Zuletzt wurde die Bienenart Pharohylaeus lactiferus 1923 gesehen. Seither ging man davon aus, dass die Insekten ausgestorben sind. Doch ein Team von Wissenschaftlern hoffte, das Gegenteil beweisen zu können und machte sich auf die Suche.
Es war ein Versuch auf gut Glück, den australische Wissenschaftler da starteten. Sie begaben sich auf die Suche nach einem Insekt, dass 1923 noch heimisch in Australien war, aber schon damals selten. Objekt der Begierde: Die Bienenart Pharohylaeus lactiferus. Seit knapp 100 Jahren hatte niemand mehr ein Exemplar gesehen, die Tierart galt als ausgestorben. Man wusste nahezu nichts über sie. Doch die Forscher wollten sichergehen, dass das auch wirklich stimmte – und hofften, vielleicht einen gegenteiligen Beweis zu erbringen.
In Queensland startete das Team der Flinders University eine groß angelegte Suche. Sie forschten nach Orten, an denen die bevorzugten Blumen wuchsen, aus denen die Bienen ihren Nektar beziehen. Mit viel Geduld wurden sie schließlich fündig: Sie entdeckten nicht nur ein einzelnes Tier, sondern sogar drei Bienenvölker. Allerdings weit voneinander entfernt, und diese "Isolation" macht den Wissenschaftlern Sorgen. Sie fürchten, die gerade wiederentdeckte Bienenart schon bald wirklich endgültig zu verlieren.
Gefährdete Bienenart muss geschützt werden
Die Gründe: Pharohylaeus lactiferus ist wählerisch, was ihren Lebensraum angeht. Sie bevorzugt feuchtwarme, tropische Gebiete, die in Australien durch Waldrodungen und Klimaerwärmung immer kleiner werden. Die entsprechenden Regionen sind oft durch Städte oder Wüste voneinander getrennt – die drei entdeckten Bienenvölker hatten deshalb nie Kontakt zueinander. Zudem sind sie durch ihre Vorliebe für tropische Wälder besonders gefährdet bei Waldbränden, wie sie dort zuletzt häufig vorkamen.
Der an der wissenschaftlichen Suchaktion beteiligte Forscher James Dorsey sagt: "Zukünftige Forschungsarbeit sollte den Fokus darauf legen, mehr über die Biologie, Ökologie und Genetik von Pharohylaeus lactiferus zu lernen. Wenn wir diese wunderbare australische Spezies verstehen und erhalten wollen, müssen wir unsere Beobachtung und Schutzbemühungen verstärken."