So sieht also ein ganz normaler Tag im Büro im Nationalpark aus

22.04.2019 12:21

"Ein ganz normaler Tag im Büro" heißt das Selfie eines Rangers aus dem Virunga-Nationalpark im Kongo. Zu sehen sind unter anderem zwei Gorillas, die wie Menschen stehen. Doch "normal" ist an diesem Job gar nichts - der Job der Ranger ist gefährlich.

Tatsächlich sind die 600 Ranger des Parks und die Menschenaffen ziemlich beste Freunde, und zwar in der Wirklichkeit. Die Gorillas, die bis zu 200 Kilogramm wiegen, können zwar aggressiv und gefährlich werden. Doch die Ranger haben keine Angst vor ihnen, denn die Affen scheinen genau zu wissen, dass die Männer sie vor Wilderen beschützen. Der Ranger, der das Bild postete, nannte es "another day at the office" – ein ganz normaler Tag im Büro. Der Mann scheint seinen gefährlichen Beruf zu lieben.

Jeder Ranger durchläuft ein sechsmonatiges militärisches Training für diesen Job – insgesamt sind bereits 179 Ranger im Dienst getötet worden. Auf der Webseite des Parks heißt es: "Diese Männer und Frauen kommen aus der Gegend und durchlaufen ein intensives Training. Sie riskieren täglich ihr Leben, um die außergewöhnliche Tierwelt des Parks zu schützen, einschließlich der letzten der weltweit am stärksten gefährdeten Berggorillas."

In der Region sollen noch 400 Gorillas in 10 Gruppen leben. Im Kongo ist die Lage für wilde Tiere besonders schlimm. Zu der "normalen" Wilderei kamen zwei Jahrzehnte des Kriegs und bewaffneter Konflikte hinzu. Aber auch ihre geliebten Tiere können den Rangern gefährlich werden. Anfang des Monats schrieb der Park auf seiner Facebook-Seite, dass zwei Männer im Dienst verstarben. Hakizimana Sinamenye Chadrack starb am Ende März an den Verletzungen, die er beim Angriff eines Nilpferdes erlitt. Abgase Carrimo wurde wenige Tage später vom Blitz getroffen. Beide erlagen der "Macht der Natur", wie der Park schreibt. Von Hand des Menschen starb Freddy Mahamba Muliro. Er verteidigte die Gäste des Parks vor marodierende Guerillas.

Der Park wurde im Juni vergangenen Jahres wegen der Sicherheitslage geschlossen und erst im Februar wiedereröffnet.  Es handelt sich um Afrikas ältesten Nationalpark. Nun gab es drei Tote in nur einem Monat.

Quelle