Tourist „surft“ auf Walhai

23.08.2019 13:36

Zwei Männer, offenbar ein Tourist und seine Reiseführer „reiten“ auf dem Rücken eines Walhais

Was haben sie sich dabei nur gedacht?

Cancun (Mexiko) – Respekt vor der Natur, vor dem Tier? Fehlanzeige … Zwei Männer halten sich an Seilen fest, „surfen“ auf einem Walhai. Laut der britischen „Daily Mail“ soll es sich bei den Fotografierten um einen Touristen und seinen Fremdenführer handeln, entstanden sei das Foto im mexikanischen Teil der Karibik.

„Wir untersuchen gerade die Authentizität der Aufnahmen“, sagte der Regional-Direktor der Halbinsel Yucatan dem Newsportal „LADbible“. Was für den Ort spricht: Laut dem „WWF“gibt es auf der mexikanischen Insel Holbox eine Fischer-Gemeinschaft, die sich auf Hai-Touren spezialisiert habe. Früher seien die Fische gejagt worden.

Walbesuch vor der Küste Mexikos: Ein Taucher fotografiert den sanften Riesen – keine Tierquälerei, im Gegensatz zu einem Ritt auf dem Tier

„Traurigerweise erlauben einige Reiseführer den Touristen, auf den Haien zu reiten“, so die Naturschutzorganisation. Im Gegensatz zu Tauch-Touren, bei denen die sanften Riesen immer wieder auftauchen und fotografiert werden können, handelt es sich bei solchen „Surf“-Aktionen um Tierquälerei.

Es seien allerdings bereits Schritte eingeleitet worden, solche Aktionen in Zukunft zu verhindern. Man verhandele mit den Behörden und Anwohnern, so der WWF.

Stark gefährdete Art​

Walhaie sind die größten bekannten Fische in den Weltmeeren, können bis zu 20 Meter lang werden. Die riesigen Fische ziehen in ihrem Leben von Küste zu Küste – dabei legen sie laut der Tierschutz-Organisation „Pro Wildlife“ tausende Kilometer zurück.

Doch so groß sie sind, so bedroht sind sie auch: Der Walhai steht auf der Roten Liste für gefährdete Tierarten. Wie groß die Population genau ist, ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge soll sie sich in den vergangenen Jahren allerdings halbiert haben.

Grund: Die direkte Befischung. In einigen Ländern in Asien gelten Walhaie demnach als Delikatesse. Großes Problem: Die Wale werden erst zwischen 15 und 30 Jahren Geschlechtsreif – werden aber getötet, bevor sie sich fortpflanzen können, so die Organisation.

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