Schuhkauf – Leder oder Synthetik Schuhe kaufen?

18.02.2018 19:54

Beim Schuhkauf scheiden sich die Geister: Soll man Kunstlederschuhe aus Synthetik oder Schuhe aus echtem Leder kaufen. Was sind die Vor- und Nachteile?

Frauen lieben Schuhe. Und sie lieben Schuhe besonders dann, wenn sie modisch und preiswert sind. Die Preisspanne ist inzwischen enorm. Manchmal liegen zwischen Modellen, die fast gleich aussehen, Preisunterschiede von bis zu 100 Euro.

Der Grund: Das eine Modell ist aus Leder gefertigt, das andere aus Kunststoff. Die Versuchung ist groß, zu dem billigeren Model zu greifen. Doch lohnt es sich, weniger Geld auszugeben? Oder wäre es doch besser, in das teurere Modell zu investieren? Wir gehen dieser Gretchenfrage auf den Grund.

Welches Material ist besser – Synthetik oder Leder?

Seit einigen Jahren tummeln sich in den Regalen der Schuhgeschäfte immer mehr überraschend preiswerte Modelle, die zwar aussehen, als seien sie aus Leder hergestellt worden, in Wahrheit aber reine Synthetikprodukte sind. Manchmal fühlt sich das Material sogar wie echtes Leder an oder wurde mit speziellen Produkten behandelt, die es nach Leder duften lassen. Nur der Blick auf das Etikett bringt Licht ins Dunkel.

Die meisten Lederersatzmaterialien basieren auf einem stoffähnlichen Gewebe, das mit PVC oder PU beschichtet wurde. Viele Hersteller fingen im Jahr 2000 damit an, auf Kunstleder umzurüsten, um die durch die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche gestiegenen Lederpreise zu umgehen. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich die Qualität des Kunstleders aber auch zunehmend verbessert.

Optisch kann es mit dem echten Leder durchaus mithalten. Dennoch birgt das echte Leder Vorteile, die das Kunstleder niemals bieten kann. Leder passt sich zum Beispiel wie eine zweite Haut an den Fuß an; außerdem garantiert es ein gutes Fußklima, indem es den beim Laufen entstehenden Schweiß aufnimmt und langsam nach außen abgibt.

Gerade bei heißen Temperaturen können sich Kunstlederschuhe binnen weniger Stunden in ein unangenehmes Schwimmbad verwandeln. Die Folge: Der stabile Halt ist beeinträchtigt und die Füße beginnen zu riechen. Ein nasses Fußklima fördert zudem die Blasenbildung. Auch sind Füße, die zu Pilzerkrankungen neigen, in Lederschuhen besser aufgehoben.

Doch das Kunstleder ist besser als sein Ruf. Zum einen schont es den Geldbeutel, und das kann gerade bei modischen Trends ein großer Vorteil sein. Schuhe, die nur selten oder für eine Saison getragen werden, müssen also nicht zwingend aus echtem Leder gefertigt sein.

Optisch macht das Kunstleder ohnehin eine sehr gute Figur: Es lässt sich leicht pflegen und sieht sehr lange brandneu aus. Doch auch beim Kunstleder gibt es gute und schlechte Qualitäten. Extrem billige Schuhe sollten immer mit Skepsis betrachtet werden.

Bei starkem Regen oder feuchter Witterung sind Schuhe aus Kunstleder ihren natürlichen Kollegen eindeutig überlegen. Kunstleder ist hochgradig wasserabweisend und bleibt auch nach einem Bad in einer Pfütze farbecht.

Die Pflege ist denkbar einfach: Schuhe aus Kunststoff müssen lediglich hin und wieder mit einem feuchten, weichen Lappen abgewischt werden. Imprägniersprays haben sie nicht nötig. Im Gegenteil: Wer sie mit Imprägniersprays für Lederschuhe bearbeitet, muss damit rechnen, dass sich störende Flecken bilden.

Welches der beiden Materialien ökologisch unbedenklicher ist, kann leider nicht mehr klar gesagt werden. Denn auch Leder wird heute starken chemischen Prozessen ausgesetzt, bevor es in die Schuhverarbeitung gelangt. Wer jedoch seine Schuhe als Wegwerfprodukt betrachtet, tut der Umwelt nichts Gutes. Und meistens sind es tatsächlich die Lederschuhe, an denen wir am meisten hängen und die wir immer wieder beim Schuster auffrischen lassen.

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