KRANKHEIT TÖTET BLAUMEISEN Bayern sollen tote Vögel einfrieren und einschicken

10.04.2020 17:31

 

Eine Blaumeise auf einem Ast. Die Art ist besonders von der neuen Krankheit betroffen

Hilpoltstein – Um herauszufinden, ob eine neue Vogelkrankheit sich auch in Bayern ausbreitet, ruft der Landesbund für Vogelschutz (LBV) dazu auf, tote und krank wirkende Vögel zu melden.

In anderen Bundesländern treffe es derzeit besonders Blaumeisen, die auch schnell an der offenbar sehr ansteckenden Krankheit stürben, teilte der LBV am Donnerstag in Hilpoltstein mit.

„Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen“, erläuterte LBV-Artenschutzreferentin Miriam Hansbauer. Sie wirkten oft so, als hätten sie Atemprobleme. „Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt.“

Neben Blaumeisen erkrankten in einzelnen Fällen auch Kohlmeisen oder andere kleine Singvögel. Die meisten Tiere wurden, oft auch in größerer Zahl, in der Nähe von Vogelfütterungen gefunden. Der LBV rät daher dazu, die Fütterung und das Bereitstellen von Tränken sofort einzustellen, wenn mehr als ein kranker Vogel an einer Futterstelle beobachtet wird.

Vogelschützer: Meisen einfrieren und einschicken

„Entscheidend ist jetzt, den Krankheitserreger schnell zu identifizieren. Daher müssen tote Tiere von Experten untersucht werden“, so Hansbauer. Wer also einen gerade erst gestorbenen Vogel findet, sollte diesen – unter Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen und ohne den Vogel zu berühren – luftdicht verpacken und im Eisfach aufbewahren.

Nach den Oster-Feiertagen sollten die Tiere zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg oder – nach vorheriger Rücksprache – an das zuständige Kreisveterinäramt geschickt werden.

Kranke und tote Exemplare sollten zudem dem bundesweiten Partner Nabu unter www.nabu.de/meisensterben gemeldet werden.

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