Anfang Februar erschütterte ein schwerer Fall von Tierquälerei die Internet-Gemeinde. Eine Bulldogge mit dem Namen Capone wurde aus einem dreckigen Käfig befreit. Wozu sich der arme Hund nach Monaten der Vernachlässigung gezwungen sah, ist wirklich grauenhaft. Der Brite Liam Livingstone, ehemaliger Besitzer und Retter von Capone, teilte diese Geschichte, um allen Tierfreunden eine wichtige Botschaft mitzuteilen.
Liam hatte Capone einem Freund überlassen, der ein Haus in Tranent, einer kleinen Stadt nahe Edinburgh (Schottland) besitzt. Anfangs schien alles in Ordnung und Capone in bester Obhut zu sein, weshalb Liam weniger intensiv mit Capones neuem Besitzer in Kontakt stand. Trotzdem schrieb er ihm ab und zu und erkundigte sich nach dem Zustand der Bulldogge:
In den Nachrichten schrieb ich ihm immer und immer wieder, dass ich zur Verfügung stehe, falls er Hilfe braucht.“
Eines Tages bekam Liam jedoch einen Anruf, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass sich Capone in einem sehr schlechten Zustand befinde. Ihm wurde gesagt, dass er anscheinend nicht aus dem Käfig gelassen werde und kaum Futter bekomme. Liam ging der Sache nach und suchte seinen Freund auf:
„Ich sprach mit ihm und erklärte ihm, warum ich hier sei. Er meinte, ich könne hereinkommen und werde sehen, dass es dem Hund gut gehe. Als ich Capone sah, begann ein Feuer in mir zu lodern, wie ich es noch nie gespürt hatte und nie wieder spüren möchte.“
Als die Bulldogge nach Tranent kam, wog sie ungefähr 48 Kilo. Nun war sie auf ungefähr 9 Kilo abgemagert und hatte einige Fleischwunden. Offensichtlich hatte das arme Tier begonnen, die eigenen Beine anzubeißen. Liam zögerte keinen Augenblick und befreite Capone aus einem schmutzigen Käfig, der voller Urin war.
Er brachte Capone zum Tierarzt, weil er nicht sicher war, ob die Bulldogge in diesem schrecklichen Zustand überleben würde.
„Ich wurde vom Veterinär informiert, dass keine sonstigen Krankheiten mit seinem Gewichtsverlust zu tun hatten, sondern nur die schwerwiegende Vernachlässigung. Das Tier habe eine sehr lange Zeit kein Futter bekommen, weshalb es begonnen habe, an den Knochen seiner Hinterbeine zu kauen.“
Als der erste Schock überwunden war und Capone sich wieder in guten Händen befand, zeigte Liam den – inzwischen ehemaligen – Freund wegen Tierquälerei an. Zurzeit wird der Fall eingehend untersucht. Dennoch ist dies kein wirklicher Trost für Liam:
„Ich bin todunglücklich, dass es Capone so schlecht geht. Kein Hund verdient das. Es gibt dafür keine Entschuldigung. Jeder durchlebt schwere Zeiten, aber es gibt immer die Möglichkeit, Hilfe zu finden. Vor allem, wenn einem regelmäßig Hilfe angeboten wurde.“
Und genau aus diesem Grund hat Liam diese Geschichte öffentlich gemacht. Seine Botschaft ist leider pessimistisch, kann aber helfen, Tierquälerei zu verhindern:
„Ich möchte, dass diese Geschichte in der ganzen Welt geteilt wird. Ich möchte die Leute aufklären, dass man niemandem trauen kann, nicht einmal dem besten Freund. Man weiß erst dann, wozu jemand fähig, wenn es bereits zu spät ist.“
Hoffentlich kann diese schreckliche Begebenheit möglichst viele Menschen aufrütteln und dafür sorgen, dass sie ein echtes Gespür für die Bedürfnisse von Haustieren entwickeln, damit in Zukunft solche Fälle von Tierquälerei immer seltener werden.