Tirol: Muslimische Taxifahrer lehnen Mitnahme von Hunden vermehrt ab

20.08.2019 12:47

In Innsbruck wird eine Taxifahrt mit Hund immer mehr zum Problem. Laut Funkzentrale spielen dabei Glaubensgründe der Fahrer mit. Fast 80 Prozent der Taxifahrer haben mittlerweile einen Migrationshintergrund, für viele Muslime sind Hunde „unrein“. 

Trotz Transportkäfig und telefonischer Vorbestellung wurde Gabriele Jandrasits und ihrem Beagle-Jack-­Russell-Mischling die Beförderung verweigert. Frau Jandrasits, die für den Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol tätig ist, kennt noch ein weiteres Beispiel: Eine vollblinde Dame bestellte ebenfalls über die Funkzentrale ein Taxi, wurde dann aber wegen ihres Blindenhundes nicht mitgenommen. „Wenn es klare Richtlinien gäbe – zum Beispiel, dass bestimmte Hunderassen nicht im Fahrgastraum transportiert werden dürfen, dass die Hunde angeleint und mit einem Maulkorb versehen sein müssen oder in einer Transportbox mitzuführen sind –, würde ich das ja verstehen“, teilte die Hundebesitzerin der Tiroler Tageszeitung mit.

Funktaxizentrale bestätigt Problematik

Anton Eberl und Harald Flecker, Geschäftsführer der Innsbrucker Funktaxizentrale, entschuldigten sich für die Vorfälle und baten der Hundebesitzerin einen Gutschein an. Dabei bestätigten sie diese Problematik prinzipiell: „Wir sind selbst nicht Eigner der Taxis, sondern vermitteln nur“, erklärt Harald Flecker. Fakt sei aber, dass mittlerweile rund 80 Prozent der Fahrer einen Migrationshintergrund hätten und dass viele Muslime die Vierbeiner häufig als „unrein“ ansehen würden.

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