Nach Ostern dürfen kleine Betriebe wieder aufsperren

06.04.2020 16:56

Um Punkt 11.10 Uhr traten erneut zentrale Vertreter der Bundesregierung vor die Öffentlichkeit um einen Überblick über die Corona-Lage zu geben. Außerdem wurden einzelne Details zum weiteren Fahrplan verlautbart.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verwies am Anfang seiner Rede mit einem Hinweis auf die dramatische Lage in anderen europäischen Ländern. In Österreich habe man früh reagiert – allerdings sollten Leute weiterhin die Regeln einhalten, insbesondere auch zur anstehenden Osterzeit. Nur in diesem Fall wäre der Plan für das schrittweise Hochfahren haltbar.

Kleine Geschäfte und Baumärkte machen Anfang

Die Erstellung hierfür sei schwierig, da internationale Referenzbeispiele kaum vorhanden seien. Zunächst sollen am Dienstag nach Ostern (14.4.) wieder Geschäfte unter 400 Quadratmeter sowie Bau- und Gartenmärkte öffnen dürfen – allerdings unter scharfen Schutzvorkehrungen. So dürfte auch in diesen das Tragen von Masken notwendig sein.

Fix ist, dass ab kommender Woche die Maskenpflicht ausgeweitet wird. Auch öffentliche Verkehrsmittel dürften dann nur mehr mit einem Mund-Nasen-Schutz betreten werden. In den Betrieben bzw. Arbeitsstätten geschähe dies nach Absprache. Vor allem Oppositionspolitiker von FPÖ und NEOS hatten bereits zuletzt die baldige schrittweise Öffnung des Handels gefordert – nun zieht die Regierung also nach.

Friseure ab Anfang Mai, Wirte erst später

In der zweiten Tranche ab Anfang Mai dürften auch die übrigen Handelsgeschäfte wieder aufsperren. Dies beträfe dann auch Einkaufszentren und Friseure. Übrige Dienstleistungen wie Gastronomie und Hotellerie dürften frühestens ab Mitte Mai wieder öffnen. Dies geschähe dann stufenweise und unter Sicherheitsvorschriften. Details erörtere man Ende April.

Schulbetrieb weiterhin zuhause, Matura findet statt

Dann will man auch Klarheit über den Schulbetrieb schaffen, welcher jedenfalls bis Mitte Mai noch als „Home Schooling“ stattfinde. Für Kinder bei denen dies nicht möglich sei, gebe es Betreuungsmöglichkeiten in der Schule. Universitäten würden den Lehrbetrieb weiter digital ausführen, Prüfungen und Forschung sollten aber so weit als möglich stattfinden können. Matura und Lehrabschlussprüfungen seien gesichert.

Keine Veranstaltungen bis Ende Juni

Auf „Brot und Spiele“ dürften die Bürger allerdings noch länger verzichten müssen. Denn für öffentliche Veranstaltungen herrsche nach derzeitigem Fahrplan noch bis Ende Juni ein Moratorium. Was dies für die Bereiche Sport und Kultur bedeutet, wird sich erst in den nächsten Tagen herauskristallisieren – der Besuch im Fußballstadion entfällt aber etwa mit Sicherheit noch eine Weile lang…

Details würden die zuständigen Minister würden dies – ebenso wie zur Frage der Reisefreiheit – in den kommenden Tagen in eigenen Pressekonferenzen in die Öffentlichkeit tragen, so Kurz. Dass man ein „Nachmessen und Vorausschauen“ in zweiwöchentlichen Abständen zu Maßnahmen und deren Wirken vornehmen will, bekräftigen Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) im Anschluss.

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