Melitta produziert Atemmasken in Filtertüten-Form

10.04.2020 17:23

Auf die momentan hohe Nachfrage nach Schutzmasken reagiert nun der deutsche Kaffeefilter-Hersteller Melitta: Das Unternehmen rüstet seine Produktion um, um Produkte herzustellen, die auch medizinischen Ansprüchen genügen. Das braune Filterpapier, das sonst beim Kaffeekochen zum Einsatz kommt, reicht nicht aus, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern: Die Schutzmasken werden aus dreilagigem weißem Spezialvlies hergestellt.

Auf die Idee, sich aus Filtertüten Schutzmasken zu basteln, sind schon mehrere Menschen gekommen - Not macht schließlich erfinderisch. Doch das Unternehmen stellte auf seiner Website klar, dass diese keinen ausreichenden Schutz bieten.

Braunes Filterpapier und Staubsaugerbeutel lassen Viren durch
„Melitta-Filtertüten verfügen über feine Poren, die Partikel bis zu einer gewissen Größe filtern. Coronaviren sind mit einer Größe von 0,12 bis 0,16 Mikrometern um ein Vielfaches kleiner und werden somit nicht vollständig gefiltert. Der gewünschte Schutz ist also nicht gegeben“, heißt es in einem Statement. Das Gleiche würde für die Staubsaugerbeutel der Marke Swirl gelten.

Mit der Umrüstung der Produktion in Bielefeld und der Wahl eines passenden Materials werden nun bereits Masken hergestellt, die dem europäischen Standard für OP-Masken entsprechen. 98 Prozent der Bakterien kann das Spezialvlies filtern. Vorerst werden die Masken mit Clips und Gummibändern befestigt.

Bis zu eine Million Masken pro Tag
In der ersten Produktionswoche vor Ostern habe das Unternehmen bereits rund eine Million Masken produziert, künftig können bis zu eine Million Masken pro Tag produziert werden. Das hänge davon ab, ob man genug Material bekomme. Später sollen auch die Werke in den USA und Brasilien auf die Maskenproduktion umstellen. In Planung sei außerdem die Herstellung von Masken, die den hohen Standards FFP2 und FFP3 entsprechen.

Quelle