, aber die Rettungskräfte schafften es tatsächlich, ihn wieder zurückzuholen.

Erleichtert und voller Freude sagten sie ihm: „Sie sind uns gerade beinahe weggestorben!“ Er sah sie traurig an und antwortete: „Tut mir leid, das wollte ich nicht.“ Dann stand sein Herz plötzlich ein zweites Mal still. Diesmal konnten sie ihn nicht mehr retten.

Nur der Tod

Ein weiterer Pfleger kümmerte sich um einen erst 40-jährigen krebskranken Mann, der seine letzten Wochen lebte. Mit seinem letzten bisschen Kraft wischte der Patient seiner Frau die Tränen vom Gesicht und sagte: „Keine Angst, Liebste, es ist doch nur der Tod.“

Tapfere Worte

Eine alte Dame, die ebenfalls schwerkrank war und von einem Pfleger auf der Intensivstation betreut wurde, sah ihm in die Augen und fragte: „Werde ich sterben?“ Er antwortete ihr ehrlich und sagte: „Ja.“ Sie lächelte traurig und meinte nur: „Na, manchmal muss man eben tun, was man tun muss.“

Diese letzten Momente und diese Worte ihrer Patienten haben die Menschen nie vergessen. Ob man den Tod wohl anders betrachtet, wenn man ihn so oft von Nahem erlebt? Ganz bestimmt macht man sich bewusster Gedanken darum, wie das Leben aussehen soll, solange man noch Zeit hat.

 

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