Trier: Vater und Tochter, drei Frauen - Einblick in die Gedenkfeier für Opfer

03.12.2020 14:53

Trier trauert um die Opfer der Todesfahrt, bei der fünf Menschen getötet und 14 weitere verletzt wurden. Bei der Gedenkfeier haben Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Ministerpräsident Malu Dreyer den betroffenen Familien ihr Beileid ausgesprochen.

Es war ein trauriger Tag für Trier, als ein Amokfahrer in die Fußgängerzone fuhr und mehrere Menschen verletzte. Ein Vater und seine neun Wochen alte Tochter sowie drei Frauen waren unter den Todesopfern.

Die Stadt hielt an der Porta Nigra einen Gedenkgottesdienst für die betroffenen Familien ab, an dem auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Ministerpräsident Malu Dreyer teilnahmen. Die Politiker drückten ihr Mitgefühl aus und trauerten um die Todesopfer.

Während seiner Rede verurteilte Leibe den Vorfall als eine “schreckliche Tat” und fügte hinzu, dass dies eine traumatisierende Erfahrung für die Familien der Opfer sowie für diejenigen war, die ihn aus wenigen Metern Entfernung miterlebten. Er erwähnte, dass er auch eine Verbindung zu den Toten hatte.

"Ein Bürgermeister, der die Toten zugedeckt sieht, erkennt Bekannte. Freunde, Menschen, denen man begegnet ist," sagte Leibe.

Der SPD-Politiker dankte auch allen Rettungskräften und der Polizei, von denen er glaubt, dass sie während der Operation alles gegeben hätten und einige von ihnen sogar an ihre Grenzen gestoßen waren.

Leibe appellierte an alle, die Solidarität für die nächsten Tage und Wochen aufrechtzuerhalten, da er sagt, dass die Menschen einander brauchen. Trotz der Coronavirus-Bestimmungen zur Einhaltung von Abstand ist er der Ansicht, dass menschliche Nähe in diesen schwierigen Zeiten am wichtigsten sind.

"Trier trauert, Trier leidet, Trier resigniert aber nicht," so Wolfram Leibe.

Der Politiker ist schockiert, dass die schrecklichen Fotos, die sie normalerweise im Fernsehen sehen, in ihrer Stadt entstanden sind. Leibe hat eine kollektive Trauerzeit angekündigt, die am Donnerstag um 13.46 Uhr stattfinden soll.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) drückte ebenfalls ihre Trauer über den Vorfall aus. Als sie über den Tod eines Vaters und seiner neun Wochen alten Tochter sprach, sagte sie:

“Der Schmerz der Mutter, die ihr Kind und ihren Mann verloren hat, das verschlägt mir die Stimme. Nie wieder das Lachen von Vater und Kind."

Die Frau des 45-Jährigen und sein anderthalbjähriger Sohn gehörten ebenfalls zu den Verletzten, die ins Krankenhaus gebracht wurden. Weitere Todesopfer waren 25-, 52- und 73-Frauen.

Mehrere Personen auf Twitter haben ebenfalls um die Opfer getrauert und ihr Beileid ausgedrückt. Ein Benutzer schrieb:

“Und wieder ein Amokläufer kurz vor Weihnachten.. Schrecklich.. Mein Beileid den Angehörigen und baldige Genesung den Verletzten.”

Hunderte von Menschen kamen an der Porta Nigra zusammen und zollten ihren Tribut mit Kerzen und Blumen. 

Quelle