Nahe Halberstadt in Sachsen-Anhalt haben Wissenschaftler ein knapp 4800 Jahre altes Grab entdeckt. Es soll einer hochgestellten Person gehört haben und aus der sogenannten Kugelamphorenkultur stammen.
In der Nähe von Halberstadt in Sachsen-Anhalt haben Archäologen einen außergewöhnlichen Fund gemacht: Bei Grabungen in einem Gewerbegebiet wurde ein knapp 4800 Jahre altes Grab entdeckt. Das berichtet unter anderem der MDR.
Wie die Archäologin und Projektleiterin Susanne Friederich erklärte, gehörte das sogenannte Steinkistengrab einer hochgestellten Person aus der Epoche der Kugelamphorenkultur. Der Ursprung dieser Kultur habe im polnischen Raum gelegen und sich bis nach Niedersachsen erstreckt. Benannt ist die Kultur nach den entsprechend geformten Steingefäßen dieser Zeit.
Auch in dem nun entdeckten Grab hätten die Wissenschaftler eine Kugelamphore gefunden und zudem ein Steinbeil. Wie Friederich erklärte, sei dies insofern besonders, da das Beil aus Feuerstein gefertigt worden sei. Es sehe aus, als sei es unbenutzt gewesen und extra für die Bestattung nachgeschärft worden. Das Grab sei etwa 55 Zentimeter tief, 80 bis 90 Zentimeter breit und 1,70 Meter lang.
Archäologie: Wissenschaftler finden vier Rinder neben dem Grab
Neben dem Grab fanden die Archäologinnen und Archäologen zudem vier Rinder, die dem Grab beigegeben worden sein. Die Wissenschaftler schließen demnach nicht aus, dass noch weitere Rinder vergraben sind. Dies sei typisch für die Kugelamphorenkultur, da die Menschen in dieser Epoche, am Ende der Steinzeit, auf Rinder- und Schweinezucht spezialisiert waren.
Das Grab wurde etwa 25 Zentimeter unter der Erde entdeckt. Es befände sich am höchsten Punkt des heutigen Gewerbegebietes, so der MDR. Laut Friederich passt auch dies ins Bild, da Tote stets auf Hochlagen bestattet worden seien. Die Archäologin betonte: "Wir sind hier erst am Anfang der Grabung, wahrscheinlich wurde dieses Grab noch überhügelt." Auch mit bloßem Auge sei die Erhebung als Geländemarke in der Landschaft sichtbar.