Mutter überfordert mit Drillingen: Leih-Großmütter helfen

27.08.2021 10:42

Ein Kind großzuziehen, ist keine leichte Aufgabe. Gerade in den Anfangsmonaten, wenn man selbst erschöpft ist und womöglich kaum schläft, gleicht es einer wahren nervlichen Zerreißprobe. Wenn man dann jedoch statt einem Kind auch noch drei bekommt, scheint man die neue Lebenslage unmöglich meistern zu können.

Diese Erfahrung hat auch Hayley Arsenault gemacht. Die 25-jährige Kanadierin hatte schon lange versucht, schwanger zu werden, doch leider bis dato ohne Erfolg. Als sie dann doch noch die gute Nachricht erhielt, dass sie Mutter wird, war die Überraschung groß. Und nicht nur, weil sie überhaupt schwanger geworden war, sondern weil sie gleich mehrere Babys bekommen würde – und zwar Drillinge

Keine leichte Aufgabe, mit drei Neugeborenen fertigzuwerden. Schon gar nicht, wenn man das ganz allein schaffen muss, denn Hayley war in der Zwischenzeit von ihrem Mann verlassen worden. Zu Anfang versuchte die junge Mutter noch alles, um ihre Kinder glücklich zu machen, doch dabei kam sie bald an ihre Grenzen. Also entschloss sie sich, um Hilfe zu bitten, und verfasste einen Facebook-Post, in dem sie sich der Internet-Gemeinde gegenüber öffnete. Und tatsächlich: Drei „Großmütter“ und Schwestern, Jenny MacDougall, Alice Mokler und Anita Arsenault (Letztere ist übrigens nicht mit Hayley verwandt), meldeten sich und nahmen je einen der drei Jungen unter ihre Fittiche. 

Jenny erinnert sich noch daran, wie die drei in das Haus von Hayley einzogen. „Es ist schon schwer genug, ein Kind großzuziehen, aber als ich las, dass sie gleich drei hatte, konnte ich mir gut vorstellen, wie erschöpfend das für Hayley sein muss.“ Also machten sie sich sofort ans Werk und halfen der jungen Mutter bei allem, was getan werden musste: Wäschewaschen, Aufräumen und natürlich die Babys füttern und deren Windeln wechseln. „Die Babys verbrauchen etwa 250 Windeln pro Woche, also kann man sich ja so ungefähr vorstellen, wie viel Zeit und Aufwand es benötigt, sich um die drei zu kümmern.“

Die Großmütter haben einen Zeitplan entwickelt, bei dem die Babys alle so gefüttert werden, dass sie gleichzeitig schlafen können, damit in dieser Zeit auch Hayley schlafen kann. Manchmal bekommen sie Hayley auch gar nicht zu Gesicht, wenn sie ihre Schichten als Omas antreten. Das machte es ihnen jedoch möglich, eine umso stärkere Bindung zu den Jungen aufzubauen.

Trotzdem haben sie manchmal Schwierigkeiten, die Kinder auseinanderzuhalten. „Finn war bei der Geburt am kleinsten, die anderen beiden sehen sich aber so ähnlich, dass ich sie nicht auseinanderhalten kann“, erzählt Anita. Daher hat Hayley sich angewöhnt, die Zehennägel von einem der beiden blau anzumalen, damit jeder sie unterscheiden kann. Jenny hat da aber noch eine andere Methode: „Ich habe entdeckt, dass Hogans Ohren ein bisschen anders aussehen als die von Rylan. Langsam kann man also schon erkennen, wer wer ist.“

Für Hayley selbst ist das Ganze einfach unglaublich. „Quasi Fremde hier zu haben, die dir helfen und die dann sogar noch eine Bindung zu deinen Kindern aufbauen, ist wirklich fantastisch. Sie werden zu Menschen, die du kennst und denen du vertraust, und das ist das Beste daran“, sagt die junge Mutter. Für die drei Großmütter ist diese Hilfe jedoch selbstverständlich und sie sehen es nicht als eine Pflichtaufgabe an, sondern freuen sich über die Babys. Außerdem können sie so endlich mal wieder mehr Zeit miteinander verbringen.

„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen, und wir sind bereit zu helfen“, sagt Jenny. Hayley jedenfalls ist dankbar für die Hilfe und über die ungeplante Vergrößerung ihrer Familie um weitere drei Menschen.

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