Tödliche Gefahr – Aneurysma

07.04.2018 06:07

Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine Ausweitung eines Blutgefäßes und bleibt bei vielen lange unentdeckt. Platzt bzw. reißt ein Aneurysma, können lebensgefährliche innere Blutungen entstehen. Wir haben die wichtigsten Informationen zu Symptomen und vorbeugenden Maßnahmen für Sie zusammengestellt.

Am häufigsten tritt ein Aneurysma im unteren Bereich der Bauchaorta (Bauchschlagader) auf. Eher seltener in der Brust-Aorta (obere Hauptschlagader) oder in den Blutgefäßen im Gehirn. Schnelles Handeln beim Auftreten erster Warnsignale ist sehr wichtig. Bei einem geplatzten Aneurysma im Gehirn beispielsweise muss eine Behandlung in der Regel in weniger als ca. 30-40 Minuten erfolgt sein. Ansonsten sind bleibende Schäden im Gehirn oder sogar der Tod mehr als wahrscheinlich.

Warnsignale erkennen

Solange der Durchmesser des Aneurysmas relativ klein ist, treten kaum bis gar keine Beschwerden auf. Gefährlich kann es trotzdem werden, wenn eine der Schichten in der Gefäßwand reißt und Blut austritt. Viele Betroffene bleiben sogar gänzlich schmerzfrei, weshalb ein Aneurysma oftmals nicht oder erst sehr spät bemerkt wird. Schmerzen und andere Beschwerden sind in erster Linie davon abhängig, wie groß das Aneurysma ist und wo es sich befindet:

Aneurysma im Gehirn – Symptome:

Gefäßeinrisse – sogenannte Rupturen – führen zu Blutungen in das umliegende Gewebe. Besonders gefährlich wird es, wenn es sich um eine Gehirnarterie handelt. Platzt ein Aneurysma im Gehirn, entstehen Hirnblutungen, die oftmals zu schweren Behinderungen führen und nicht selten tödlich enden. Erste Warnsignale sindstarke Kopfschmerzen, ein steifer Nacken, Lähmungen und leichte Benommenheit.

Aneurysma in der Kniekehlen Arterie – Symptome:

Bei einer Erweiterung der Arteria poplitea (Kniekehlen Arterie) kann sich ein Blutgerinnsel bilden, da der Unterschenkel nicht ausreichend durchblutet wird. Kommt es zu Kälte- oder Taubheitsgefühlen, Schmerzen in der Wade oder Kribbeln kann dies auf ein Aneurysma in der Kniekehle hindeuten. Oftmals bleiben Symptome bei Betroffenen jedoch unauffällig.

Aneurysma in der Baucharterie – Symptome:

Auch bei einem Bauchaortenaneurysma bleiben Symptome meist aus. Droht die Aorta jedoch zu reißen, kann es zu heftigen Bauchschmerzen die bis in den Rücken hinein strahlen, kommen. Übelkeit und Brechreiz gehören ebenfalls dazu. Treten diese Symptome auf, ist ein umgehender chirurgischer Eingriff unvermeidbar und lebensrettend. Die Überlebenschancen stehen jedoch trotz OP nur bei etwa 50 Prozent, weshalb ein Aneurysma in der Baucharterie als sehr gefährlich gilt.

Aneurysma im Brustbereich – Symptome:

Hat sich eine Ausweitung der Blutgefäße auf Höhe des Brustkorbes gebildet, spricht man auch von einem thorakalen Aneurysma. Zu den häufigsten Beschwerden gehört Husten, Heiserkeit, Schluckstörungen, Brustschmerzen, pfeifende oder zischende Atemgeräusche (Stridor) oder auch Atemnot (Dyspnoe).

Kann man einem Aneurysma vorbeugen?

Ein Riss der Arterienwand entsteht häufig durch eine Verkalkung der Arterien(Arteriosklerose) oder Bluthochdruck (Hypertonie). Damit es erst gar nicht zu einem solchen Riss kommt oder zumindest das Risiko hierfür vermindert werden kann, sollten Sie auf eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise achten. Hierzu gehört zum Beispiel der Verzicht auf den Konsum von Nikotin, Drogen und Alkohol. Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, dass kein erhöhter Cholesterinspiegel, starkes Übergewicht oder zu hoher Blutdruck entsteht.

Auch wer nur selten Sport treibt oder anderweitig zu wenig körperlich aktiv ist, erhöht das Risiko einer Arterienverkalkung. Ausreichend Schlaf und die Vermeidung von zu viel Stress dagegen senken das Risiko für eine Arteriosklerose sowie einen zu hohen Blutdruck.

Der eigentlichen Ursache – dem Aneurysma – kann dagegen nicht wirklich vorgebeugt werden. Mithilfe eines Ultraschalls oder einer Computertomografie kann aber eine eventuelle Ausstülpung der Gefäßwände frühzeitig erkannt und behandelt werden. Da eine familiäre Vorbelastung das Risiko für die Bildung eines Aneurysmas erhöht, sollten Sie sich auch bei Verwandten ersten Grades erkundigen, ob es bereits bekannte Fälle eines Aneurysmas gab.

 

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