Jeder, der Kinder hat, kennt diese Momente: Alles geht schief, der Tag ist eine einzige Katastrophe, der Stress ist einfach zu viel. Manchmal möchte man nur noch in der Ecke sitzen und vor Erschöpfung weinen.
Umso schöner, wenn man dann aus völlig unerwarteter Richtung eine hilfreiche Hand gereicht bekommt.
Erschöpfung und Stress sind natürlich nichts, für das man sich schämen müsste. Hin und wieder passiert es eben, dass der Druck, der auf Eltern lastet, seinen Tribut erfordert. Doch wenn solche Momente in der Öffentlichkeit passieren, wo jeder sehen kann, wie überfordert und müde man gerade ist, ist das trotzdem vielen furchtbar peinlich.
So ging es auch der dreifachen Mutter Brittany Reed aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Ohio, als sie am Drive-in eines McDonald’s einen dieser Momente erleben musste. Sie hatte einen sehr anstrengenden Tag gehabt, bei dem absolut nichts so funktioniert hatte, wie geplant.
Als sie schließlich mit ihren Kindern (3, 4 und 7 Jahre alt) auf dem Nachhauseweg bei einem McDonald’s vorbeifuhr, weinten bereits alle drei Kinder auf der Rückbank des Autos wütend vor Hunger vor sich hin. Brittany stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Sie bestellte das Essen für die ganze Familie. Aber als der Angestellte ihr die fertig gepackten Tüten durch das Fenster herausreichte und Brittany nach ihrer Brieftasche griff, musste sie feststellen, dass sie in dem ganzen Chaos ihre Handtasche zu Hause vergessen hatte. Auch das noch!
Mit Tränen in den Augen und mit gepresster Stimme sagte sie dem Angestellten: „Es tut mir leid. Ich habe meine Handtasche vergessen. Ich muss die Bestellung stornieren.“
Brittany erwartete, dass der junge Mann genervt reagieren würde. Aber Wyatt Jones, wie der McDonald’s-Mitarbeiter hieß, überraschte sie zutiefst. Bevor sie protestieren konnte, zog er einfach wortlos seine eigene Bankkarte hervor, zahlte für Brittanys Bestellung und drückte ihr die Tüten mit dem Essen in die Hand.
Wyatt lehnte entschieden all ihre Versprechen ab, ihm das Geld zurückzuerstatten. Er verdiente selbst nicht viel, aber diese kleine Freundlichkeit schien ihm völlig selbstverständlich. Für Brittany bedeutete sie an diesem Tag alles.
Am nächsten Tag kehrte sie zurück und überredete Wyatt, das ausgelegte Geld doch von ihr anzunehmen. Doch sie wollte mehr für ihn tun. Sie machte ein schnelles Foto von dem netten Teenager und veröffentlichte es zusammen mit der Erzählung des Geschehenen auf ihrem Social-Media-Kanal.
Dort sah es Wyatts Mutter, die natürlich sehr stolz auf ihren Sohn war. Der bescheidene Junge hatte den Vorfall ihr gegenüber nicht einmal erwähnt. Als Brittany und die Mutter ins Gespräch kamen, erzählte sie ihr, dass ihr Sohn auf ein eigenes Auto spare.
Brittany sah die Gelegenheit gekommen, sich wirklich zu revanchieren. Mit Erlaubnis der Eltern setzte sie eine Spendenseite auf, auf der sie erzählte, was für ein freundlicher Mensch Wyatt ist, und um Spenden für seinen Autokauf bat.
Die Reaktionen waren unglaublich. Fremde aus der ganzen Welt gaben jeder etwas Geld dazu und bald waren über 40.000 Dollar (etwa 35.000 Euro) zusammengekommen. Wyatt Jones’ Auto war gesichert und nicht nur das: Auch der Grundstock für seine College-Ausbildung war damit gesetzt.
Wyatt selbst hat erst im Nachhinein von der großzügigen Aktion erfahren und kann es immer noch nicht fassen: „Das war alles völlig verrückt!“
Wie schön, dass seine spontane Hilfsbereitschaft ihm so viel Gutes eingebracht hat. Besonders, da er selbst nicht damit gerechnet hatte.