Ein mutmaßlich chinesischer Spionageballon hatte im Frühjahr das Verhältnis zwischen Peking und Washington auf die Probe gestellt. Jetzt gibt das Pentagon Entwarnung: Der Ballon war wohl ungefährlich.
Der im Februar von einem US-Kampfjet über dem Atlantik abgeschossene chinesische Ballon hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums keine Geheimdienstinformationen gesammelt. "Nach unserer Einschätzung hat der Ballon keine Daten gesammelt, während er die Vereinigten Staaten überflog", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag.
Demnach hatten die USA "Schritte unternommen, um die Sammlung von Informationen durch den Ballon zu begrenzen". Diese Anstrengungen hätten "sicherlich dazu beigetragen", sagte Ryder, gab aber keine weiteren Erklärungen ab
USA warfen China Spionage vor
Der tagelange Überflug eines chinesischen Ballons über die USA hatte Anfang des Jahres zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon schließlich über der US-Ostküste ab. Nach US-Angaben handelte es sich um einen chinesischen Spionageballon. Peking weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei.
Damals hatte ein US-Beamter gesagt, der Ballon habe mehrere Antennen gehabt. Ihm zufolge war er "mit Solarzellen ausgestattet, die groß genug waren, um die nötige Energie für den Betrieb mehrerer aktiver Aufklärungssensoren zu erzeugen".
Kurz vor der Reise von US-Außenminister Antony Blinken vergangene Woche nach China spielte Präsident Joe Biden den Ballonvorfall mit den Worten herunter: "Ich glaube nicht, dass die (chinesische) Führung wusste, wo der Ballon war und was er enthielt und was vor sich ging".