Mit öffentlichen Transportmitteln zur Arbeit zu gehen ist nicht sehr angenehm, aber letztlich entscheidet man sich dafür, um günstiger und umweltfreundlicher unterwegs zu sein, und ist geduldig, besonders wenn man zur Stoßzeit, in der es schwer ist, einen Sitzplatz zu finden, den Bus oder die U-Bahn nehmen muss.
Das weiß die Protagonistin dieser Geschichte genau, die im Internet um Rat bat, um in Erfahrung zu bringen, ob sie übertrieben hatte, als sie sich weigerte, ihren Platz in einem Doppeldeckerbus auf dem Nachhauseweg von der Arbeit an eine alte Dame abzutreten. Erstere war schwanger und hatte einige schwere Tüten bei sich. Aber fangen wir vorne an.
Die werdende Mutter steigt für gewöhnlich an der ersten Haltestelle ein und an der Endhaltestelle aus. Als sie diesmal den Bus betrat, war die untere Ebene bereits voll, es gab nur noch einen freien Doppelsitz, und dort setzte sie sich hin. Normalerweise steigt sie in diesem Fall zur zweiten Ebene hinauf, aber mit den schweren Tüten wollte sie es nicht riskieren. „Der Bus leerte sich nach einigen Haltestellten recht schnell und füllte sich etwa auf halbem Weg wieder. Da begann das Problem: Eine alte Dame mit Gehstock stieg ein und forderte mich dazu auf, ihr meinen Platz zu geben. Sie war dabei nicht mal höflich: ‚Sie müssen einen anderen Platz finden, dieser ist für behinderte Leute gedacht.‘ Der für behinderte Leute reservierte Platz war der vor mir, nicht meiner“, erklärte die 26-Jährige.
So sagte sie der alten Dame, dass sie sich nicht sicher damit fühle, mit all diesen Tüten die Treppe hochzusteigen, aber kein Problem damit habe, neben ihr zu sitzen. Ein Angebot, dass die Alte auf höchst unhöfliche Weise ablehnte. An diesem Punkt betonte die jüngere Frau, dass sie schwanger sei und deshalb nicht riskieren werde, mit den Tüten auf der Treppe zu stürzen, weshalb die alte Dame sich an jemand anderen wenden müsse, wenn sie zwei Plätze für sich wollte. Daraufhin meldete sich ein Mann gegenüber von ihr zu Wort und bot der Alten seinen Platz an: „Er erhob sich, ließ sie sich setzen und ging nach oben, aber nicht ohne mir einen bösen Blick zuzuwerfen“, erzählte die Schwangere.
„Die alte Dame verbrachte die nächsten 15 Minuten damit, mit anderen alten Passagieren darüber zu sprechen, dass die Jugend von heutzutage keinen Respekt für ältere oder behinderte Menschen habe und niemand in ihrer Zeit so mit ihr gesprochen hätte. Mein Partner und mein Vater sagen, dass ich im Recht war, aber ich habe das Gefühl, ich habe mich wie eine anmaßende Göre verhalten“, schloss die 26-Jährige und bat in der Hinsicht um die Meinungen der Webnutzer.
Diese bezeichneten sie als vollkommen schuldlos, wobei zahlreiche Nutzer sie daran erinnerten, dass die für ältere und behinderte Menschen reservierten Plätze in öffentlichen Transportmitteln ohnehin auch schwangeren Frauen zustehen, und anmerkten, dass sie die alte Frau darauf hätte hinweisen können, dass ihr Platz nicht einmal dazu gehörte. „Wenn sie nicht wollte, dass du dich wie eine anmaßende Göre verhältst, hätte sie sich nicht wie eine anmaßende alte Hexe verhalten sollen“, betonte zudem jemand. Was meint ihr?