Im Jahre 1850 macht ein schottischer Farmer auf den Orkney-Inseln eine unglaubliche Entdeckung. Als er nach einem mächtigen Sturm die Schäden inspizieren willen, stößt er in einer kleinen Bucht auf ein steinernes Portal. Was dahinter liegt, versetzt die Welt in Aufregung.
Es sind die Überreste einer uralten Zivilisation. Vor tausenden von Jahren lebte hier eine florierende Gesellschaft. Doch bis zu diesem Tag im Jahr 1850 waren die Überreste von Dünen verdeckt. Erst das Unwetter hat die Siedlung freigelegt.
Diese Siedlung ist über 5.000 Jahre alt und damit älter als die Pyramiden in Ägypten! Der Name der Stadt: Skara Brae. Die Häuser sind durch den Sand der Dünen gut geschützt worden und deshalb unglaublich gut erhalten. Für Archäologen ist es ein wahrer Festtag.
Zwischen 3180 und 2500 vor Christus besiedelt, ist dies eine der ältesten sesshaften Siedlungen in ganz Großbritannien. 8 Steinhäuser sind erhalten und erlauben einen Einblick in die Kultur. Die Forscher gehen davon aus, dass ca. 50-100 Menschen hier gelebt haben.
Jedes der Häuser war durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden, konnte aber auch mit einer steinernen Tür verschlossen werden.
Auffällig: In jedem Raum ist immer ein Bett, das größer ist als die anderen. Zusätzlich gibt es in jedem Raum Regale, Stühle, Schränke und Kommoden. Manche der Aufbewahrungsboxen waren wasserdicht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass hier lebende Fische gehalten wurden, um sie später frisch zu kochen.
Was die Ausgräber zusätzlich begeistert hat: Jedes Haus hatte eine Toilette und es gab sogar ein Abwassersystem.
Skara Brae war sehr auf Familien ausgerichtet. Die Häuser waren alle sehr ähnlich eingerichtet, weshalb die Forscher denken, dass es wohl keinen Alleinherrscher gab, sondern jeder ein Mitspracherecht hatte.
Eine beliebte Theorie lautet, dass es sich hier Pikten handelte, die sich während der britischen Eisenzeit hier angesiedelt haben. Die Häuser und die Geografie passen auf jeden Fall zu diesem Volk unbekannter Herkunft.
Doch auch wenn die Forscher schon viel herausgefunden haben, so bleiben doch immer noch viele Rätsel ungelöst. So weiß man bis heute nicht, warum das Dorf vor 2500 Jahren aufgegeben wurde. Hier lauern noch viele Geheimnisse, die es sich garantiert lohnt, auch selber einmal anzuschauen.