Spanierin beherbergt auf ihrer Farm 22 misshandelte Esel

23.11.2021 10:14

Die Spanierin Amaya Isert beherbergt 22 Esel am Stadtrand von Málaga, wo sie vor mehr als einem Jahr mitten während der Corona-Pandemie das „Donkey Dreamland“ (auf Deutsch: Traumland für Esel) gegründet hat. Die Tiere landen bei Amaya auf der Farm, wenn sie vernachlässigt, misshandelt oder aus schlechter Haltung gerettet wurden.

Bevor sie das Donkey Dreamland gründete, bereiste Amaya als Köchin auf Kreuzfahrtschiffen und Luxusyachten über 20 Jahre lang alle sieben Weltmeere. Sie war Küchenchefin eines Restaurants in Thailand und kochte für die Artisten des Cirque du Soleil auf deren Welttournee. Doch seit ihrer Kindheit gehört Amayas Herz immer den Eseln:

„Was mich vielleicht in meinem Wunsch beeinflusst hat, mich den Eseln zu widmen, waren meine schönen Kindheitserinnerungen, wenn wir im Sommer ins Alpujarra-Gebirge fuhren und ich dort immer so viel Zeit wie möglich mit den Eseln verbrachte“, erklärt Amaya in einem Interview.

Das Gelände ihres Donkey Dreamland erstreckt sich auf über zwei Hektar und umfasst Stallungen und mehrere Weiden. 20 Freiwillige helfen Amaya bei der Pflege und der Versorgung der 22 Esel. Um das Projekt zu finanzieren, ist die Tierfreundin jedoch zwingend auf Spenden und Besucher der Farm angewiesen. Die Besucher können Spaziergänge mit den Eseln machen, sie bürsten und füttern und dabei mehr über die Tiere und Amayas Arbeit mit ihnen erfahren.

„98 % unserer Einnahmen kommen von britischen, schwedischen, norwegischen und finnischen Touristen, die uns besuchen. Es ist traurig, wie wenig Mitgefühl die Spanier für diese Tiere haben, die einst so wichtig für unser Leben hier waren. Im Grunde haben wir nur durch ausländische Spenden überlebt und deshalb habe ich auch dieses Land in der Nähe von Mijas gepachtet, wo es viele Touristen gibt“, berichtet die Eselfreundin.

Auf der Homepage des Donkey Dreamland erklärt Amaya, welche Vision sie mit ihrer Esel-Auffangstation verfolgt:

„Das Donkey Dreamland soll Eseln ein Zuhause ohne Schmerz und Leid bieten, umgeben von Menschen, die ihnen Liebe und Respekt in einer friedvollen Umgebung schenken. In der Vergangenheit haben Esel uns treue Dienste erwiesen, haben hart für uns gearbeitet und wurden manchmal sogar dafür misshandelt. Wir wollen ihre Würde wiederherstellen und gleichzeitig mithilfe von Bildung und Interaktion Unterstützung anbieten und Verständnis für die Notlage der Tiere wecken.“

Die Esel, die einst von Menschenhänden geschlagen und misshandelt wurden, sollen auf der Farm mit viel Geduld erlernen, dass Menschenhände auch wunderbar streicheln können. Deshalb ist es Amaya besonders wichtig, dass sich Mensch und Esel auf ihrer Eselfarm wieder behutsam annähern und das gemeinsame Miteinander wieder genießen können. Deshalb bietet Amaya ebenfalls ein Therapieprogramm für Kinder mit Behinderungen und Autismus an, das genauso gute Ergebnisse erzielt wie die Reittherapie mit Pferden. Esel sind, ganz entgegen ihrem Ruf, sehr sensible und einfühlsame Tiere, die besonders bei der Arbeit mit Kindern richtig aufblühen können, wie Amaya erklärt:

„Der Esel besitzt sehr viel Einfühlungsvermögen gegenüber dem Menschen, vor allem gegenüber Kindern. Die Kinder, die uns besuchen kommen, haben sofort eine Verbindung zu den Tieren. Ich glaube ja, dass Esel dir direkt ins Herz schauen können.“

Amaya ist einen mutigen Schritt gegangen, indem sie all ihre beruflichen Erfolge aufgab, um ihr Leben ganz und gar ihren Lieblingstieren zu widmen. Doch die 22 Esel, die sie bisher aus schlechter Haltung gerettet hat, danken es der Tierfreundin an jedem Tag, den sie ganz ohne Angst und Gewalt auf ihrer Farm verbringen dürfen.

Wer also vorhat, einmal in Málaga Urlaub zu machen, der sollte unbedingt einen Ausflug ins Donkey Dreamland einplanen.

Quelle