Sharenting: 5 Kinderfotos, die du nicht teilen solltest

03.08.2023 11:39

Soziale Medien wie Instagram oder Facebook sind dafür da, um einen Teil seines Lebens mit der Welt zu teilen. Hierzu gehören natürlich auch die eigenen Kinder. Doch dass die Zurschaustellung des eigenen Nachwuchses auch problematisch sein kann, blenden viele Eltern, die das sogenannten „Sharenting“ betreiben, oftmals aus. Wir erklären, wieso man zweimal überlegen sollte, bevor man ein Bild von Kindern im Internet postet.

Was ist Sharenting?

Immer mehr Eltern entscheiden sich dafür, ihr Kind auf den sozialen Medien zu zeigen. Dieser Trend wird als „Sharenting“ – vom englischen „share“ („teilen“) und „parenting“ („Kindererziehung“) –bezeichnet. Sofern man sein jeweiliges Profil nicht auf privat gestellt hat, birgt diese Form der Präsentation nicht nur eine Gefahr für Kinder, sondern ist auch eine Grenzüberschreitung. Es kann einerseits das Kind oder die Familie in Gefahr bringen, andererseits setzt man sich über das Kind hinweg, indem man ungefragt Bilder von ihm veröffentlicht. Der Artikel stellt 5 problematische Situationen vor und hilft bei einer Lösungsfindung.

1. Unbedeckter Körper

An warmen Sommertagen kommt es vor, dass man seine Kinder nackt im Planschbecken spielen lässt. Postet man ein Bild davon im Internet, verlässt man den geschützten Raum seines Zuhauses. Denn man vergrößert den Kreis der Betrachter. Dann werden möglicherweise Menschen mit bösen Hintergedanken angelockt. Diese könnten die Bilder abspeichern und für illegale Zwecke missbrauchen, ohne dass man selbst dies bemerkt.

Tipp: Man sollte es generell vermeiden, sein Kind teilweise oder gänzlich unbedeckt im Internet zu zeigen. Verpixelungen bestimmter Stellen helfen nur bedingt, da diese Bilder dennoch präpariert werden können, um sie in einem sexualisierten Kontext zu verwenden.

2. Schuluniform oder Schule

Fotos von der Einschulung oder ähnliche Bilder können dein Kind in Gefahr bringen. Nämlich dann, wenn man im Hintergrund das Schulgebäude oder ein Logo der Schule erkennt. Auch Schuluniformen geben möglichen Straftätern einen Hinweis auf den Aufenthaltsort deines Kindes.

Tipp: Stelle sicher, dass man anhand des Hintergrunds keinen Hinweis auf den Aufenthaltsort deines Kindes erhalten kann. Schneide das Bild dazu gegebenenfalls zurecht.

3. Heulkrampf

Weniger gefährlich, aber ebenso unangebracht ist es, ein Bild von seinem weinenden oder tobenden Kind zu teilen. Schließlich würdest du dich selbst auch nicht in einem schlechten Moment fotografieren oder filmen. Indem du das Bild einfach verwendest, setzt du dich eventuell über den Wunsch des Kindes hinweg.

Tipp: Vermeide es, solche Bilder zu posten, wenn das Kind noch sehr klein ist. Wenn es groß genug ist, frag dein Kind immer, wenn du solch ein Foto mit anderen teilen möchtest.

4. Keine anderen Kinder

Es ist wichtig, nicht nur die Privatsphäre der eigenen Kinder zu schützen, sondern auch die anderer Personen. Daher solltest du niemals ungefragt Bilder teilen, auf denen andere Kinder (oder auch Erwachsene) zu sehen sind.

Tipp: Möchtest du ein Gruppenbild posten, frage vorher jede einzelne Person, die darauf zu sehen ist, nach ihrem Einverständnis.

Lesetipp: 5 Dinge, die zeigen, dass du mit deinen Kindern zu streng bist.

5. Namensschild

Namensschilder können ebenfalls eine Gefahr für das Kind sein. Weiß ein Straftäter beispielsweise, wo das Kind sich aufhält, kann er sich ihm nähern und mit der direkten Ansprache das Vertrauen des Kindes gewinnen.

Tipp: Schneide Namensschilder am besten aus den Bildern heraus oder entferne sie, bevor du ein Bild machst.

Allgemeine Tipps

Natürlich möchte man nicht immer gleich daran denken, was alles passieren könnte. Jedoch sollte man sich der Gefahren bewusst sein. Wenn man gerne Bilder mit der Familie und Freunden teilen möchte, ohne die Bilder einzeln verschicken zu müssen, gibt es verschiedene Lösungen. Man kann sich beispielsweise einen privaten Social-Media-Account anlegen, bei dem man kontrollieren kann, wer wie viel sehen darf.

Oder man legt die Bilder in einer Cloud ab, zu der man nur ausgewählten Menschen Zugriff gewährt. Möchte man seinen öffentlichen Account beibehalten, bietet es sich auch an, das Gesicht seines Kindes auf den Bildern nicht zu zeigen. Man sollte nur bedenken, dass das Bild in diesem Fall trotzdem missbräuchlich verwendet werden könnte.

Experten raten dazu, gar keine Bilder seiner Kinder zu posten und seine privaten Bilder auf einer externen Festplatte zu speichern. So kann man sichergehen, dass sie vor einem Hackerangriff sicher sind und von keiner Drittpartei missbräuchlich verwendet werden können.

Man muss also in jedem Fall abwägen, welches Risiko man eingehen möchte. Wichtig ist vor allem, dass man sich der Gefahren bewusst ist. Postest du Bilder deiner Kinder?

Quelle