Straßenhund erkämpft sich neue Familie beim Kampf durch den Dschungel.

18.02.2018 17:21

Diese Geschichte ging um die Welt: Vier schwedische Extremsportler reisen nach Ecuador, um Outdoorweltmeister zu werden. Doch anstelle des Titels bekommen sie einen Freund, der sie für immer begleiten wird.

Vor einer der letzten Etappen des 700km-Rennens ruht sich das Team um Mikael Lindnord aus. Eine anstrengende Etappe liegt vor ihnen. Ein streunender und verletzter Hund nähert sich den Sportlern und Michael füttert ihn mit einem Hackfleischbällchen und denkt sich nichts dabei. Die Gruppe zieht mit anderen los und erst, als sie alleine sind, bemerken sie, dass der Hund ihnen stetig folgt.

Die Sportler versuchen, ihn zu verscheuchen, aber der Streuner weigert sich, sie zu verlassen. Er folgt ihnen trotz einer blutenden Rückenverletzung durch Schlamm und Morast des Dschungels und muss mehrmals selbst aus dem Matsch gezogen werden. Die Etappe zehrt an den Kräften aller, vor allem aber an denen des Hundes, weil er unterernährt und verletzt ist.

Die Fellnase würde die Etappe durch den Dschungel nicht überleben. Er droht mehrmals im Schlamm zu versinken und seine Verletzung erschwert jegliches Vorankommen. Mikael Lindnord muss sich eigentlich beeilen, weil er diese Weltmeisterschaft gewinnen möchte, aber er erträgt den Anblick des verletzten Hundes nicht.

Den Sportlern ist klar, dass sie nur eine Sache tun können: Sie pausieren und teilen ihre Dosenmahlzeit mit dem Hund, obwohl sie dadurch wertvolle Zeit verlieren. Mikael Lindnord nennt den Hund "Arthur", nach dem berühmten König, weil er genauso mutig ist, wie der legendäre Monarch.

Kurz vor der Kajak-Fahrt wird eines der Teammitglieder krank. Er muss große Teile des Treks getragen werden und wird schließlich medizinisch versorgt. Arthur bewacht den Mann solange, bis die Nothelfer ihn wieder aufgepäppelt haben und er seine Reise fortführen kann. 

Ihre letzte Etappe ist eine 59km lange Fahrt mit dem Kajak. Die Kajak-Fahrt gilt als besonders anstrengend und gefährlich, vor allem für einen Vierbeiner. Die Organisatoren raten dem Team davon ab, Arthur mitzunehmen. Die Teammitglieder bereiten sich vor und beginnen ihre letzte Etappe. Arthur wird am Ufer zurück gelassen.

Als der Hund begreift, dass sein "Rudel" ins Wasser geht und nicht zurückkommt, folgt er ihnen tapfer. Er kämpft gegen die Strömung an, wohlweislich, dass er so nicht lange durchhalten wird. Das Team kann diesem herzzerreißenden Anblick nicht zusehen und sie hieven ihn an Bord. Als die Zuschauer sehen, was geschieht, brechen sie in Applaus aus.

Die Weiterreise gestaltet sich schwierig, denn die Teammitglieder verlieren eine Menge Zeit durch Arthurs Anwesenheit: Sie müssen anders paddeln, damit der Hund nicht von Bord fällt. Arthur springt außerdem mehrmals ins Wasser, um ein Bad zunehmen und muss zurück an Bord gezogen werden.

Arthur schwimmt während der Kajak-Fahrt mehrmals an Land. Jedesmal denken die Teammitglieder, dass sie ihn nicht wieder sehen werden, aber Arthur findet sie jedes Mal wieder und schwimmt zurück zu ihrem Kajak. Sie ziehen den nassen, frierenden Hund an Bord. Damit er nicht krank wird, wickeln sie ihn in ihre eigenen Trainingsjacken. Spätestens jetzt ist klar: Arthur ist Teil des Teams.

Die letzte Etappe ist geschafft und das Team überquert die Ziellinie. Sie haben die Reise zu viert begonnen, beenden sie aber zu fünft. Arthur, der hunderte von Kilometern mit ihnen gelaufen ist, benötigt sofort medizinische Versorgung, denn die Wunde an seinem Rücken hat während der gesamten Reise geblutet.

Arthur wird zum ersten Mal in seinem Leben von einem Tierarzt betreut. Seine Verletzung wird versorgt und er wird vollständig durchgecheckt. Die Diagnose ist klar: Bei der Wunde an seinem Rücken handelt es sich um eine alte Verletzung. Wie er mit ihr die Reise durchstehen konnte, kann niemand begreifen. Es muss sich furchtbar gequält haben.

Mikael entscheidet sich, Arthur zu adoptieren. Er hat eine kleine Tochter, für die er sich einen so liebevollen und treuen Hund wie Arthur wünscht. Als sie in Schweden ankommen, werden sie von Reportern überrannt. Jeder möchte den tapferen Hund kennenlernen, der hunderte von Kilometer gelaufen ist, um eine Familie zu bekommen.

Arthur ist wahrscheinlicher einer der loyalsten und tapfersten Hunde überhaupt. Was er getan hat, um ein Herrchen zu bekommen, ging um die Welt.

 

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