Polizei muss Hund gegen 300 Gaffer einsetzen

26.12.2017 00:30

Der Fahrer des Peugeot wurde schwer verletzt

Foto: Christoph Reichwein

von: DIRK DECKERveröffentlicht am

Duisburg – Wie dreist ist DAS denn?

Am frühen Montagabend kam es in Duisburg zu einem schweren Unfall, eine Straßenbahn rammte ein Auto, nachdem der Fahrer (53) unvorsichtig abbog. Die Bahn schob das Fahrzeug noch 20 Meter weiter.

Etwa 300 Menschen behinderten die Rettungsarbeiten

Foto: Christoph Reichwein

Was dann aber folgte, ist nur noch beschämend: Statt Erste Hilfe zu leisten, versammelten sich bis zu 300 Gaffer um den Unfallort, behinderten die Rettungsarbeiten massiv.

► Als die ersten Polizisten und Feuerwehrleute eintrafen, war das Unfallwrack hinter den Gaffern nicht mal mehr zu sehen! Die Polizei: „Die Arbeit der Einsatzkräfte wurde von lauten abfälligen und beleidigenden Rufen der Schaulustigen begleitet“. Nur mit massiven Absperrungen und einem Diensthund gelang der Rettungseinsatz dann doch. Der Autofahrer wurde mit schweren Verletzungen aus dem völlig demolierten Wagen gerettet.

Die Polizei war gezwungen, einen Diensthund gegen die Gaffer einzusetzen

Foto: Christoph Reichwein

Die Gaffer verstießen mit ihrer Aktion gegen Paragraf 201a StGB („Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahme“). Darauf steht eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.

Doch laut Auskunft der Polizei haben sie dennoch nicht mit einer Strafverfolgung zu rechnen. Denn, so Polizeisprecher Ramon van der Maat: „Wir hatten vor Ort alle Hände voll zu tun, den Unfall aufzunehmen und die Gaffer zurückzuhalten. Zeitgleich lief auch die Bombenentschärfung in Wanheimerort. Um eine Strafverfolgung einzuleiten, fehlte es uns schlicht die Man-Power.“

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