Schwangere Frau (41) stirbt an Coronavirus – Baby per Not-Kaiserschnitt gerettet

22.04.2020 10:03

Ein tragischer Todesfall ereignete sich vergangene Woche am Uniklinikum Erlangen. Eine 41-Jährige starb an Covid-19. Nur wenige Tage zuvor holten Ärzte ihr Baby per Not-Kaiserschnitt.

Traurige Nachrichten erreichen uns während der Corona-Pandemie täglich. Besonders tragisch sind zweifelsohne die vielen Todesfälle, die ebenfalls täglich vermeldet werden. Einer davon schockiert derzeit neben der Familie der Verstorbenen auch ein bayerisches Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern. Denn mit nur 41 Jahren ist eine Unternehmerin aus dem oberpfälzischen Weiherhammer an Covid-19 gestorben.

Einige Tage vor ihrem Tod wurde die 41-Jährige hochschwanger in ein Krankenhaus in Weiden eingeliefert. Offenbar war die Frau kerngesund, hatte weder Vorerkrankungen noch zählte sie zur Risikogruppe. Das sagte ihr Bruder dem Nachrichtenportal Onetz. Die ersten Anzeichen der Virusinfektion zeigten sich wohl schon Ende März. Im Krankenhaus angekommen, soll sich der Zustand der Hochschwangeren innerhalb weniger Stunden dramatisch verschlechtert haben.

Baby per Not-Kaiserschnitt gerettet

Aus diesem Grund entschieden sich die Ärzte dazu, ihr Baby per Not-Kaiserschnitt auf die Welt zu holen. Zur weiteren intensivmedizinischen Behandlung wurde die Frau schließlich nach Erlangen in die Uniklinik verlegt. Dort verstarb die Unternehmerin am Mittwochabend (15. April 2020) an den Folgen der Corona-Infektion. Eine Antwort auf eine Anfrage von inFranken.de zu den Geschehnissen steht seitens des Universitätsklinikums noch aus. Die 41-Jährige leitete zusammen mit ihren Brüdern ein Ver- und Entsorgungsunternehmen, zu dem unter anderem Recycling-Centren und Tankstellen in weiten Teilen Bayerns gehören.

Derzeit sind viele Schwangere verunsichert. Wie gefährlich ist das Coronavirus für werdende Mütter und welche Risiken gibt es? Um diesen Fragen nachzugehen, hat die Erlanger Frauenklinik Daten von 18 schwangeren Covid-19-Patientinnen berücksichtigt und untersucht. Ersten Analysen zufolge könne eine Infektion mit dem Coronavirus zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen.Weiterhin steige das Risiko für vorzeitige Wehen. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die Viren während der Schwangerschaft oder durch die Muttermilch auf das Kind übertragen werden. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift "Geburtshilfe und Frauenheilkunde". Die Publikation der Uniklinik Erlangen trägt den Titel "SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft".

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