In Island brodelt ein Vulkan – und das ganz in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik. Über eine Webcam lässt sich das Spektakel live beobachten.
Auf Island gibt es Dutzende aktive Vulkane, also solche, die in Abständen von einigen Jahren immer wieder ausbrechen können. Aktuell lässt sich ein besonders beeindruckendes Naturschauspiel ganz in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik beobachten: Auf der Halbinsel Reykjanes, ganz im Südwesten der Insel, sprudelt seit jetzt etwas mehr als zwei Wochen glühende Lava nordwestlich des Berges Litli-Hrútur. Aus einer etwa 900 Meter langen Erdspalte tritt aus dem Vulkansystem Fagradalsfjall glühendes Gestein aus.
Live zu sehen ist das Spektakel in einer Übertragung des öffentlich-rechtlichen Kanals RUV. An diesem Mittwochvormittag war dort gut zu sehen, wie die Lava in einem runden Krater tanzte und sich an anderen Stellen in länglichen Rissen ihren Weg aus dem Erdreich bahnte.
Erst bebte die Erde auf Island, dann brach der Vulkan aus
Der Eruption, die am 10. Juli am späten Nachmittag begonnen hatte, waren Berichten zufolge Tausende Erdbeben vorausgegangen. Gefahr für Menschen besteht nach offiziellen Angaben aus Island nicht – das Gebiet ist dünn besiedelt. Es ist die dritte Eruption binnen etwa zweieinhalb Jahren in der Nähe von Reykjavik. Noch lässt sich nicht abschätzen, wie lange sie dauern wird. Früheren Meldungen isländischer Behörden zufolge wird auch der Flugverkehr nicht beeinträchtigt durch den Vulkanausbruch.
Reisende können sich dem Vulkan auf Wanderwegen nähern. Allerdings werden manche Routen je nach Lage immer wieder geschlossen. Die offizielle Tourismus-Informationsseite des Landes, Visit Island, informiert aktuell über die Lage in dem Gebiet, warnt aber auch: Reisende sollten sich stets über die Situation in dem Gebiet informieren, da sich immer wieder neue Spalten auftun können.
Insgesamt gehen die Isländer mit diesem Vulkanausbruch recht entspannt um. Die jetzige Eruption ist kaum vergleichbar mit dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010. Damals legte eine Aschewolke den europäischen Luftraum über Tage lahm.