Quarantäne & Monate im Krankenhaus: 30-Jähriger erkrankt an Masern – weil er als Baby nicht geimpft wurde

19.03.2019 16:43

Ein 30-Jähriger aus den USA erkrankte plötzlich an Masern und musste eine lange Odyssee im Krankenhaus auf sich nehmen. Auf Nachfrage bei seinen Eltern fand er heraus: Er wurde als Baby nicht geimpft.

Es war vor etwa drei Jahren, als bei Joshua Nerius aus Chicago plötzlich hohes Fieber und Ausschlag einsetzte. Nachdem ein verschriebenes Antibiotikum nicht geholfen hatte, ging er in die Notaufnahme. Dort dann der Schock: Die Ärzte vermuteten eine Masern-Infektion! Sofort kontaktierte der US-Amerikaner seine Eltern und fragte, ob er denn nicht geimpft sei. Als Antwort bekam er lediglich einen nach unten gerichteten Daumen, wie Nerius gegenüber „cnn.com“ berichtet.

„Es fühlte sich schrecklich an“

Die Folgen, die Nerius durch das Nicht-Impfen aushalten musste, klingen mehr als schrecklich: Er musste in Quarantäne, nahm etwa 12 Kilogramm ab und wurde immer schwächer. Es gab Tage, an denen er nicht mehr alleine laufen konnte. „Es fühlte sich schrecklich an“, schilderte der Erkrankte die schwere Zeit. Erst nach einigen Monaten ging es ihm wieder besser. Doch wo hatte er sich mit der Krankheit angesteckt?

Infektion ist hochansteckend

Wie sich herausstellte, passierte es bei der Universitäts-Abschlussfeier seiner Schwester. Dort hatte auch ein Gast teilgenommen, der mit Masern infiziert war. Besonders erschreckend: Nerius sei bei der Feier lediglich mit seiner Familie zusammen gewesen. Er habe sich „buchstäblich im Vorbeigehen“ bei dem Infizierten angesteckt. Am nächsten Tag nahm er sogar an einem Technologie-Kongress teil – und schüttelte dabei hunderte Hände! Doch „glücklicherweise“ beträgt die Inkubationszeit bei Masern acht bis zehn Tage. Kaum auszudenken, was passiert wäre, wenn die Konferenz nur eine Woche später gewesen wäre: Die Masern-Infektion hätten sich rasant ausbreiten können!

„Das frustriert mich wirklich“

Doch wie denkt Nerius über seine eigenen Eltern, die ihn als Baby aus Überzeugung nicht impfen ließen? „Es macht mich so wütend. Meine Eltern dachten, sie würden das Richtige tun. Sie wurden von Impfgegnern überredet“, sagt er zu „cnn.com“. Als er ein Baby war, glaubten seine Eltern, was Impfgegner ihnen erzählten. Sie hätten nicht die Möglichkeit gehabt, im Internet darüber zu recherchieren – sie hätten diesen Menschen vertraut. Für heutige Eltern, die ihre Babys nicht impfen lassen, hat Nerius jedoch kein Verständnis!  Schließlich gebe es heute genügend wissenschaftliche Beweise, dass Impfen sicher und gut für Kinder ist. „Wenn ich schaue, wo wir heute stehen, mit Leuten, die bewusst entscheiden, die Fakten zu ignorieren, frustriert mich das wirklich“, so der 30-Jährige.

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