Hungrige Nacktschnecken sind eine Plage für jeden Gärtner. Sobald es dunkel wird, kriechen die Schnecken aus ihren Verstecken und fallen über sämtliche Blumen und Gemüsepflanzen her. Vor allem bei feuchter Witterung sind die Plagegeister kaum zu stoppen. Im Internet kursieren die verschiedensten Tipps – doch was hilft wirklich gegen Nacktschnecken?
Knapp 90 Prozent der Fraßschäden in den Blumen- und Gemüsebeeten gehen auf das Konto der Spanischen Wegschnecke. Diese Nacktschnecke breitet sich seit den 60er-Jahren in Deutschland aus und hat kaum natürliche Fressfeinde. Hier findest du 10 bewährte Möglichkeiten, um Nacktschnecken in deinem Garten zu bekämpfen.
1. Der richtige Zeitpunkt zum Gießen
Um deine Pflanzen vor Schnecken zu schützen, empfiehlt es sich, sie morgens zu gießen – und das möglichst punktuell. Je trockener der Untergrund um die Pflanzen herum ist, desto schwieriger wird es für die Schädlinge, an ihr Ziel zu gelangen.
2. Naturnaher Garten
Auch ein naturnaher Garten bietet Schutz vor Schnecken. Wenn sich Igel, Mäuse, Vögel, Blindschleichen und Käfer in deinem Garten wohlfühlen, haben Schnecken schlechtere Überlebenschancen.
Wie du deinen Garten tierfreundlich und naturnah gestaltest, erfährst du hier.
3. Beete umrahmen
Umrahme deine Gemüse- und Zierpflanzenbeete zusätzlich mit einem Rand aus Rasen, Rindenmulch, Sägemehl, Sand, Gesteinsmehl oder Kalk. So haben es die Schnecken deutlich schwerer, an die Pflanzen im Beet zu gelangen.
4. Schneckenzaun
Nutze alternativ einen Schneckenzaun, der einen nach außen gebogenen Rand hat. Dieser sollte zehn Zentimeter tief im Boden verankert werden und ungefähr genauso hoch aus dem Boden herausragen. Sammle die Schnecken, die es dennoch über den Zaun geschafft haben, regelmäßig ein.
Tipp: Der beste Zeitpunkt, um Schnecken einzusammeln, ist spätabends oder nach einem Regen ganz früh am Morgen.
5. Kaffee
Laut Nabu ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass auch Kaffee effektiv gegen Schnecken wirkt. Geringe Konzentrationen halten die Tiere vom Fressen ab oder vertreiben sie, größere Mengen Kaffee können für die Schnecken tödlich sein. Hierfür verantwortlich ist das Koffein, welches in diesem Fall wie ein Nervengift wirkt. Streue beispielsweise Kaffeesatz, soweit vorhanden, großflächig im Beet aus oder verteile ihn ringförmig um die besonders zu schützenden Pflanzen. Alternativ kannst du auch abgekühlten Bohnenkaffee verwenden und diesen auf die Blätter der zu beschützenden Pflanze sprühen.
6. Trick mit Obst
Verteile Rhabarberblätter oder Orangen- bzw. Pampelmusenschalen in den betroffenen Beeten. Die Schnecken finden hier einen Unterschlupf und können ganz leicht abgesammelt werden.
7. Hochbeet
Wenn du dir ein Hochbeet anlegst, erschwerst du den Schnecken den Zugang zu deinen Gemüsepflanzen. Gärtnern kann so einfach sein!
8. Feuchte Bretter
Lege abends feuchte Bretter in deinen Beeten aus. Am nächsten Morgen kannst du die Schnecken, die sich auf den Brettern angesammelt haben, entfernen. Dieser Tipp funktioniert übrigens auch mit Salatblättern.
9. Bierfallen ziehen noch mehr Schnecken an
Bierfallen sind bei der Schneckenabwehr nur bedingt zu empfehlen. Hierbei handelt es sich um Gefäße, die mit Bier gefüllt und im Boden versenkt werden. Sie locken die Schnecken zwar verlässlich an, die Tiere fallen aber schließlich in das Gefäß hinein und ertrinken qualvoll.
Ein weiteres Problem: Auch die Schnecken aus den Gärten deiner Nachbarn riechen das Bier und du lockst dadurch unfreiwillig auch sie in deinen Garten.
10. Pflanzen, die Schnecken nicht mögen
Salat und Spinat mögen Schnecken besonders gerne. Diese Pflanzen solltest du deshalb besonders vor den kleinen Plagegeistern schützen. Pflanzen, die z.B. Bitterstoffe oder giftige Inhaltsstoffe enthalten, harte oder haarige Blätter haben oder über Dornen und Stacheln verfügen, sind bei Schnecken hingegen alles andere als beliebt. Wenn du die folgenden Pflanzen für deine Beete wählst, gehst du dem Schneckenproblem von vornherein aus dem Weg:
- verschiedene Gemüsesorten: z.B. Sellerie, Tomate, Zwiebel, Rote Bete und Rettich
- verschiedene Kräuter: z.B. Rosmarin, Bohnenkraut, Petersilie, Salbei, Thymian und Schnittlauch
- Rosengewächse: z.B. klassische Rose und Pfingstrose
- weitere Pflanzen: z.B. Mohn, Geranie, Fetthenne, Farn, Aster und Bienenweide
Nicht alle Schnecken richten Schäden an
Einige Schnecken, die sich in deinem Garten aufhalten, stellen übrigens keine Gefahr für deine Gemüse- und Blumenbeete dar. Die meisten Gehäuseschnecken richten beispielsweise kaum Schaden an, da sie sich vor allem von totem Pflanzenmaterial ernähren. Dazu zählen unter anderem:
- Weinbergschnecken: Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz und helfen sogar, lästige Nacktschnecken loszuwerden, indem sie ihre Eier auffressen.
- Bänderschnecken: Bänderschnecken sieht man in nahezu jedem Garten. Sie richten aber keinen nennenswerten Schaden an.
- Tigerschnegel: Diese Nacktschnecke ist der natürliche Feind der Spanischen Wegschnecke. Sie ist bis zu 20 Zentimeter lang und frisst neben Pflanzenteilen auch tote Schnecken und die Eier der Spanischen Wegschnecke.
Die Liste der Tipps gegen Schnecken ist lang, doch eine Erfolgsgarantie gibt es letztendlich nicht. Eine Kombination mehrerer Methoden hat sich allerdings bewährt und wirkt am besten gegen die ungebetenen Gäste im Garten.