Der Bürgerkrieg im Jemen verwüstet Städte und ganze Landstriche. Am schlimmsten leidet darunter die Zivilbevölkerung. Tausende sind bereits gestorben oder auf der Flucht, die Versorgung mit Strom, Wasser und Lebensmitteln verschlechtert sich rasant. Wo die Menschen jeden Tag um ihr Leben kämpfen müssen, bleiben keine Kraft und Ressourcen mehr, um sich um Zootiere zu kümmern. Sie werden, genau wie die Bevölkerung, zu einem Kollateralschaden.
Der Zoo der Stadt Taiz ist schon seit Monaten verwaist. Seit der Konflikt ausgebrochen ist, ist kein Geld mehr für die Versorgung der Tiere da, die in den winzigen Käfigen ohne Wasser und Futter sich selbst überlassen sind. Sie begannen zu verhungern und sich in ihrer Not gegenseitig aufzufressen. In den vergangenen Monaten sind bereits 11 Löwen und 6 Leoparden gestorben.
Wegen des Krieges gibt es keine offiziellen Tierschutzorganisationen mehr. Darum sind Helfer der Gruppe „SOS Zoo and Bear Rescue“ auf eigene Faust in den Zoo eingedrungen.
Ehemalige Zoo-Angestellte und andere besorgte Einheimische begannen, Bilder der verhungernden Tiere auf Social-Media-Kanälen zu veröffentlichen. Während um sie herum alles zusammenbrach, versuchten sie verzweifelt, die Aufmerksamkeit der Welt auf die Not ihrer Tiere zu lenken.
„Es ist herzzerreißend, dass die Tiere des Zoos in Taiz Opfer eines Konflikts zwischen Menschen werden“, sagt Chantal Jonkergouw, die Gründerin von „SOS Zoo and Bear Rescue“. Die Organisation arbeitet mit engagierten Einheimischen vor Ort zusammen, die Hisham Al-Hoot, der Verantwortliche der örtlichen Wasserversorgung, für die Tierrettung mobilisieren konnte.
Seit Februar 2016 haben die freiwilligen Helfer die verbliebenen 265 Hyänen, Luchse, Schlangen, Krokodile, Affen, Eulen und Vögel durch Spenden und harte Arbeit am Leben erhalten können.
Was für ein bewundernswerter Einsatz. Wer den Tieren und ihren Rettern helfen will, kann sie unter www.generosity.com mit einer Spende unterstützen.