Riesen-Wirbel um neue Friedhofsregel: Grüne dafür, CDU dagegen

09.10.2019 15:13

Setzt der Parkfriedhof in Hamburg-Ohlsdorf Maßstäbe für ganz Deutschland? Hier sollen in Kürze gemeinsame Besetzungen von Menschen mit ihren geliebten Haustieren möglich sein – wenn die Parteien zustimmen.

Der Ohlsdorfer Friedhof ist ein Ort der Superlative: Hamburgs größte Parkanlage (389 Hektar) und weltweit der größte Parkfriedhof. In Kürze sollen hier auch die deutschlandweit ersten gemeinsamen Bestattungen von Haltern mit ihrem Haustier ermöglicht werden. Diese werden als „Grabbeigabe“ in einer Urne in der Grabstelle beigesetzt. Ein 120 Quadratmeter großes Areal ist bereits ausgesucht.

Bürgerwunsch

Die Gesellschaft der Hamburger Friedhöfe reagiert mit dem Vorstoß auf einen Wunsch, der im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprojekts Ohlsdorf 2050 geäußert wurde. Vor allem viele ältere Leute möchten die Vierbeiner auch nach dem Tod bei sich wissen. 

Eine Bestattung von Haustieren ist für viele Halter ein schwieriges Thema. Das Begraben im Garten ist häufig die erste Wahl, doch hier ist einiges zu beachten. Wem ein würdevolles Ende wichtig ist, der findet eine geeignete letzte Ruhestätte häufig auf einem Tierfriedhof. 

Die Parteien streiten

In rund fünf Jahren soll es in Ohlsdorf soweit sein, doch zuvor müssen erst die entsprechenden bestattungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Doch genau diese Gesetzesänderung ist ein Streitpunkt in der Bürgerschaft. Während die Umweltbehörde und auch die Grünen grundsätzlich dafür sind, lehnt die CDU rigoros ab und sieht das würdevolle Gedenken an geliebte Menschen gefährdet. Ähnliche Bedenken äußert auch die Evangelisch-Lutherische Kirche.

Sicherlich hätte ein positiver Entscheid durchaus eine Signalwirkung für ganz Deutschland.

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