TRAUMDEUTUNG Können wir die Rätsel unserer Träume lösen?

19.03.2019 16:52

Schon immer sind die Menschen auf der Suche nach der Wahrheit in ihren Träumen ... 

Die ältesten bis heute erhaltenen Aufzeichnungen über Traumdeutung stammen von 2700 v.Chr. Der Legende nach erhielt der mesopotamische König Gilgamesch in seinen Träumen Weisungen von Gott, wie er seine Kriege führen soll.

Doch was sind Träume überhaupt?

Früher glaubten die Menschen, Träume würden von einer höheren Macht gesendet.

Heute verstehen wir unter Traumdeutung die Möglichkeit, Probleme zu entschlüsseln, die sich im Unterbewussten abspielen. Und das selbst dann, wenn die Geschehnisse dem eigenem Empfinden nach längst abgehakt sind.

Wissenschaftlich betrachtet bewältigen wir in Träumen die Geschehnisse der vergangenen Tage mithilfe von Impulsen, die im Gehirn weitergeleitet werden. In unseren Träumen verarbeiten wir so den Alltag, unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte. Deshalb können uns Träume wertvolle Tipps zur Verbesserung unserer persönlichen Lebenssituation geben.

 

Warum träume ich?

Wir verarbeiten damit am Tag Erlebtes, Verdrängtes, unbewusst Wahrgenommenes.

Warum vergisst man manche Träume?

Im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement = hektische Augenbewegungen) träumt jeder. Aber nur wenn ein Teil des Gehirns noch aktiv ist, erinnert man sich auch an den Traum.

Warum wiederholen sich manche Träume?

Verdrängtes wird wieder hervorgeholt, um sich damit auseinanderzusetzen. Tun wir das nicht, kann der Traum zum Albtraum werden.

Lassen sich Träume steuern?

Einige Menschen besitzen die Fähigkeit zu „luziden Träumen“. Sie sind sich während des Traums bewusst, dass sie träumen. Tibetische Mönche kultivieren diese Kunst.

Wie lange dauert ein Traum?

In vier bis fünf Traumphasen träumen wir jede Nacht etwa 1,5 Stunden. Die ersten Phasen dauern fünf, die letzten bis zu 20 Minuten. In jeder Phase träumt man einen neuen Traum, in der letzten Phase wacht man meist auf.

Träumen wir in Farbe oder Schwarz-Weiß?
Menschen mit einem guten Kontakt zu ihrem Gefühlsleben, häufig Frauen, träumen bunt. Die Anderen träumen Schwarz-Weiß.

Was bedeutet mein Traum?

Träume entstehen innerhalb der REM-Phase des Schlafs, häufig können wir uns nicht einmal an sie erinnern. Aber genauso passiert es auch, dass Träume so lebhaft und realistisch sind, dass man sie nie wieder vergisst und sich an sämtliche Einzelheiten erinnern kann. Von Bedeutung können auch kleinste Details sein, etwa wie Farbe oder Beschaffenheit eines Objekts.

Manchmal tragen Deutungen des Geträumten zur Lösung eines Problems bei. Ganze Bücher beschäftigen sich mit diesem Thema und geben Beispiele, mit denen aufgeschlüsselt werden soll, was die jeweiligen Träume für eine Bedeutung haben.

Wie unterscheiden sich Albträume von normalen Träumen?

Genau unterscheiden lässt sich das oft nicht, da auch Albträume positive Aspekte beinhalten können, wenn sie zum Beispiel etwas Gegensätzliches bedeuten:

So steht der Tod steht für den Anfang von etwas Neuem und heißt nicht unbedingt, dass jemand stirbt. Vielmehr soll ein Tod im Traum bedeuten, dass alte Dinge abgelegt oder abgeschlossen werden und der Weg frei gemacht wird für Neues.

Albträume unterscheiden sich von einem normalen Traum in ihrer Intensität. Der Schlafende wird von Angst und Ohnmacht gepackt, der Herzschlag rast. Nicht selten wacht der Betroffene schweißgebadet auf.

Was ist Traumdeutung?

In der Traumdeutung gelten Träume als Mitteilungen. Die im Schlaf gesehenen Bilder stellen Symbole dar, die für den Träumenden wichtig sein sollen. Welche Bedeutung die einzelnen Symbole haben, soll in der Traumanalyse jeweils individuell geklärt werden.

Obwohl Träume häufig an Orten aus der Vergangenheit spielen, beziehen sie sich auf die Gegenwart. Traumdeuter gehen davon aus, dass die Eindrücke aus vergangenen Zeiten nur deshalb wieder im Traum vorkommen, weil sie Ausdruck der Stimmungslage des Träumenden sind. 

Ein ganz praktisches Problem bei der Erforschung unserer Träume: Sie können nicht im Wachzustand untersucht werden. Ein schlafender Mensch lässt sich aber nicht einfach befragen. Und während oder kurz nach dem Aufwachen können wir uns selten an alle Details des Traumgeschehens erinnern.

Traumdeuter versuchen daher, die Symbolik unserer Träume zu entschlüsseln. Was bedeutet es, wenn ein Mensch beispielsweise von einem stillen See träumt, von einer Schlange oder von einer Hochzeit mit der eigenen Mutter?

Traumsymbolik zu entschlüsseln ist deshalb so umstritten, weil sowohl konkrete Bilder als auch abstrakte Begriffe sehr unterschiedlich gedeutet werden. So verbinden einige Menschen ein Flugzeug mit einer schönen Reise an einen exotischen Strand, andere fühlen dagegen eher Panik und fürchten den freien Fall.

Was wir im Schlaf sehen folgt einer eigenen Logik, ist nicht an physikalische Gesetze gebunden. Sind sie nur chaotische Tagesreste oder verbergen sich hinter ihnen Botschaften der Seele?

Traumsymbole und ihre Bedeutung

Schlechte Träume gelten in der Traumdeutung als Warnzeichen. Vor allem wenn derselbe Albtraum immer wiederkehrt. Traumdeuter empfehlen, die Ursachen für unruhigen Schlaf herauszufinden. Viele Albträume handeln von gewalttätigen Angriffen, Horrorszenen, unheilvollen Erscheinungen und dem Gefühl zu ersticken. Aber auch alltägliche Dinge, wie zum Beispiel Verspätungen können in einem Albtraum vorkommen.

Bilder, die im Schlaf in uns aufsteigen, können sich ständig verändern: Personen verschmelzen ineinander, Schauplätze und Situationen wechseln übergangslos und in Sekundenbruchteilen. 

Übrigens: Dass Schlafende unter dem Eindruck böser Träume wild um sich schlagen, ist eine Erfindung der Filmindustrie. Innerlich sind Albträume zwar extrem aufwühlend, nach außen bleibt der Körper aber meist genauso ruhig wie bei einem normalen Traum.

Gibt es tatsächlich Träume, die wahr werden?
So genannte Wahrträume nehmen seit Jahrhunderten einen wichtigen Platz in der Traumdeutung ein. Über den wahrscheinlich berühmtesten Wahrtraum lesen wir in der Bibel: Der Pharao träumt von sieben fetten Kühen, die von sieben mageren Kühen gefressen wurden. Josef sagt Ägypten daraufhin eine siebenjährige Dürre voraus.

Wahrträume sehen eine Geschichte oder ein Ereignis voraus. Das bedeutet: Ob es sich wirklich um einen Wahrtraum handelt, weiß man immer erst im Nachhinein. Eine wissenschaftliche Erklärung für das Phänomen Wahrträume gibt es nicht. 

Zufall oder nicht: Immer wieder behaupten Menschen, sie hätten bestimmte Ereignisse vorher geträumt.

Welche Ansätze zu Traumdeutung gibt es noch?

Traumdeutung bleibt für die Wissenschaft ein umstrittenes Gebiet. Fakt ist: Jeder Mensch träumt. Unklar ist aber, warum wir träumen. Die Funktion unserer Träume für Psyche und Gesundheit ist immer noch nicht eindeutig geklärt.

Verarbeiten wir ausschließlich Erlebtes? Schaltet das Gehirn nur eine Art Zufallsgenerator ein? In Schlaflabors versuchen Forscher, den Rätseln unserer Träume auf die Spur zu kommen.

Der Wiener Psychiater Sigmund Freud sah in Träumen übrigens nicht die Verarbeitung der tagesaktuellen Erfahrungen. Stattdessen würden in Träumen geheime Wünsche geäußert und so als Eingangstor in das Unbewusste dienen. 1900 veröffentlichte Freud sein Buch „Traumdeutung“ – und begründete gleichzeitig die moderne Psychoanalyse.

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