Tennisstar als Helfer in der Not: Rafael Nadal packt nach Überschwemmung auf Mallorca an

11.10.2018 15:57

Rafael Nadal, gebürtiger Mallorquiner, erweist sich als echter Helfer: Nach heftigen Überschwemmungen bietet der Tennisstar seine Hilfe an. Opfer der Regenfälle sollen in seinen Sportzentren unterkommen.

Die Folgen der Regenfälle auf Mallorca sind verheerend. Zehn Menschen starben in den Fluten, die Rettungsdienste setzen die Suche nach Vermissten fieberhaft fort. Viele Menschen verbrachten die Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Notunterkünften. Am schwersten betroffen waren die Ortschaften Sant Llorenç des Cardassar, S'Illiot und Arta rund 60 Kilometer östlich von Palma.

Tennisstar Rafael Nadal, der aus der betroffenen Region stammt, bot auf Facebook an, die Zimmer seiner Sportzentren auf der Insel allen zur Verfügung zu stellen, die kein Dach mehr über dem Kopf haben. Doch bei diesem Angebot allein beließ es der Sportler nicht. Nadal packte im Ort Sant Llorenç des Cardassar selber mit an. Er räumte mit anderen Bewohnern die Schlammmassen aus einer Auto-Werkstatt.

Wassermassen schoben Autos vor sich her

Die Heftigkeit des Unwetters überraschte die Behörden: Binnen weniger Stunden fielen rund "220 Liter Regen pro Quadratmeter", wie die Regionalregierung im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Ein Wildbach trat über die Ufer. In Sant Llorenç des Cardassar wurden Autos durch das Hochwasser übereinander geschoben. In den überschwemmten Straßen trieben Matratzen, Möbel und Trümmerteile. Andere Straßen waren mit Schlamm überzogen.

Ein Augenzeuge berichtete der Lokalzeitung "Diario de Mallorca", wie er sich gerade noch durch das Fenster seines Autos retten konnte. "Ich musste rund 500 Meter durch die Sturzfluten schwimmen, bis ich ein Haus erreichte", berichtete Manuel Torrescusa. "Meine Kleider blieben an einem Metallzaun hängen, ich trug kaum noch etwas am Leib."

500 Retter sind auf Mallorca im Einsatz

Die Vize-Bürgermeisterin von Sant Llorenç des Cardassar, Antonia Bauza, sagte: "Unsere Priorität ist es, Überlebende zu finden und Leute zu retten, die zu Hause festsitzen." In ihrem Ort gebe es "viele Ferienhäuser und -wohnungen". Die Rettungsdienste aktualisierten regelmäßig in mehreren Sprachen ihre Twitter-Informationen, darunter auch auf Deutsch. 

Mehr als 500 Rettungskräfte und Helfer waren am Mittwoch auf der Baleareninsel im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Hubschraubern und Spürhunden. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez betonte bei einem Besuch im Katastrophengebiet die "absolut außergewöhnlichen Umstände des Wetterphänomens von gestern" und versprach den betroffenen Gebieten finanzielle Hilfe. Zu den vordringlichen Aufgaben gehöre es nun, "auf die Sorgen von Angehörigen und Nachbarn einzugehen", sagte Sánchez.

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