Nach der Geburt eines Kindes verschlechtert sich das Verhältnis zu den Schwiegermüttern, besagt eine Studie.

10.01.2024 09:57

Die Geburt eines Kindes bedeutet die Verschmelzung von zwei verschiedenen Familien zu einer Familie mit echten Beziehungen. Du und dein Partner seid immer Vater und Mutter, aber auch die Eltern deines Partners sind für immer Teil des Lebens deines Kindes und damit auch von deinem.

Wenn du darauf eigentlich überhaupt nicht vorbereitet bist, bist du absolut nicht der einzige. Besonders wenn die Beziehung zwischen dir und deiner Schwiegermutter schon nicht allzu gut war. Neue Studien zeigen jetzt, dass diese Beziehung oft nur noch schlechter wird, sobald du Mutter wirst.

Mehrere Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass das Bekommen eines Babys die Beziehung zwischen beiden Schwiegerfamilien nicht stärkt, sondern tatsächlich verschlechtert. Vor allem Schwiegermütter und Schwiegertöchter verstehen sich immer schlechter. In Finnland wurde eine Untersuchung mit rund 1.200 Menschen über Streitigkeiten mit der (Schwieger)familie durchgeführt.

(Schwieger)Eltern und Streit

Zuerst wurde untersucht, mit welchen Eltern der meiste Streit gibt: den eigenen Eltern oder den Schwiegereltern. Das mag überraschend sein, aber die Menschen streiten sich häufiger mit ihren eigenen Eltern. Doch dieses Ergebnis ist logischer als man denkt. Du bist schließlich eher geneigt, deine Zweifel oder Meinungen Menschen mitzuteilen, die dir wichtig sind. Das kann manchmal Streit verursachen, aber oft denkst du dann auch: „Das wird schon werden“.

Probleme mit den Schwiegereltern treten oft erst auf, wenn ein Kind geboren wird, sagen die Forscher. Das wird noch verstärkt, wenn die Schwiegereltern eng mit deinem Baby verbunden sind, zum Beispiel wenn sie auf dein Baby aufpassen. Wenn es dann einen Streit zwischen euch gibt, ist die Chance, dass sich das wieder einrenkt, plötzlich viel kleiner. Das gilt erst recht zwischen Müttern und ihren Schwiegermüttern. Mit anderen Worten: Nach der Geburt eines Babys verschlechtert sich die Beziehung zwischen der frischgebackenen Mutter und ihrer Schwiegermutter rapide.

Ein großer Nervensäge

Es ist sehr wahrscheinlich, dass du dich in der unten beschriebenen Situation wiederfindest. Bevor du ein Kind hattest, hattest du nicht sehr regelmäßigen Kontakt mit deiner Schwiegermutter: du hast sie höchstens an Geburtstagen und an Feiertagen wie Weihnachten gesehen. Eventuell kam sie gelegentlich zu euch vorbei. Du hast dich nicht wirklich auf den nächsten Kontakt gefreut, aber es hat dir auch nicht wirklich etwas ausgemacht, deine Schwiegermutter zu sehen. Jetzt sind die Karten neu gemischt und sie ist plötzlich die Großmutter deines Babys.

Natürlich möchte sie gerne stärker eingebunden sein, völlig verständlich. Sie passt also gerne auf; kein Problem damit. Deshalb steht sie regelmäßig und manchmal unangemeldet vor der Tür; ein wenig mehr Problem damit. Wenn du sie dann siehst, gibt sie allerlei Tipps und Ratschläge aus ihrer Zeit als Mutter, auf die du überhaupt nicht vorbereitet bist; sehr viel mehr Probleme damit! So beginnt der Schneeballeffekt und eure Beziehung wird immer schlechter.

Probleme mit deinem Partner

Wenn du normalerweise Ärger mit jemandem hast, kannst du versuchen, ihn zu ignorieren oder sogar den Kontakt komplett abzubrechen. Mit deiner Schwiegermutter ist das etwas schwieriger. Sie ist natürlich die Oma deines Kleinen und immer noch die Mutter deines Partners.

Das kann manchmal zu Problemen zwischen dir und deinem Partner führen. Manchmal werden diese Probleme so groß, dass eine Scheidung in Aussicht ist. Versuche daher immer, gut mit deinem Partner darüber zu kommunizieren.

Lesen Sie mehr auf der nächsten Seite…

Tipps für den Umgang mit deiner eigenen Schwiegermutter

Am besten ist es oft, zu versuchen, auf eine gute Art und Weise mit deiner Schwiegermutter umzugehen. Natürlich verstehen wir, dass du sie am liebsten so selten wie möglich siehst, aber ist das realistisch und wünschenswert? Auch nicht wirklich, oder? Für deinen Partner und deine Kinder ist das keine angenehme Lösung und du möchtest deiner Schwiegermutter auch nicht zu viel verletzen. Vielleicht wirst du später selbst eine Schwiegermutter… Also: hier sind einige hilfreiche Tipps, um eure Beziehung doch noch etwas zu verbessern.

  • Mach dir nicht allzu viele Sorgen. Das klingt leichter gesagt als getan, aber oft regst du dich schon über Kleinigkeiten auf. Versuche, diese im Moment zu relativieren und deinen Blutdruck niedrig zu halten.
  • Noch besser als sich nicht aufzuregen ist es, darüber zu lachen. Nicht laut oder ihr ins Gesicht, sondern einfach in deinem Kopf oder allein danach. Wenn sie es wirklich nicht besser weiß, ist es das Beste, wenn du als der Weisere selbst darüber lachst.
  • Lade sie einmal zu einer Tasse Kaffee ein, um zu reden. Das ist der perfekte Moment, um ruhig und beherrscht zu erklären, was dich oft stört. Achte darauf, dass du hier keine Vorwürfe machst. so könnt ihr sehen, ob ihr zusammen eine Lösung finden könnt.
  • Denkst du schon jetzt, dass dieses Gespräch schnell emotional wird? Bitte dann zum Beispiel deinen Partner, bei dem Gespräch zu bleiben und dich bei Bedarf zu beruhigen.
  • Am besten ist es, klare Vereinbarungen mit deinem Partner zu treffen. Möchten deine Kinder zum Beispiel deine Schwiegermutter besuchen? Sorge dafür, dass er mit den Kindern dorthin geht, damit du in aller Ruhe zu Hause bleiben kannst. Schau zum Beispiel auch, ob dein Partner seine Mutter an euren Geburtstagen unterstützen kann, damit du fern bleiben kannst.

 

Quelle