Trump erlaubt Einfuhr von Elefanten-Trophäen!

18.02.2018 15:06

Donald Trump kehrte gerade von seiner Asien-Reise zurück. Der US-Präsident legt großen wert auf seine Wirtschaftspolitik. Umweltschutz genießt bei ihm keine Priorität

Foto: Pablo Martinez Monsivais / AP Photo / dpa

von: HEIKO ROLOFFveröffentlicht am

Er setzte einen Mann als Umweltminister ein, der nicht an den Treibhauseffekt glaubt!

Er schaffte rund ein Dutzend Regeln aus der Obama-Ära ab, die Nationalparks und Meeres-Paradiese vor den Bohrungen von Öl-Firmen schützten!

Er strich die Grizzlybären von der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten!

Er  hob den Schutz von Walen und Seeschildkröten auf!

Er stieg aus dem Pariser Umweltabkommen aus!

Er gab umstrittene Pipelines zum Bau frei!

Wenn es um die Natur geht, tut US-Präsident Donald Trump (71) so, als sei alles in bester Ordnung und der blaue Planet unverletzbar. 

Nun schockte seine Administration Tierschützer in aller Welt mit einer neuen radikalen Entscheidung: Das Einfuhrverbot von Elefanten-Trophäen, die von „Sport-Jägern“ in Zimbabwe getötet werden, wird aufgehoben!


Der zuständige „US Fish and Wildlife Service“ (FWS) erklärte in dieser Woche, dass von heute an wieder entsprechende Einfuhr-Lizenzen ausgestellt werden. Immerhin bleibt das Verbot für den Import von Elefanten, die in Tansania erlegt werden, vorerst erhalten.


Als Begründung nannte die Behörde, die für die Erhaltung der Natur und Artenvielfalt zuständig ist: „Wir können nun sagen, dass die Jagd auf Elefanten in Zimbabwe die Überlebenschancen der Spezies in der Wildnis verbessert.

Dieses Untersuchung-Ergebnis war notwendig, bevor wir den Import von Elefanten-Trophäen unter unserem Abkommen für gefährdete Arten, wieder freigeben konnte.“


Es kommt noch besser.

Die Untersuchung wurde mit Hilfe der Regierung von Zimbabwe, Safari-Anbietern und professionellen Jagd-Organisationen durchgeführt. Danach habe sich der Bestand an Elefanten ausreichend erholt, um sie wieder als Sport abschießen zu lassen. 


„Sowohl die ‚Große Elefanten-Zählung‘ (GEC) als auch der Report der ‚Afrikanischen Elefanten Spezialisten-Gruppe‘ IUCN schätzen, dass es inzwischen wieder mehr als 80 000 Elefanten in Zimbabwe gibt“, heißt es in der Stellungnahme der US-Behörde weiter.

In Simbabwe soll sich die Elfenten-Population erstaunlich schnell erholt haben. Tierschützer vermuten eher andere Interessen hinter der Änderung des Jagd-Reglements

Foto: Karel Prinsloo / AP Photo / dpa

Das dabei erzielte Geld könne in Naturschutz-Maßnahmen fließen. 


Noch vor drei Jahren klang dies freilich ganz anders.

Damals hatten die USA den Import von Trophäen der majestätischen Dickhäuter verbieten lassen, weil es einen Mangel an Transparenz aus Zimbabwe gab.

Es war unklar, was die Regierung mit dem Geld mache, dass durch die Jagd, sowie durch das Elfenbein produziert wird. 
Unter dem Gesetz der Obama-Administration war nur noch der Verkauf von Elfenbein erlaubt, wenn es der Antiquitäten-Ausnahme des Artenschutz-Gesetzes entsprach.

Danach musste es 100 Jahre oder älter sein. Zudem waren einige Waren zugelassen, die kleine Mengen an Elfenbein enthielten. Zum Beispiel in Waffen oder in Musikinstrumenten.

Damit ist es nun vorbei. 


Sofort wurden Erinnerungen an Bilder von Donald Trumps Söhnen Donald Jr. (39) und Eric (33) sowie an den Löwen Cecil wach.

Die Raubkatze mit der schwarzen Mähne war im Juli 2015 für den amerikanischen Provinz-Zahnarzt Walter Palmer aus dem geschützten Hwange Nationalpark in Zimbabwe gelockt worden.

Anschließend hatte der Hobby-Jaeger mit einer Armbrust auf das Tier geschossen, es aber nur verletzt. 
Cecil irrte einen Tag verletzt umher, bis einheimische Jaeger ihn töteten, köpften und häuteten. Es gab einen internationalen Sturm der Empörung und sogar Morddrohungen gegen den Zahnarzt aus Minnesota. 


Löwe Cecil wurde 2015 unter dubiosen Umständen erschossen

Foto: AP/PA

Wenig später tauchten Fotos der Trump-Brüder auf.

Unter anderem zu sehen: Donald Jr. mit einem Jagdmesser und dem abgeschnittenen Schwanz eines Elefanten.

Oder wie er mit Jagdgewehr, Stirnband und Munitionsgürtel vor dem toten Wasserbüffel sitzt, als sei er Crocodile Dundee.

Bruder Eric hielt derweil einen toten Leoparden im Arm. Papas Helden. 
Die Brüder sind Mitglieder der amerikanischen Waffenlobby NRA, die das Ende des Einfuhrstopps für Elefanten-Trophäen begrüßte.

Die Trump-Administration habe damit die Bedeutung einer geregelten Jagd für das Überleben von Wildtierarten unterstrichen. 


Donald Trump junior sitzt auf einem toten Büffel

Umweltschutz-Organisationen waren dagegen entsetzt.

„Die Idee, dass das Abschlachten von gefährdeten Elefanten akzeptabel sei, solange das Geld dafür an lokale Artenschutzverbände gestiftet wird, ist skandalös. Dies ist ein Ausweiten der ‚Zahlen um zu Spielen‘-Politik“, sagte die stellvertretende Peta-Chefin Delcianna Winders gegenüber dem US-Sender CBS.

Und Jeff Christfield, Manager der „Afrikanische Wildtier Wildlife Stiftung“ erklärte: „Die Trump-Administration hat die Vetternwirtschaft Washingtons damit in den Internationalen Naturschutz eingeführt. Die amerikanische Waffenlobby sollte keine Mitspracherecht haben, wenn es um die Erhaltung von Arten geht. Ich hoffe, dass keine ernsthafte Naturschutz-Organisation diese Schmierenkomödie respektiert.“  

Trumps Entscheidung schlägt bereits jetzt hohe Wellen.

 

 

 

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