Sie war eine Touristenattraktion, wurde dann jedoch als zu gefährlich eingestuft und schließlich unter Protesten getötet: Nun erinnert in Oslo ein Denkmal an das Schicksal von Walross Freya.
In Oslo erinnert ein Denkmal an das Walross Freya, das 2022 in der norwegischen Hauptstadt erst zur Attraktion und dann unter Protesten eingeschläfert wurde. Das Monument zeigt das knapp 600 Kilogramm schwere Tier zusammengerollt am Ufer des Oslofjords. Eine Spendenkampagne hatte 270.000 Norwegische Kronen (22.800 Euro) für die Statue eingesammelt. Die Spender wollten damit gegen die Einschläferung des Tieres protestieren.
Bildhauerin Astri Tonoian sagte bei einer Zeremonie am Samstag, der Fall sei wichtig. Es gehe um den Umgang der Menschen mit der Natur, sagte Tonoian dem Sender NRK zufolge. Das Denkmal sei eine Erinnerung daran, wie Entscheidungen getroffen und wie gut sie begründet werden.
Freya war Mitte August eingeschläfert worden. Die Behörden begründeten dies damit, dass zu viele Menschen sich immer wieder dem Tier genähert hatten. Deshalb hätten weder die Sicherheit der Menschen noch das Wohlergehen des Walrosses gesichert werden können.
Walross Freya hatte im Sommer 2022 für weltweite Schlagzeilen gesorgt
Die Walross-Dame hatte zuvor wochenlang im Oslofjord für Aufsehen gesorgt und massenhaft Schaulustige angezogen. Die Zeitung "Verdens Gang" hatte sogar online einen Livestream eingerichtet. Zwischen langen Schlafzeiten – ein Walross schläft bis zu 20 Stunden am Tag – wurde Freya unter anderem dabei gefilmt, wie sie eine Ente jagte und einen Schwan angriff. Meist döste sie aber auf einem Felsen – oder auf Booten, die teilweise unter ihrem Gewicht kenterten.
Trotz mehrfacher Warnungen der Behörden waren Schaulustige zu dem Tier ins Wasser gesprungen oder ihm mit Kindern am Ufer sehr nahe gekommen, um Fotos zu machen. Schließlich schätzte die Fischereidirektion das Sicherheitsrisiko als zu groß ein, am 14. August wurde Freya eingeschläfert.