Wenn Werbung viral geht, freut das die Firma in der Regel. Für McDonald's war die Platzierung eines Plakats nun aber mächtig unangenehm. Der Konzern zog Konsequenzen.
Es ist eines dieser Bilder, wie man sie zu täglich in den sozialen Medien zu sehen bekommt. Ein Alltags-Motiv, das sich bei genauem Hinsehen aber als lustig, skurril oder problematisch erweist – und sich deswegen massenhaft verbreitet. Das Bild einer McDonald's-Werbung in Cornwall bescherte dem Konzern aber auch jede Menge negative Aufmerksamkeit. Und wird deshalb nun entfernt.
Dabei wirkt das Bild zunächst unscheinbar. An einer Bushaltestelle an einer britischen Kleinstadt-Kreuzung prangt eine Werbung für einen Aktions-Burger der Fastfood-Kette. Dass sich das Internet darüber wahlweise amüsiert oder aufregt, liegt am weiteren Kontext. Das Plakat zeigt den "McCrispy", einen besonders knusprig gebratenen Hühnchen-Burger. Und direkt daneben weist ein Schild den Weg zum örtlichen Krematorium.
McDonald's-Werbung zwischen Humor und Empörung
In den sozialen Netzwerken fand die von der Lokalzeitung "Cornwall Live" gepostete Alltagsbeobachtung ein größtenteils amüsiertes Publikum. "Als Bestatter finde ich das zum totlachen", feixte etwa ein Nutzer bei Reddit. Viele lobten die "geniale Kampagne", spekulierten, dass die Burgerkette den Standort bewusst wählte. Viele sponnen aus der Absurdität weitere, deutlich geschmacklosere Wortspiele. Dass es durchaus kritikwürdig war, fiel vielen der amüsierten Internetnutzern durchaus auf. "Wenn die Werbung geschmacklos ist, es aber so gut schmeckt", feixte etwa ein Reddit-User.
Die Begeisterung teilte aber nicht jeder. Als "Cornwall Live" die Bürger vor Ort befragte, fanden sich schnell solche, die wenig von der Platzierung hielten. "Ich kann durchaus den Witz erkennen", sagte etwa eine Anwohnerin. "Es ist aber trotzdem geschmacklos gegenüber trauernden Verbliebenen." Ein Anwohner merkte an: "Wie lustig man es findet, hängt mit Sicherheit auch davon ab, wann man zuletzt mit einer schwarzen Krawatte daran vorbeigehen musste."
Mit den Witzen über das Plakat konfrontiert, reagierte McDonald's allerdings schnell. Die Nähe der Plakatfläche zum Krematorium sei der Firma nicht bekannt gewesen, sagte ein Sprecher des Unternehmens mehreren Medien. "Angesichts der Bedenken haben wir aber um das Abnehmen der Werbung gebeten." Das Internet reagierte, wie man es erwarten würde – mit weiteren Witzen. Als Nachfolger böte sich etwa Burger Kings flammengegrillter Whopper anbieten, feixten gleich mehrere Nutzer.