Der linke Fuß war verletzt, der rechte wurde ihm operiert: Tuna K. aus Berlin ist fassungslos, wie in einer Berliner Klinik ein solcher Patzer passieren konnte.
Es klingt wie ein schlechter Witz, ein Sketch aus Zeiten von Rudi Carell – doch für Tuna K. passierte es im ganz realen Leben. Er kam mit einem Innenbandriss am linken Knöchel ins Krankenhaus, einer Verletzung, die er sich laut "Bild"-Zeitung beim Fußballspielen zugezogen hatte. Er sollte operiert werden, um den Fuß zu stabilisieren. Doch als er aus der Narkose aufwachte, stellte K. etwas Unglaubliches fest.
Denn plötzlich hatte er im rechten Fuß viel stärkere Schmerzen als im linken. Und als er genauer hinsah, war auch der rechte, gesunde Fuß in Bandagen verpackt – der linke, der eigentlich operiert werden sollte, sah aus wie zuvor. Ein Schock für den 39-Jährigen. "Der Eingriff, der an meinem linken Fuß vorgenommen werden sollte, wurde an meinem rechten gesunden ausgeführt!", klagte er gegenüber der "Bild". Eine Pflegerin habe ihm das nach dem Aufwachen bestätigt.
Fuß operiert – aber der falsche
Aber wie kann so etwas passieren? Vor Operationen geht das Personal üblicherweise noch einmal eine Checkliste durch, um sicherzustellen, dass sie den richtigen Patienten an der richtigen Stelle behandeln. Zudem war im Vorfeld Tuna K.s linkes Bein rasiert und mit einer deutlichen, schwarzen Markierung versehen worden. "Trotz aller dieser Sicherheitsmaßnahmen ist es zu einer Operation auf der falschen Seite gekommen. Wir analysieren derzeit intensiv mit allen Beteiligten, wie es dazu kommen konnte und wo wir möglicherweise unsere Abläufe noch sicherer gestalten könnten", so eine Sprecherin der Evangelischen Elisabeth-Klinik gegenüber dem stern.
Der Chefarzt der Klinik in Berlin reagierte laut Tuna K. auf den Fehler zuerst flapsig. "Das rechte Bein ist jetzt noch stärker geworden! Und morgen operieren wir das richtige", soll er gesagt haben. Der scherzhafte Ton kam beim Patienten jedoch nicht gut an. Inzwischen entschuldigte sich der Chefarzt dafür, dass Tuna K. nach einem so drastischen Fehler seine Ansprache als "unangemessen empfunden" haben dürfte.
Gegenüber dem stern heißt es: "Wir entschuldigen uns aufrichtig bei Herrn K. für diesen unnötigen Eingriff. Selbstverständlich wird er auch eine finanzielle Entschädigung erhalten – wobei uns absolut bewusst ist, dass weder Geld noch gute Worte das Geschehene ungeschehen machen können. Das wird allen Beteiligten ein Ansporn sein, dass sich so etwas in unserem Hause nicht wiederholt.“
Chirurg musste bei mehreren Operationen mithelfen
Der zuständige Chirurg erklärte den Fehler damit, dass er zwischen mehreren OP-Sälen habe wechseln müssen und im Stress von der falschen Seite an Tuna K.s Behandlungstisch getreten sei. Da in diesem Saal eigentlich zuerst eine andere Operation – an einem rechten Bein – geplant gewesen war, sei dort alles entsprechend seitenverkehrt aufgebaut gewesen, weshalb es möglicherweise zu dieser Verwechslung kam.