Rosenblüten: Nicht nur schön, sondern auch gesund

18.02.2019 15:19

Rote Rosen gelten als Zeichen der Liebe und werden zum Valentinstag tausendfach verschenkt. Die intensiv duftenden Blumen sind aber mehr als nur schön: Einige Arten sind auch gut für unsere Gesundheit. Ihre Blüten enthalten wertvolle Stoffe und sind ein fester Bestandteil der Naturheilkunde und -kosmetik. Wir haben die Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete von Rosen im Überblick.

Rosen sind die Lieblinge vieler Gärtner, denn sie existieren in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Für die Pflanzenheilkunde sind allerdings nur ein paar Arten interessant. Zu ihnen gehören die Damaszener Rose (Fachbegriff: Rosa damascena), die Essig-Rose (Rosa gallica) und die Kohl-Rose (Rosa centifolia). Ihre Blätter werden meist getrocknet oder zu ätherischen Ölen weiterverarbeitet, sie können aber auch frisch gezupft verwendet werden.

Das steckt in den Rosenblüten

Rosenblütenblätter enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe. Diese unterstützen die Immunabwehr der Pflanze und schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. Beim Menschen können sie sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken. Allerdings weiß die Forschung noch nicht, wie die Stoffe das exakt tun.

Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören die sogenannten Anthocyane. Das sind Farbstoffe, die den Rosenblüten ihre Farbpracht verleihen. Die roten, gelben oder rosa Blüten locken dadurch Bestäuber-Insekten an. Zugleich wirken Anthocyane auch antioxidativ. Sie binden und neutralisieren freie Radikale, welche sonst die Zellen der Rose schädigen könnten. Auch im menschlichen Organismus können sie Zellen schützen.

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Weitere pflanzliche Stoffe sind Geraniol und Nerol, sogenannte Monoterpene. Sie dringen in die Zellen von schädlichen Pilzen oder Bakterien ein und hemmen deren Wachstum oder töten sie komplett ab. Damit schützen sie die Blumen vor Krankheitserregern. Beim Menschen können diese Stoffe Entzündungen lindern. Sie wirken zudem krampflösend und können gegen Insektenstiche helfen.

Außerdem enthalten Rosenblütenblätter Gerbstoffe. Diese schützen die Rose vor Erregern und Fäulnis und unterstützen sie zugleich bei Heilungsprozessen. Im menschlichen Körper können sie eine entzündungshemmende Wirkung entfalten. Gelangen die Gerbstoffe an menschliche Schleimhäute, verbinden sie sich mit den dort befindlichen Proteinen. Diese ziehen sich zusammen, und eine Art Schutzhülleentsteht. Bakterien und andere Erreger können dann nur schwer durch die Schleimhaut in den Körper eindringen. Die Schleimhäute können sich dadurch auch schneller von Verletzungen oder Entzündungen erholen.

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So verwenden Sie Rosenblütenblätter

Frisch gezupfte Rosenblätter können Sie beispielsweise bei geschwollenen Augenverwenden. Dazu legen Sie einige frische Blütenblätter etwa zehn Minuten lang auf die geschlossenen Augen. Die frischen Blüten dienen auch als Badezusatz und können wegen ihrer krampflösenden Wirkstoffe leichte Fuß- und Rückenschmerzen lindern.

Sowohl bei unverarbeiteten Rosenblüten als auch bei anderen Produkten sollten Sie immer auf ein Bio-Siegel achten. Dieses garantiert, dass die Rose nicht mit gefährlichen Pestiziden gespritzt wurde.

Rosenblüten-Tee

Tee mit Rosenblüten enthält viele Gerbstoffe und kann dadurch bei leichten Entzündungen und Verletzungen helfen. Er wird vor allem bei Beschwerden im Mund- und Rachenraum und im Magen-Darm-Trakt eingesetzt ─ also überall dort, wo sich Schleimhäute befinden. Bei Halsweh können Salbeiblätter die entzündungshemmende Wirkung der Rosenblüten noch verstärken.

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Achtung: Bei langfristigem und zu hohem Konsum können Gerbstoffe Übelkeit und Magenschmerzen verursachen. Zudem können sie die Aufnahme von Eisen und anderen Mineralstoffen hemmen. Trinken Sie den Rosenblütentee daher besser nicht dauerhaft und nur in kleinen Mengen.

Ätherische Öle aus Rosenblüten

Verfahren wie die Wasserdampf-Destillation entziehen den Rosenblüten ihre Duft- und Wirkstoffe und binden sie in ätherischen Ölen. Ätherisches Öl aus Rosenblüten kann vielfältig angewendet werden. Die Aromatherapie benutzt es, um das Wohlbefinden der Patienten zu steigern. Beim Riechen gelangen die Inhaltsstoffe an die Nasenrezeptoren. Diese senden dann Signale an das limbische System im Gehirn und können dabei positive Emotionen hervorrufen. Patienten fühlen sich häufig weniger gestresst und zugleich froh gestimmt, wenn sie Rosenblüten-Öl riechen. Eine Studie an Nagetieren hat übrigens gezeigt, dass die Wirkstoffe sogar leichte Depressionen lindern. Ob das auch bei Menschen funktioniert, ist bisher aber noch unklar.

Ätherisches Öl aus Rosenblüten wirkt entspannend als Badezusatz, kann aber auch äußere Entzündungen oder Insektenstiche lindern. Wichtig: Vor der Anwendung immer mit Wasser oder sogenannten Trägerölen (zum Beispiel Mandelöl) vermischen. Pur aufgetragen kann es allergische Reaktionen wie Hautrötungen verursachen.

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Naturkosmetik aus Rosenblütenblättern

Viele natürliche Hautpflege-Produkte enthalten Rosenöl, das meist aus Wildrosen oder Damaszener Rosen gewonnen wird. Wegen seiner antioxidativen Inhaltsstoffe kann es die Hautzellen vor freien Radikalen schützen und die Haut dadurch gesund halten. Gerne werden Produkte mit Rosenöl als „Anti-Aging-Wunder“ beworben, welche die Hautalterung verlangsamen und Falten verhindern sollen. Ob dies tatsächlich so gut funktioniert, ist fraglich, denn: Es gibt viele negative Faktoren, die auf die Haut einwirken, und nicht alle können durch Pflegeprodukte ausgeglichen werden. Bei regelmäßiger Anwendung können Rosenöl-haltige Naturkosmetika aber zumindest kleine Fältchen glätten.

Tipp: Testen Sie das Produkt vorher an einer Stelle an Arm oder Hand. Denn auch Naturkosmetika können Allergien hervorrufen, und besonders im Gesicht Reaktionen wie Jucken, Rötungen oder Schwellungen verursachen.

Rosen in der Küche

Aus Rosenblütenblättern können Sie auch leckere Köstlichkeiten wie Gelee, Likör oder kandierte Rosenblüten zaubern.

Rezept für selbstgemachtes Rosengelee

Sie brauchen:

  • 25 ungespritzte Rosenblüten, rot oder rosa
  • 1,2 Liter Wasser
  • 1 kg Gelierzucker 2:1
  • 2 Zitronen

So geht’s:

  1. Die Blütenblätter von den Kelchen abzupfen und in einen Topf mit heißem Wasser geben. Etwa 5 Minuten aufkochen und über Nacht stehen lassen.
  2. Den Sud durch ein feines Sieb gießen.
  3. Die Zitronen auspressen. Den Saft zusammen mit dem Rosenwasser und dem Gelierzucker nach Packungsanleitung aufkochen und in sterile Gläser abfüllen.

 

Quelle