Kinder zu erziehen ist eine komplexe Aufgabe, bei der man ein subtiles Gleichgewicht finden muss, denn jedes Kind ist ein einzigartiges Individuum mit unterschiedlichen Bedürfnissen und einer eigenen Persönlichkeit. Während Bestrafungen ein Mittel sein können, um falsche Verhaltensweisen zu korrigieren, ist es fundamental, sie weise zu dosieren: Disziplin muss konsequent, aber nicht grausam sein.
Wir müssen unseren Kindern den Wert des Respekts und der Verantwortung lehren, versuchen, sie dazu zu bewegen, über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachzudenken, doch das gelingt nicht immer. Das begriff kürzlich ein Vater, der versuchte, seinen Sohn zu bestrafen, indem er alle Fortschritte, die dieser in seinem Lieblingsvideospiel gespeichert hatte, löschte. Aber fangen wir vorn an.
Im Mittelpunkt der Angelegenheit steht ein Vater zweier Kinder, eines neunjährigen Sohnes und einer sechsjährigen Tochter. Der Ältere liebt es, seine Zeit mit einem Videospiel namens „Minecraft“ zu verbringen, in dem es darum geht, eine virtuelle Welt ohne Ende zu kreieren.
Es gibt Spieler, die Jahre damit zubringen, echte Parallelwelten zu erschaffen: Auch der Neunjährige hatte eine Minecraft-Welt, in der er ein ziemlich beeindruckendes Schloss auf einer Insel erbaut hatte, das er sehr stolz seinem Vater zeigte.
„Seit die Ferien begonnen haben, hat er Probleme damit, rechtzeitig aufzuwachen. Er sollte jeden Morgen um sieben aufwachen, aber im letzten Monat hat er bis neun und zehn Uhr geschlafen. Ich stelle immer den Wecker, aber er schläft länger. Ich wecke ihn nicht, weil allein aufzuwachen eine Fähigkeit ist, die er sich aneignen muss“, erklärte sein Vater. „Vor etwa zwei Wochen habe ich ihm gesagt, dass es Konsequenzen geben wird, wenn er weiterhin jeden Morgen so lange schlafen sollte. Anfangs begriff er und wachte jeden Morgen pünktlich auf. Aber seit etwa einer Woche ist er wieder in alte Gewohnheiten verfallen. Gestern habe ich ihm gesagt, dass das die letzte Warnung ist. Heute hat er bis elf Uhr geschlafen“, fuhr er fort.
Daher ging er von Worten zu Taten über: Er begab sich zum Computer seines Sohnes, löschte seine geliebte Minecraft-Welt und gab ihm zudem für den nächsten Monat Spielverbot.
„Als ich ihm das mitteilte, fing er an zu schreien und zu weinen. Er sagte mir, er hätte ein ganzes Jahr lang an dieser Welt gearbeitet, und war sehr aufgewühlt darüber, dass er sie endgültig verloren hatte. Er weinte und schluchzte den ganzen Tag lang und weigerte sich zu essen“, schloss der Vater und fragte das Internet, ob er mit seiner Strafe übertrieben hatte.
Die Webnutzer ergriffen für den Kleinen Partei und schrieben, dass sein Vater zu streng war: „Das ist selbstherrliche Elternschaft. Er war stolz auf das, was er kreiert hatte, und du hast es zerstört. Du kannst ihn bestrafen, indem du ihm eine Weile Spielverbot gibst. Musstest du auch zerstören, was er geschaffen hatte? Das scheint eine im Zorn getroffene Entscheidung gewesen zu sein. Das wird deinem Sohn ernsthafte Vertrauensprobleme bescheren. Du solltest dich definitiv entschuldigen“, kommentierte jemand etwa. Was haltet ihr davon?