Schach-Superstar Magnus Carlsen verliert gegen Teenager aus Indien

23.02.2022 10:27

Der vierfache Schach-Weltmeister Magnus Carlsen musste bei einem Online-Turnier eine Niederlage gegen einen 16-jährigen Spieler aus Indien hinnehmen. Der Norweger führte das auch auf seine kürzliche Corona-Infektion zurück.

Magnus Carlsen ist das Schachgenie seiner Zeit: Mit 23 Jahren wurde er zum ersten Mal Schachweltmeister und hat den Titel seitdem nicht mehr abgegeben. Doch unschlagbar ist auch der 31-jährige Norweger nicht – und der Nachwuchs lauert schon auf seine Chance.

Rameshbabu Praggnanandhaa hat sich schon mal in Stellung gebracht. Praggnanandhaa, auch Praggu genannt, kommt aus Indien, ist 16 Jahre alt und blickt möglicherweise auch einer strahlenden Schach-Zukunft entgegen. Beim Airthings Masters, einem Online-Schnellschach-Turnier, gelang es ihm tatsächlich, den vierfachen Weltmeister zu besiegen. 

Magnus Carlsen muss gegen 16-jährigen Inder aufgeben

Nach 39 Zügen sah Carlsen keinen Ausweg mehr und musste aufgeben. Praggnanandhaa, der mit den virtuellen schwarzen Figuren spielte, ist in der Schachwelt bereits ein Begriff. Schach-Genie Carlsen hatte er bereits 2018 übertrumpft, als er im Alter von zwölf Jahren, zehn Monaten und 13 Tagen zum Großmeister wurde. Der Norweger selbst hatte den höchsten Titel für Turnierschachspieler seinerzeit "erst" mit 13 Jahren erhalten.

Praggnanandhaa ist erst der dritte Inder, der Magnus Carlsen am Schachbrett geschlagen hat. "Es fühlt sich gut an", sagte der Teenager laut "Hindustan Times" nach seinem Erfolg. "Dieser Sieg ist ein großer Sieg für mein Selbstvertrauen." Carlsen und Praggnanandhaa waren bereits zuvor zweimal aufeinandergetroffen. Die erste Partie gewann der Weltmeister, beim zweiten Mal trennten sich beide unentschieden.

Carlsen leidet noch an Folgen einer Corona-Infektion

Das nächste große Ziel von Praggnanandhaa ist es, Carlsen nun auch in einer klassischen Schachpartie zu besiegen, sagte sein Trainer RB Ramesh. Dabei steht den Spielern eine Bedenkzeit von deutlich mehr als einer Stunde pro Partie zur Verfügung. Beim Schnellschach-Turnier, an dem Praggnanandhaa und Carlsen teilnahmen, betrug die Bedenkzeit lediglich 15 Minuten und wurde pro Zug um zehn Sekunden verlängert. Der Inder hat derzeit eine Elo-Zahl – damit wird die Spielstärke von Schachspielern angegeben – von 2612, Carlsen kommt auf 2865.

Carlsen führte die Niederlage auch auf die Folgen seiner Corona-Infektion zurück: "Die ersten paar Tage fühlte ich mich gut, aber ich hatte keine Energie, was es schwer machte, mich zu konzentrieren, denn jedes Mal, wenn ich versuchte zu denken, machte ich Fehler. Heute war es ein bisschen besser, aber immer noch ziemlich schlecht."

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