So richten Sie Ihr Zuhause wohngesund ein

17.03.2023 10:25

Wie Sie Ihre Räume wohngesund gestalten und welche Gütesiegel bei Möbeln und Farben Qualität garantieren.

Das Zuhause ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf, und für viele ist eine stilvolle Einrichtung sehr wichtig. Doch damit eine richtige Wohlfühloase entsteht, sollten Möbel, Farben und Co. nicht nur schön sein, sondern auch gesundheitlich unbedenklich.

Bei der schier endlosen Produktauswahl in Baumärkten und Einrichtungshäusern übersehen wir leicht, dass es bei den Waren auch auf die inneren Werte ankommt. Denn leider gibt es zahlreiche Stoffe, die unser Raumklima verpesten und die Gesundheit gefährden können. Wir erklären, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Domizil wohngesund gestalten möchten und stellen Ihnen die bekanntesten Gütesiegel vor.

Was sind Wohngifte?

Wohngifte lauern an den verschiedensten Stellen und können über Jahre hinweg Schadstoffe in die Raumluft abgeben. Zu den Wohngiften zählen u.a. Formaldehyd und diverse Lösungsmittel, Weichmacher und Konservierungsstoffe. Sie können langfristig eine Reihe an gesundheitlichen Beschwerden verursachen, darunter:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Hautausschlag
  • Atemprobleme
  • Augenreizungen

Ratgeber: Welche Produkte sind geeignet fürs Zuhause?

Einige Produkte mit bedenklichen Stoffen erkennen Sie sofort am chemisch beißenden Geruch, andere wiederum bleiben unbemerkt. Umso wichtiger ist es daher zu wissen, worin schädliche Stoffe enthalten sein können und wie Sie diese beim Kauf vermeiden.

Augen auf beim Möbelkauf

Die Auswahl an günstigen Möbelstücken ist verlockend. Doch häufig ist neben dem Preis auch die Qualität niedrig. Billige Schränke und Co. sind selten aus Massivholz, sondern aus Pressspanplatten gefertigt. Diese enthalten als Bindemittel Formaldehyd, welches in die Raumluft übergehen kann. Hierzulande gibt es zwar einen Grenzwert für Formaldehyd, doch gerade bei Möbeln aus Übersee ist oft unklar, wie sehr diese mit dem Stoff belastet sind. Bei furnierten Möbeln gibt es große Qualitätsunterschiede. Bei der Fertigung werden dünne Holzblätter auf unbedenkliches Sperrholz oder auf minderwertige Spanplatten aufgebracht. Erkundigen Sie sich daher genau, woraus Furniermöbel bestehen.

Die bessere Wahl sind Möbel aus Massivholz. Sie müssen bis auf die Rückwand und Schubladenböden aus echtem Holz bestehen. Bei Echtholzmöbeln sollten Sie darauf achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und unbehandelt ist. Label wie das FSC-Siegel garantieren eine gute Qualität. Tipp: Wenn Ihnen neue Massivholzmöbel zu teuer sind, lohnt sich ein Blick auf Gebrauchtwarenportale. Viele Second-Hand-Möbel sind günstig und können aufgrund ihrer hochwertigen Beschaffenheit noch lange in Ihrem Zuhause weiterleben.

Belastete Bodenbeläge und Teppiche

Bodenbeläge aus Polyvinylchlorid (kurz: PVC) sind preisgünstig und in vielen verschiedenen Mustern erhältlich. Doch ein PVC-Boden kann problematisch sein, da er Weichmacher wie zum Beispiel Di-Isodecyl-Phthalate enthält. Diese können sich durch gewöhnliche Abnutzung lösen und gelangen in die Raumluft. Eine gesündere, aber ebenso pflegeleichte Alternative ist Linoleum. Ein Linoleumboden besteht aus Leinöl, das mit anderen Naturstoffen wie Holzmehl und Jute vermischt wurde. Auch zertifizierte Böden aus Parkett, Laminat oder Kork sind eine gute Wahl. Hier lohnt es sich, Preise zu vergleichen, damit ein gesunder Bodenbelag den Geldbeutel nicht zu sehr belastet.

Wer es lieber weich und kuschelig haben möchte, greift zu Teppichböden. Doch leider lauern auch hier Stoffe, die die Wohngesundheit schmälern. So können zum Beispiel Teppiche aus Schafwolle mit dem Mottenschutzmittel Permethrin belastet sein. Wird das Mittel richtig angewendet, überschreitet es keine Grenzwerte und bleibt in der Teppichfaser gebunden. Teppiche von minderer Güte können das Insektenschutzmittel jedoch ausdünsten und an die Raumluft abgeben. Robuster gegen Schädlinge und daher auch seltener belastet sind Teppiche aus Hanf oder Sisal.

Wände schadstoffarm gestalten

Sie möchten Ihren Räumen einen neuen und zugleich gesunden Anstrich verleihen? Dann sollten Sie auf billige Dispersionsfarben aus Baumärkten verzichten. Diese Farben enthalten meistens Konservierungsstoffe und Lösungsmittel, die in getrocknetem Zustand die Raumluft verpesten können. Namhafte Hersteller wie Alpina oder Caparol bieten mittlerweile Dispersionsfarben ohne Lösungsmittel an.

Eine gute Alternative fürs Raumklima sind mineralische Farben aus Silikat, Kreide, Kalk oder Lehm. Sie benötigen wegen ihres hohen pH-Wertes keine Konservierungsstoffe. Sie sind atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend, kaum anfällig für Schimmel und sorgen so für ein gutes Raumklima.

Wenn Sie Ihre Wände lieber mit Tapeten gestalten möchten, achten Sie auch hier auf Qualität. Denn einige Tapeten enthalten Weichmacher, PVC oder Formaldehyd. Empfehlenswert sind beispielsweise Raufasertapeten aus wiederverwertetem Altpapier, die noch dazu sehr atmungsaktiv sind und Schimmelbildung vorbeugen.

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Welche Prüfsiegel garantieren eine gute Qualität?

Prüfzertifikate gibt es in Hülle und Fülle. Da fällt es vielen Verbrauchern schwer zu beurteilen, welche davon wirklich aussagekräftig sind. Denn nicht jedes Siegel wird von einem unabhängigen Institut vergeben. Hersteller können auch ihr eigenes Label erfinden und am Produkt anbringen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf eines der folgenden seriösen Zeichen achten.

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