Kriebelmücke – Klein, lautlos und schmerzhaft

03.06.2022 11:32

Der Biss einer Kriebelmücke führt zu starkem Juckreiz. Dabei sind sie gerade einmal so groß wie der Kopf einer Stecknadel. Wir erklären Ihnen, wo diese Mücken vorkommen, wie Sie sie erkennen und wie Sie sich vor ihnen schützen können.

Kriebelmücken nähern sich lautlos und stechen nicht, sondern beißen. Zudem sind sie sehr klein und somit kaum zu sehen. Umso größer ist jedoch der Schmerz, den sie bei Betroffenen hinterlassen. Starker Juckreiz, geschwollene Hautstellen und sogar Blutergüsse sind nach einem Biss dieser Mücke keine Seltenheit. Sogar lebensbedrohliche Folgen wie eine Blutvergiftung sind möglich.

Was sind Kriebelmücken und wo kommen sie vor?

Kriebelmücken sind auf der ganzen Welt vertreten. Von den insgesamt rund 1700 Arten, gibt es allein in Deutschland gut 50. Das kleine Insekt ist gerade einmal zwei bis sechs Millimeter groß, tritt meist im Schwarm auf und hält sich am liebsten an sauerstoffreichen Gewässern auf. Letzteres ist für Kriebelmücken extrem wichtig, da sie ihre Eier in Fließgewässern ablegen. Ein Weibchen legt je nach Art zwischen 50 und 1.000 Eier ab, aus denen bereits ca. zwei bis drei Wochen später Mücken schlüpfen.

Zu erkennen ist diese Mückenart im Übrigen an der blaugrauen bis schwarzen Farbe. Rein äußerlich erinnert sie eher an eine Fliege. Beißen und unser Blut aufsaugen tun im Übrigen nur die weiblichen Kriebelmücken. Die Männchen dagegen sind Vegetarier und stellen somit keine Gefahr für uns dar.

Wie greifen die Mücken an?

Normalerweise bevorzugen Kriebelmücken Weidevieh oder Wildtiere, da sie eine große Angriffsfläche zum Blutsaugen bieten und in der Regel ruhig stehen. Wenn diese jedoch nicht in der Nähe sind, greifen die kleinen Blutsauger auch Menschen an. Dabei kriechen sie Spaziergängern gern unter die Kleidung, wodurch sie noch schlechter zu erkennen und zu bemerken sind. Im Sommer bei schwülen Temperaturen kann man den Biestern kaum entkommen. Aufgrund der bereits im Frühling auftretenden schwülen Temperaturen, werden sie auch immer häufiger schon vor Beginn des Sommers aktiv.

Kriebelmücken haben ein ganz feines Riechorgan und können insbesondere menschlichen Schweiß und Körpergerüche wahrnehmen. Ihr Anflug ist für uns nicht hörbar und auch die Landung spüren wir nicht. Das macht die Kriebelmücken so unberechenbar für Mensch und Tier. Aber keine Sorge, denn im Gegensatz zur uns bekannten Stechmücke halten sich Kriebelmücken nie in Wohnungen, sondern ausschließlich im Freien auf.

Ist der Stich einer Kriebelmücke gefährlich?

Der Biss ist zunächst schmerzlos und hinterlässt höchstens einen klitzekleinen Blutpunkt. Bereits kurze Zeit später verspüren Betroffene jedoch einen starken Juckreiz und die Bissstelle schmerzt. Das liegt vor allem am säbelzahnartigen Mundwerk der Tiere, mit denen sie die Haut öffnen.

Unangenehme Symptome

Einige Stunden nach dem Biss der Kriebelmücke entsteht oftmals eine Schwellung der umliegenden Haut sowie eine ungefähr erbsengroße Blase, die sich nach und nach mit Eiter füllt. Der Eiter ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf den giftigen Speichel, den Mücke in hoch konzentrierten Mengen bei einem Biss abgibt.

In den meisten Fällen hat der Biss einer Kriebelmücke keine gesundheitlichen Folgen. Es gibt jedoch auch Fälle, wo der Insektenspeichel bei Betroffenen Symptome wie Atemprobleme, allergische Reaktionen oder Blutvergiftungen verursacht hat. Diese wurden durch eine oder mehrere Substanzen ausgelöst, die sich im Speichelsekret der Kriebelmücke befinden und somit in den Körper der Betroffenen gelangt sind.

Was sollte ich nach einem Kriebelmücken-Biss tun?

Wie bei fast allen Insektenstichen gilt es auch bei einem Biss durch die Kriebelmücke möglichst das Kratzen zu vermeiden – auch wenn es noch so sehr juckt und schwerfällt. Durch das Kratzen an der betroffenen Stelle steigt das Risiko für Entzündungen enorm. Folgendes können Sie tun:

  • Kühlen: Durch das Kühlen der Bissstelle können Sie die Schwellung und den Juckreiz etwas abschwächen.
  • Desinfizieren: Durch das Desinfizieren verhindern Sie das Eindringen von Bakterien in die Wunde.

Zusätzlich helfen jedoch auch Hausmittel wie z.B.  Lavendel- oder Zitronenöl oder Kühl-Roller und Salben gegen Insektenstiche aus der Apotheke. Sollten Sie am darauffolgenden Tag immer noch Schmerzen verspüren oder sich die Haut verfärben, dann suchen Sie bitte unbedingt einen Arzt auf.

Wie kann ich den Kontakt mit einer Kriebelmücke vermeiden?

Damit es erst gar nicht zu einem Biss der Kriebelmücke kommt, sollten Sie sich von möglichen Brutplätzen fernhalten. Diese liegen stets in der Nähe oder direkt an fließenden Gewässern wie z.B. Bächen oder Flüssen. Nützlich kann es ebenfalls sein, wenn Sie – insbesondere bei Dämmerung und Dunkelheit – helle und lange Kleidung tragen.

Nicht bedeckte Hautstellen sollten Sie zudem mit mückenabschreckenden Mitteln einsprühen oder eincremen. Am effektivsten gelten im Übrigen Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff Icaridin oder DEET. Auch auf den Duft ätherischer Öle wie Zitrus oder Eukalyptus reagieren die meisten Insekten und bleiben weitestgehend fern, da sie ihn nicht mögen.

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