Sauna-Ratgeber: So schwitzen Sie richtig

17.01.2019 14:53

Schwitzen ist gesund – zumindest in der Sauna. Denn: Regelmäßige Saunabesuche stärken die Immunabwehr und kurbeln das Herz-Kreislauf-System an. Doch viele haben Hemmungen, das Schwitzvergnügen auszuprobieren und fragen sich, wie der Besuch dort eigentlich abläuft. So wird der erste Saunabesuch zum Erfolg.

In Finnland ist die Sauna eine Art Kneipen-Ersatz und das Schwitzen dort Volkssport. Aber auch in Deutschland ist das Saunabaden beliebt: Rund 30 Millionen Menschen gehen in Deutschland mehr oder weniger regelmäßig in die Sauna, wie eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Sauna-Bundes ergab.

So gesund ist Saunieren

In einer Sauna herrschen Temperaturen von 80 bis 100 °C Celsius. Kein Wunder, dass einem kurz nach dem Betreten des Saunaraumes der Schweiß ausbricht. Und das ist gut so – denn durch das Schwitzen in der trockenen Hitze kommen Prozesse in Gang, die der Gesundheit gut tun: Das Schwitzen …

  • stärkt das Immunsystem,
  • bringt den Kreislauf in Schwung,
  • fördert die Durchblutung der Haut und
  • sorgt für guten Schlaf.

Daneben schätzen viele Saunafans den Effekt, den das Saunieren auf unser Gemüt hat: Gerade wenn im Winter draußen Minusgrade herrschen, tut die trockene Hitze drinnen besonders gut. Sie entspannt die Muskulatur und fördert den Abbau von Stoffen, die der Körper bei Stress ausschüttet.

Achtung: Ein Saunabesuch ist nicht für jeden geeignet. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Venenproblemen (zum Beispiel Krampfadern) oder Schwangeren kann die Hitze schaden. Fragen Sie im Zweifelsfall erst Ihren Arzt.

> Sauna oder Dampfbad: Was ist gesünder?

Anleitung für die Schwitzkur

Ausziehen, reinsetzen, irgendwann eiskalt abduschen, dann das Ganze von vorn – wer noch nie in einer Sauna war, dem kommt das Reglement des Saunierens mitunter seltsam vor. Tatsächlich gibt es einige Regeln, an die man sich beim Saunieren halten sollte – zum einen, damit die Gesundheit optimal von der Schwitzkur profitiert. Zum anderen geht es um Hygiene und das richtige Verhalten anderen Saunagästen gegenüber. Schließlich ist das Saunieren in den meisten Fällen ein Erlebnis, das man mit anderen – mitunter Wildfremden – auf engem Raum teilt.

1. Zeit nehmen:

Für einen Besuch in der Sauna sollten Sie Zeit mitbringen. Hektik oder Zeitdruck machen es Körper und Seele schwer zu entspannen. Wer kann schon die Erholung im Ruheraum genießen, wenn er dabei ständig auf die Uhr kucken muss? Planen Sie mindestens zwei Stunden für einen Saunabesuch ein.

2. Essen und Trinken:

Gehen Sie satt, aber nicht mit vollem Magen in die Sauna. Sonst belastet die Verdauung den Kreislauf zusätzlich zur Hitze.

3. Unter die Dusche:

Duschen Sie sich vor dem Saunabad gründlich ab, um Reste von Creme, Schweiß oder Deodorant loszuwerden. Trocknen Sie sich anschließend gut ab, denn trockene Haut schwitzt schneller. Ein warmes Fußbad vor der Sauna fördert das Schwitzen zusätzlich.

4. Auf Hygiene achten:

Klar, in der Sauna schwitzt jeder. Dennoch gilt es als Lapsus, wenn Schweiß auf die Saunabank tropft. Sorgen Sie also immer dafür, dass Ihr Schweiß von einem Handtuch aufgenommen wird – egal, ob Sie auf der Bank liegen oder sitzen. Tragen Sie außerdem Badeschuhe, wenn Sie umherlaufen (nicht im Saunaraum selbst!). So verringern Sie das Risiko, sich mit einem Hautpilz anzustecken.

5. Kurz schwitzen:

Sitzen Sie nicht zu lange in der Hitze. Am besten schwitzen Sie kurz, aber intensiv. Das gelingt am besten, wenn Sie auf der mittleren oder oberen Bank Platz nehmen, denn dort ist es am heißesten.

Schwitzen Sie 8 bis 15 Minuten im Liegen auf einem Handtuch. Das genügt. Setzen Sie für die letzten zwei Minuten auf, damit sich Ihr Kreislauf wieder an die aufrechte Haltung gewöhnt. In vielen Saunen helfen große Sanduhren an der Wand dabei, die Zeit im Blick zu behalten.

6. Abkühlen an der Luft:

Nach dem Saunagang sollten Sie sich erst an der frischen Luft abkühlen. Der Körper braucht nach dem Schwitzbad Sauerstoff. Die meisten Saunen haben für diesen Zweck einen Raum im Freien.

7. Mit Wasser erfrischen:

Anschließend kühlen Sie sich mit kaltem Wasser ab. Das bewirkt, dass die Gefäße sich stark zusammenziehen und die Durchblutung, aber auch der Kreislauf so richtig auf Touren kommen.

In den meisten Saunen kann man sich auf unterschiedliche Weise abkühlen:

  • Wasserschlauch für kalte Güsse nach Kneipp-Art
  • Schwall-Duschen
  • Regen-Duschen
  • Mini-Eiswürfel (zum Abreiben des Körpers)
  • Tauchbecken

Wichtig: Bevor Sie ins Tauchbecken steigen, sollten Sie sich aus hygienischen Gründen den Schweiß von der Haut spülen.

8. Ruhen:

Nach der Abkühlung legen Sie am besten eine kleine Ruhepause ein und geben dem Körper Zeit zur Erholung. Dafür steht normalerweise ein eigener Ruheraum zur Verfügung.

9. Mehrere Sauna-Runden:

Drei Saunagänge genügen, um die Gesundheit zu fördern. Noch mehr Saunagänge haben keinen Zusatznutzen für den Körper.

10. Kein Sport:

Saunieren ist zwar gesund, strengt den Körper aber auch an. Treiben Sie nach der Sauna darum keinen Sport. Ihr Körper muss sich nach der Schwitzkur erholen und braucht dafür Ruhe.

Verstärken Sie lieber Ihre Entspannung, indem Sie sich zwischen den Saunagängen oder im Anschluss daran eine Massage gönnen.

11. Mineralien- und Wasserspeicher auffüllen:

Trinken Sie nach der Sauna viel, denn der Körper hat durch das Schwitzen viel Wasser und eine Menge Mineralsalze verloren. Gleichen Sie den Verlust am besten durch Wasser, Saftschorlen oder Tee aus und verzichten Sie auf zucker- oder gar alkoholhaltige Getränke.

Quelle